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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Celluloseacetat 360<br />

Celluloseacetat<br />

Celluloseacetat (Kurzzeichen<br />

Celluoseacetat CA bzw. Cellulosetriacetat<br />

CTA), ursprünglicher Handelsname<br />

Lonarit, umgangssprachlich auch<br />

Acetylzellulose, ist e<strong>in</strong> thermoplastischer<br />

Kunststoff, <strong>der</strong> aus Cellulose <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Reaktion mit Essigsäure gewonnen wird.<br />

Herstellung<br />

Cellulose, meist <strong>in</strong> Form von Zellstoff<br />

vorliegend, wird mit Eisessig und mit<br />

Essigsäureanhydrid<br />

(Derivatisierungsreagenz) zunächst<br />

vollständig zum Triacetat verestert. [1]<br />

Strukturformel von Celluloseacetat, dem Sekundäracetat. Die chemische Formel<br />

zeigt e<strong>in</strong>en Ausschnitt des Celluloseacetatmoleküls mit zwei acetylierten<br />

Hydroxylgruppen pro Glukosemolekül.<br />

Hierbei dient Schwefelsäure als Katalysator und Methylenchlorid als Lösungsmittel. Dabei s<strong>in</strong>d alle drei<br />

OH-Gruppen jedes Glucosebauste<strong>in</strong>s <strong>der</strong> Cellulose mit Essigsäure verestert. Das Triacetat wird auch Primäracetat<br />

genannt.<br />

Zur Herstellung von CA macht man die Veresterung e<strong>in</strong>iger Hydroxylgruppen durch partielle Hydrolyse wie<strong>der</strong><br />

rückgängig, so dass im Durchschnitt noch 2 bis 2,5 Hydroxylgruppen pro Cellubiosebauste<strong>in</strong> verestert bleiben (vgl.<br />

Bild). Dieses wird als 2½-Acetat bzw. Sekundäracetat bezeichnet. Durch Neutralisieren mit Laugen wird die<br />

Hydrolyse gestoppt und das Methylenchlorid durch Destillation entfernt. [2]<br />

Eigenschaften<br />

Celluloseacetat mit üblichen Substitutionsgraden ist löslich <strong>in</strong> Aceton, das Primäracetat h<strong>in</strong>gegen nicht. Es lässt sich,<br />

an<strong>der</strong>s als die re<strong>in</strong>en Zellulosefasern wie Baumwolle, Viskose o<strong>der</strong> Lyocell, im Spritzguss verarbeiten. Es ist<br />

transparent, schwer entflammbar und leicht zu färben. Die sp<strong>in</strong>ntechnisch bed<strong>in</strong>gt sehr glatte Faser hat e<strong>in</strong>en<br />

gelappten Querschnitt und weist dadurch längsgerichtete L<strong>in</strong>ien auf. Die ansonsten sehr glatte Faser hat e<strong>in</strong>en<br />

seidenähnlichen Glanz. Bei 180 bis 200 °C ist Acetat thermoplastisch formbar. Schon bei Temperaturen über 85 °C<br />

leidet <strong>der</strong> seidenähnliche Glanz.<br />

Die Trockenfestigkeit von Acetat liegt mit 10–16 cN/tex unter <strong>der</strong> von Viskose o<strong>der</strong> Cupro. Die Nassfestigkeit<br />

beträgt etwa 65–75 % <strong>der</strong> Trockenfestigkeit. Die Acetatfaser ist um ca. 30% dehnbar. Da auch die reversible<br />

Dehnung relativ hoch ist, neigen Textilien aus Acetat weniger zum Knittern als z. B. Viskose.<br />

Die Feuchtigkeitsaufnahme von Acetat ist mit ca. 6 % eher ger<strong>in</strong>g. Die Faser quillt wenig und trocknet schnell.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Feuchtigkeitsaufnahme neigen Acetat-Textilien zur elektrostatischen Aufladung, obwohl <strong>der</strong><br />

Kunststoff selbst wenig zur Aufladung neigt.<br />

Die Fasern verbrennen mit leicht bläulicher Flamme und bilden Tropfen.

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