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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biologisch abbaubarer Werkstoff 229<br />

nicht biologisch abbauen (ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Additivhersteller hat bislang Daten bereitstellen können) [1] [2] , allerd<strong>in</strong>gs durch<br />

unsere Nahrungskette wan<strong>der</strong>n. [3]<br />

. Hersteller dieser Additive beziehen sich gelegentlich auf e<strong>in</strong>e<br />

ASTM-Prüfrichtl<strong>in</strong>ie, welche jedoch ke<strong>in</strong>erlei Grenzwerte be<strong>in</strong>haltet, noch die Erreichung e<strong>in</strong>es Zertifikates<br />

ermöglicht.<br />

Im Körper abbaubare Materialien<br />

Im engeren S<strong>in</strong>ne (v.a. im Bereich <strong>der</strong> Biomediz<strong>in</strong>) als bioabbaubar werden Materialien bezeichnet, die im Körper<br />

durch Macrophagen, Enzyme o<strong>der</strong> Hydrolyse <strong>in</strong>nerhalb von Tagen bis wenigen Jahren abgebaut werden. Hierunter<br />

fallen v.a. biogene Polymere wie Kollagen, Fibr<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Hyaluronsäure, aber auch Polymilchsäure (Polylactid),<br />

Polyglycolid und Polycaprolacton.<br />

Testverfahren<br />

Allgeme<strong>in</strong> anerkannt s<strong>in</strong>d die OECD-Testverfahren, die auch im Rahmen <strong>der</strong> Chemikalienzulassung verwendet<br />

werden. Für die Klassifizierung als Biokunststoff wird auch die Kompostierbarkeit untersucht.<br />

Leichte biologische Abbaubarkeit (OECD 301)<br />

Die Tests <strong>der</strong> OECD-Testserie 301 (A - F) weisen e<strong>in</strong>en raschen und vollständigen biologischen Abbau nach.<br />

Leichte biologische Abbaubarkeit e<strong>in</strong>en schnellen und e<strong>in</strong>igermaßen vollständigen Abbau e<strong>in</strong>er Prüfsubstanz <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em aquatischen Milieu unter aeroben Bed<strong>in</strong>gungen. Unterschiedliche Testmethoden stehen für gut o<strong>der</strong> schlecht<br />

lösliche sowie für flüchtige Substanzen zur Verfügung.<br />

• Kohlendioxid - Entwicklungstest (OECD 301 B): Das durch den biologischen Abbau <strong>der</strong> Prüfsubstanz entstehende<br />

Kohlendioxid wird regelmäßig über 28 Tage analysiert und ist Indikator für den biologischen Abbau. Dieser sog.<br />

Sturm-Test wird für die Untersuchung schlecht wasserlöslicher Chemikalien verwendet.<br />

• Geschlossener Flaschentest OECD 301 D): Die biologische Abbaubarkeit <strong>der</strong> Prüfsubstanz wird bestimmt, <strong>in</strong>dem<br />

<strong>in</strong> regelmäßigen Intervallen über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 28 Tagen <strong>der</strong> Verbrauch von gelöstem Sauerstoff ermittelt<br />

wird. Dieser Test wird für flüchtige Chemikalien verwendet.<br />

• Modifizierter OECD-Screen<strong>in</strong>g-Test (OECD 301 E): Die biologische Abbaubarkeit <strong>der</strong> Prüfsubstanz wird über<br />

die Messung des Dissolved Organic Carbon (= gelöster organischer Kohlenstoff) über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 28<br />

Tagen ermittelt. Dieser Test wird bei ausreichend wasserlöslichen Chemikalien angewendet.<br />

Inhärente Abbaubarkeit (OECD 302)<br />

Die Tests <strong>der</strong> OECD-Testserie 302 (A - C) weisen e<strong>in</strong>e zwar e<strong>in</strong>geschränkte, grundsätzlich aber doch mögliche<br />

biologischen Abbaubarkeit <strong>der</strong> untersuchten Chemikalie nach. Substanzen, die solche Tests bestehen, gelten als<br />

grundsätzlich o<strong>der</strong> <strong>in</strong>härent biologisch abbaubar.<br />

• Der Zahn-Wellens-EMPA-Test (OECD 302 B) untersucht die aerobe biologische Abbaubarkeit <strong>der</strong> Prüfsubstanz<br />

und gibt das Ergebnis über die Abnahme des chemischen Sauerstoffbedarfs o<strong>der</strong> des Dissolved Organic Carbon<br />

an. Es handelt sich um den meistverwendeten Test für die Untersuchung <strong>der</strong> <strong>in</strong>härenten Abbaubarkeit. Er liefert<br />

zusätzlich Informationen über das Adsorptionsverhalten des untersuchten Stoffs.<br />

Kompostierbarkeit<br />

Biokunststoffe werden <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> Kompostierbarkeit von Kunststoffen unterzogen. Diese war <strong>in</strong> Deutschland<br />

unter <strong>der</strong> 2004 ersatzlos zurückgezogenen DIN-Norm DIN V 54900-1...3 beschrieben; die amerikanische ASTM<br />

D-6400 for<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e Abbaubarkeit von Kunststoffen von 60% <strong>in</strong>nerhalb von 180 Tagen, um Produkte als<br />

„kompostierbar“ zu kennzeichnen. E<strong>in</strong>e Anerkennung als biologisch abbaubarer Werkstoff und kompostierbarer<br />

Werkstoff erfolgt nur, wenn die Stoffe <strong>in</strong>nerhalb von 12 Wochen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Industriekompostierung nach Europäischer

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