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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Douglasie 394<br />

Vorkommen<br />

Die Gattung <strong>der</strong> Douglasien (Pseudotsuga) umfasst nur etwa sechs Arten, von denen vier <strong>in</strong> begrenzten<br />

Verbreitungsgebieten <strong>in</strong> Ostasien und zwei im westlichen Nordamerika vorkommen. In Europa war die Gattung im<br />

Tertiär vertreten, im Verlauf <strong>der</strong> Eiszeit ist sie hier jedoch ausgestorben.<br />

Das natürliche Verbreitungsgebiet <strong>der</strong> Douglasien (Pseudotsuga menziesii) ist <strong>der</strong> Westen Nordamerikas, wo sie an<br />

den Hängen <strong>der</strong> Rocky Mounta<strong>in</strong>s sowie <strong>der</strong> Kaskadenkette von Britisch-Kolumbien entlang <strong>der</strong> kalifornischen<br />

Sierra Nevada bis nach Mexiko weite Flächen e<strong>in</strong>nimmt.<br />

Der schottische Botaniker David Douglas brachte den nach ihm benannten Baum als Neophyten im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

von e<strong>in</strong>er nordamerikanischen Expedition mit nach Kew Gardens bei London. Seitdem wird die Douglasie <strong>in</strong><br />

Mitteleuropa <strong>in</strong> bedeutendem Umfang im Forst, aber auch <strong>in</strong> Parks und Gärten angepflanzt.<br />

Als e<strong>in</strong>geführte Spezies hat sich die Douglasie <strong>in</strong> vielen Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Erde bewährt, sie ist die <strong>in</strong> Europa bei weitem<br />

wichtigste nicht heimische Baumart. Die ersten, nun 120-jährigen Versuche <strong>in</strong> Deutschland ergeben je nach Unterart<br />

fasz<strong>in</strong>ierende Waldbil<strong>der</strong>.<br />

Beschreibung<br />

Typisch für junge Douglasien ist die<br />

mit Harzbläschen überzogene Borke.<br />

Reifer Zapfen.<br />

Die Douglasie ist e<strong>in</strong> immergrüner Baum mit Wuchshöhen um 60 Meter <strong>in</strong><br />

Europa; <strong>in</strong> ihrem Ursprungsgebiet kann sie jedoch fast doppelt so hoch werden.<br />

Die höchste Douglasie, die man bisher gefunden hat, war 133 Meter hoch. Dies<br />

ist weitaus höher als je<strong>der</strong> heute noch aufrecht stehende Baum (<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit<br />

höchste ist e<strong>in</strong> Küstenmammutbaum von ~116 m Höhe <strong>in</strong> Kalifornien). Die<br />

kräftigsten Exemplare erreichen an <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>en Stammdurchmesser um 4<br />

Meter. Die Douglasie bildet e<strong>in</strong>e relativ schlanke, kegelförmige Krone.<br />

Die Douglasie wächst schnell und kann e<strong>in</strong> Höchstalter von 400 (var. glauca) bis<br />

über 1400 (var. menziesii) Jahren erreichen. Sie hat e<strong>in</strong> herzförmiges<br />

Wurzelsystem und benötigt nur wenig frische, tiefgründige Böden bei mittleren<br />

Nährstoffansprüchen. Die Streuzersetzung verläuft mäßig langsam, das<br />

Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis (C/N-Verhältnis) beträgt 77. Die Streu <strong>der</strong><br />

Douglasie bewirkt (im Gegensatz zum Beispiel zur Fichtenstreu) ke<strong>in</strong>e<br />

Versauerung des Bodens.<br />

Die Nadeln s<strong>in</strong>d grün bis blaugrün, e<strong>in</strong>zeln stehend, weich und stumpf. Sie s<strong>in</strong>d 3<br />

bis 4 Zentimeter lang und verströmen, wenn man sie zerreibt, e<strong>in</strong>en<br />

aromatischen, angenehmen Geruch. Im Unterschied zu Fichten sitzen die<br />

Douglasiennadeln unmittelbar auf dem Zweig auf; an<strong>der</strong>s als bei Tannen ist aber<br />

ihre Basis nicht verdickt.<br />

Die Douglasie ist e<strong>in</strong>häusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen<br />

Zapfen s<strong>in</strong>d gelb-rot. Sie blüht vor dem Austrieb und sie ist w<strong>in</strong>dblütig aber die<br />

Pollen haben ke<strong>in</strong>e Luftsäcke; auch Bestäubungstropfen fehlen. Mit 15 bis 40<br />

Jahren ist die Douglasie blühfähig. Die Zapfen weisen e<strong>in</strong>e Länge von 4 bis<br />

10 cm und e<strong>in</strong>en Durchmesser von 3 bis 3,5 cm auf. Zur Reifezeit hängen sie und<br />

fallen als Ganzes ab, wie bei <strong>der</strong> Fichte. Die Deckschuppen ragen weit über die<br />

Samenschuppen h<strong>in</strong>aus und s<strong>in</strong>d an <strong>der</strong> Spitze dreizipfelig. Die Douglasie blüht<br />

auf <strong>der</strong> Nordhalbkugel im Allgeme<strong>in</strong>en von April bis Mai. Die Samen reifen bis<br />

September und werden von Oktober bis November freigegeben. Der Same ist 5 bis 6 mm lang mit e<strong>in</strong>em Flügel, <strong>der</strong><br />

länger ist als das Samenkorn.

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