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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Abacá 7<br />

Dichte<br />

Bruchdehnung<br />

1,5 g/cm 3[3]<br />

8,0% [3]<br />

Produkte Zellstoff, Teebeutel, Taue, Naturfaserverstärkte<br />

Kunststoffe<br />

Genutzt werden vor allem die bis zu zwei Meter langen Hartfasern <strong>der</strong> Abacáblätter. Die Faser ist relativ grob und<br />

weist e<strong>in</strong>e hohe Reißfestigkeit von 45 bis 70 cN/tex auf. Zur Gew<strong>in</strong>nung <strong>der</strong> Faser, die ebenfalls als Abacá o<strong>der</strong><br />

Manila bezeichnet wird, werden die Blätter zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Blütezeit an <strong>der</strong> Basis abgeschnitten und entsprechend<br />

ihrem Alter und <strong>der</strong> Qualität geordnet. Dabei enthalten die <strong>in</strong>nersten und damit jüngsten Blattscheiden die weichsten<br />

und schwächsten Fasern. Nach dem Entfernen <strong>der</strong> Blattspreiten werden diese im frischen zustand <strong>in</strong> Streifen<br />

geschnitten und die Fasern (= Leitbündelscheiden) von Hand o<strong>der</strong> mit Masch<strong>in</strong>en herausgelöst. Abschließend<br />

werden die Fasern gewaschen und getrocknet. Für den Transport werden die Fasern zu Ballen gepresst o<strong>der</strong> – vor<br />

allem für die Verarbeitung zu Naturfaser-Verbundwerkstoffen – zu Garn versponnen und auf Garnrollen<br />

[4] [5]<br />

aufgewickelt.<br />

Gute Pflanzungen liefern e<strong>in</strong>en Hektarertrag von etwa 4 Tonnen. [4] Sortenbezeichnungen für Manilahanf s<strong>in</strong>d (von<br />

grob bis fe<strong>in</strong>): <strong>Band</strong>ala, Lupis, Quilot, Tupoz. Die Farbe reicht von weiß über gelblich bis braun.<br />

Die wirtschaftlich relevanten Anbaulän<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d die Philipp<strong>in</strong>en und Ecuador [6] . Auf den Philipp<strong>in</strong>en erzeugen vor<br />

allem Kle<strong>in</strong>bauern 60.000 Tonnen Abacáfaser (im Jahr 2007) auf rund 130.000 Hektar. In Ecuador wurden 2007<br />

rund 10.000 Tonnen vorwiegend auf großen Farmen produziert. Der Wert <strong>der</strong> weltweiten Abacáproduktion wird auf<br />

rund 30 Millionen US-$ geschätzt, die Fasern werden fast ausschließlich exportiert. [5]<br />

Verwendung<br />

Der größte Teil <strong>der</strong> Faserproduktion wird zu Pulpe verarbeitet, also <strong>in</strong> Wasser gelöst und für spezielle<br />

Zellstoffprodukte wie Teebeutel, Zigarettenpapier, Wursthüllen, Banknoten (aktuell nur <strong>in</strong> Japan), und <strong>in</strong>dustrielle<br />

Filter genutzt. Auch <strong>der</strong> Manila-Umschlag, e<strong>in</strong> Briefumschlag für DIN-A4-Formulare mit gelblicher Färbung, wurde<br />

ursprünglich aus Abacá-Zellstoff hergestellt. Aufgrund ihrer Salzwassertoleranz werden die Fasern zudem für die<br />

Herstellung von Tauen und Fischnetzen verwendet; weiterh<strong>in</strong> werden Hängematten, Teppiche und<br />

Transmissionsriemen aus ihnen gefertigt. In <strong>der</strong> Automobil<strong>in</strong>dustrie wurde 2005 mit Abacáfasern verstärktes<br />

Polypropylen als Alternative zu glasfaserverstärktem Kunststoff <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion <strong>der</strong> Ersatzradmulde des<br />

Mercedes-A-Klasse-Coupés e<strong>in</strong>gesetzt. Aktuell werden weitere E<strong>in</strong>satzbereiche für entsprechende<br />

Naturfaser-Verbundwerkstoffe gesucht.<br />

Als Koppelprodukt <strong>der</strong> Fasernutzung werden Enzyme <strong>der</strong> Pflanze <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kosmetik<strong>in</strong>dustrie verwendet.

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