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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Bioethanol 151<br />

Energiebilanz für die großtechnische Herstellung von Bioethanol, Daten nach Senn<br />

2002 [19]<br />

Verfahrensschritt MJ/t<br />

Getreideproduktion −1.367<br />

Getreidelagerung −150<br />

Ethanolproduktion −2.500<br />

Schlempetrocknung −2.400<br />

Gesamt Ethanolproduktion −6.417<br />

Energiegehalt Ethanol 8.480<br />

Energie-Ertrag / t Getreide 2.063<br />

Verhältnis Energie-Gew<strong>in</strong>n / Energie-E<strong>in</strong>trag 1,32<br />

Getreide<br />

Die Nettoenergiebilanz <strong>der</strong> Alkoholerzeugung war nicht immer e<strong>in</strong>deutig positiv, aber die Industrie konnte <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> letzten 10 Jahre e<strong>in</strong>ige entscheidende Durchbrüche erzielen. Am „Institute For Brew<strong>in</strong>g and Distill<strong>in</strong>g“ <strong>in</strong><br />

Lex<strong>in</strong>gton (Kentucky) gelang beispielsweise die natürliche Selektion e<strong>in</strong>er extrem thermostabilen Hefe, die e<strong>in</strong>e<br />

Gärung bei weit höheren Temperaturen als bisher üblich erlaubt und unter Laborbed<strong>in</strong>gungen Alkoholgehalte bis zu<br />

23 % <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergärung von Mais erreicht; e<strong>in</strong> deutlicher Schritt gegenüber den sonst üblichen 13 bis 14 %. Die hohe<br />

Gärungstemperatur bedeutet e<strong>in</strong>e erhebliche Energieersparnis bei <strong>der</strong> Kühlung und h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Dauer des<br />

Gärvorgangs. Sie ermöglicht e<strong>in</strong>e vollständigere Vergärung <strong>der</strong> Maische. Auch die Enzyme, die den <strong>Rohstoffe</strong>n<br />

zugesetzt werden, um Stärke aufzuschließen und Glukose freizusetzen (Amylasen, Glucoamylasen), haben e<strong>in</strong>e<br />

Revolution erlebt. Die Wie<strong>der</strong>entdeckung des jahrtausende alten Verfahrens <strong>der</strong> Trockenfermentation mit<br />

Aspergillus oryzae br<strong>in</strong>gt leistungsfähigere und temperaturtolerante Enzymkomplexe hervor, die nicht nur Stärke<br />

und Zucker, son<strong>der</strong>n auch Cellulosen und Hemicellulosen aufschließen. Aber nicht nur die biologische Seite <strong>der</strong><br />

Fermentation, son<strong>der</strong>n auch die Anlagentechnik hat bedeutende Fortschritte erfahren. Der Wasserverbrauch wurde<br />

deutlich reduziert, durch neues Hygienemanagement s<strong>in</strong>d Infektionen des Systems vermeidbar und durch<br />

Wasserentziehung mittels Molekularsieben (Zeolithe) ist nahezu re<strong>in</strong>es Ethanol nach <strong>der</strong> Destillation zu erzielen. Die<br />

Sorge um e<strong>in</strong>e negative Energiebilanz ist begründet, kann aber durch neue Technologien überholt werden und die<br />

ökonomischen Herausfor<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d durch die Betrachtungen des Gesamtkonzeptes e<strong>in</strong>er „Fermentation von<br />

Getreide“ bezw<strong>in</strong>gbar.

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