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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biokraftstoffquotengesetz 210<br />

Zweck<br />

Mit <strong>der</strong> gesetzlichen Regelung soll zum e<strong>in</strong>en dem Klimaschutz durch e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Verbrennung<br />

m<strong>in</strong>eralischer Kraftstoffe Rechnung getragen werden. Zum an<strong>der</strong>en soll durch den Ausbau <strong>der</strong><br />

Biokraftsstoff<strong>in</strong>dustrie e<strong>in</strong>e Basis für e<strong>in</strong>e Versorgungssicherheit mit Kraftstoffen geschaffen werden. Mit dem<br />

Gesetz wurden auch die zuvor bestehenden Steuervergünstigungen für Biokraftstoffe abgeschafft, soweit sie zur<br />

Erfüllung <strong>der</strong> Quotenpflicht verwandt werden. Die Steuervergünstigungen bei Verwertung von re<strong>in</strong>en<br />

Biokraftstoffen (Biodiesel, Pflanzenöl) wird befristet. Die letzten Vergünstigungen laufen sukzessive bis 2015 aus. [8]<br />

Zusammenhang mit an<strong>der</strong>en Gesetzen und Verordnungen<br />

Um die Biokraftstoffquote e<strong>in</strong>zuführen, wurden durch das Biokraftstoffquotengesetz die neuen §§ 37a bis 37d im<br />

Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) e<strong>in</strong>gefügt. Außerdem wurden verschiedene Vorschriften, hauptsächlich<br />

Steuerentlastungen, <strong>in</strong> bestehenden Gesetzesgrundlagen des Energiesteuergesetzes und des Stromsteuergesetzes<br />

geän<strong>der</strong>t sowie Pflichten nach dem M<strong>in</strong>eralöldatengesetz erweitert. Kurz darauf wurden zudem<br />

Durchführungsbestimmungen durch die Verordnung zur Durchführung <strong>der</strong> Regelungen <strong>der</strong> Biokraftstoffquote (36.<br />

BImSchV) und die Verordnung zur Quotenanrechnung bestimmter biogener Öle (38. BImSchV) erlassen. Letztere<br />

Verordnung wurde jedoch kurze Zeit später wie<strong>der</strong> aufgehoben.<br />

Kritik<br />

Verschiedene Aspekte des BioKraftQuG werden kritisiert:<br />

Technik<br />

Die <strong>in</strong> § 37a Abs. 3 BImSchG festgelegten und <strong>in</strong> mehreren zeitlichen Schritten steigenden Anteile von<br />

Biokraftstoffen <strong>in</strong> Diesel- und Ottokraftstoffen s<strong>in</strong>d umstritten. Es wird befürchtet, dass e<strong>in</strong> großer Teil <strong>der</strong> im<br />

Betrieb bef<strong>in</strong>dlichen Kraftfahrzeuge mit Ottomotoren technisch mit dem vorgeschriebenen Biokraftstoffanteil<br />

(<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dem Bioethanolanteil) nicht verträglich ist. [9]<br />

Nachhaltigkeit<br />

(siehe Artikel Bioenergie)<br />

Auch Umweltverbände stehen <strong>der</strong> Biokraftstoffquote teilweise kritisch gegenüber, weil <strong>der</strong> steigende Bedarf an<br />

nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>n nicht auf deutschen Anbauflächen gedeckt werden kann. Dies kann zu Problemen wie<br />

Preisanstieg bei Nahrungs- und Futtermitteln (Flächen- und Nutzungskonkurrenz) und Vernichtung von natürlichen<br />

Lebensräumen und Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Biodiversität durch Erschließungung neuer Anbauflächen beitragen. [10] Die ab<br />

Juni 2009 gültige Erneuerbare-Energien-Richtl<strong>in</strong>ie for<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e Sicherstellung <strong>der</strong> Nachhaltigkeit, die durch die seit<br />

November 2009 bzw. ab Januar 2010 gültige Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Biokraft-NachV) auch <strong>in</strong><br />

Deutschland gewährleistet werden soll.<br />

Wegfall <strong>der</strong> Steuervergünstigung<br />

(siehe auch Artikel Biokraftstoff)<br />

Ebenfalls <strong>in</strong> <strong>der</strong> politischen Diskussion ist die stufenweise Reduzierung <strong>der</strong> Steuervergünstigungen für re<strong>in</strong>e<br />

Biokraftstoffe. Problematisch aus Sicht <strong>der</strong> Befürworter <strong>der</strong> Nutzung von Biokraftstoffen s<strong>in</strong>d hierbei unter an<strong>der</strong>em<br />

<strong>der</strong> Absatze<strong>in</strong>bruch bei den betroffenen Kraftstoffen Biodiesel und Pflanzenöl-Kraftstoff durch Erhöhung <strong>der</strong><br />

Verbraucherpreise sowie <strong>der</strong> Wegfall <strong>der</strong> wirtschaftlichen Existenzfähigkeit für die heimische<br />

Biokraftstoffbranche. [11]

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