07.03.2013 Aufrufe

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Asphalt 61<br />

Offenporiger Asphalt<br />

Offenporiger Asphalt (kurz OPA) wird auch als<br />

Dra<strong>in</strong>asphalt (teilweise auch Dränasphalt),<br />

Flüsterasphalt o<strong>der</strong> lärmoptimierter Asphalt bezeichnet.<br />

Der offenporige Asphalt ist e<strong>in</strong>e spezielle Art des<br />

Asphaltbetons, welche <strong>in</strong> den 1980ern entwickelt wurde.<br />

Die Zusammensetzung zeichnet sich durch ihren hohen<br />

Anteil von groben Geste<strong>in</strong>skörnungen aus, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />

hohen Gehalt an zusammenhängenden Hohlräumen zur<br />

Folge hat. Durch diese Hohlräume kann das<br />

Regenwasser nach unten abgeleitet werden. E<strong>in</strong>e<br />

Abdichtung aus Bitumen verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t, dass das Wasser <strong>in</strong><br />

den Untergrund o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Straßenkörper abläuft. Diese<br />

besteht aus polymermodifiziertem o<strong>der</strong><br />

gummimodifiziertem Bitumen und wird zur<br />

Befahrbarkeit mit Edelsplitt 8/11 o<strong>der</strong> 5/8 abgestreut.<br />

Diese Schicht wird im englischen Sprachraum Stress<br />

Absorb<strong>in</strong>g Membrane Interlayer genannt. Das<br />

Oberflächenwasser wird durch die Schrägneigung –<br />

e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation aus Längs- und Querneigung – <strong>der</strong><br />

Straße seitlich abgeleitet. Um das anfallende Wasser<br />

sicher ableiten zu können, werden am Rand <strong>der</strong> Straße<br />

entwe<strong>der</strong> spezielle Entwässerungsr<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>gebaut, o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> befestigte Straßenrand, wie z.B. e<strong>in</strong>e gepflasterte<br />

Gosse, müssen um Deckschichtstärke tiefer liegen,<br />

damit das Wasser ungeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t abfließen kann. Insgesamt<br />

bildet sich auf <strong>der</strong> Fahrbahnoberfläche durch all diese<br />

Maßnahmen nur e<strong>in</strong> sehr dünner Wasserfilm. Dies hat<br />

erhebliche positive Auswirkungen auf die<br />

Vergleich zwischen offenporigem Asphalt und hohlraumarmen<br />

Asphaltbeton. Beim Asphaltbeton s<strong>in</strong>d alle M<strong>in</strong>eralstoffe mit<br />

Bitumen umhüllt, die M<strong>in</strong>eralstoffe des offenporigen Asphalts<br />

werden dagegen nur an wenigen Punkten durch Bitumen<br />

verbunden.<br />

Verkehrssicherheit: zum e<strong>in</strong>en verr<strong>in</strong>gert sich die Sprühfahnenbildung, was zu wesentlich besseren<br />

Sichtverhältnissen führt und zum an<strong>der</strong>en wird die Aquaplan<strong>in</strong>g-Gefahr deutlich reduziert.<br />

Der hohe Anteil an Hohlräumen absorbiert außerdem den Schall <strong>der</strong> Fahrgeräusche und verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t teilweise<br />

überhaupt <strong>der</strong>en Entstehung (durch Luftableitung), weshalb er auch Flüsterasphalt genannt wird. Dieser Effekt<br />

macht sich beson<strong>der</strong>s bei Straßen bemerkbar, bei denen die Reifen-Fahrbahn-Geräusche die Hauptgeräuschquelle<br />

darstellen, wie z. B. bei Autobahnen. Es werden Lärmreduzierungen von rund 5 bis 10 dBA erreicht, was für das<br />

menschliche Hörempf<strong>in</strong>den etwa e<strong>in</strong>er Reduzierung um e<strong>in</strong> Drittel bis zur Halbierung entspricht. Die lärmm<strong>in</strong><strong>der</strong>nde<br />

Wirkung lässt jedoch nach etwa 6 bis 8 Jahren nach, da Straßenschmutz und Reifenabrieb die Poren verstopfen. Da<br />

e<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Poren bisher nicht möglich ist, s<strong>in</strong>d an<strong>der</strong>e Lösungsansätze <strong>in</strong> Form von Schmutz abhaltenden<br />

bzw. abweisenden Schichten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erprobung.<br />

Heute üblich ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von zweilagigem offenporigen Asphalt (kurz ZWOPA o<strong>der</strong> 2OPA). Dieser Asphalt<br />

wurde <strong>in</strong> Deutschland beispielsweise auf <strong>der</strong> A9 bei Garch<strong>in</strong>g und <strong>der</strong> A30 im Bereich Osnabrück erprobt. Dieser<br />

Baustoff besteht aus zwei Lagen offenporigen Asphalts, die untere mit <strong>der</strong> Körnung 0/16 und die obere Lage mit <strong>der</strong><br />

Körnung 0/8.<br />

Die Haltbarkeit von doppellagigem offenporigem Asphalt bei Verwendung neu entwickelter, hochwertiger<br />

Bitumenmischungen ist besser als die e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>lagigen offenporigen Asphaltschicht. OPA <strong>der</strong> neuen Generation wird

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!