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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biomasse 236<br />

Die Energie <strong>der</strong> jährlich erzeugten pflanzlichen Nahrungsmittel für die Erdbevölkerung entspricht etwa 20 Exajoule.<br />

Reste <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion (Reis, Weizen, Mais, Zuckerrohr), die für den menschlichen Organismus nicht<br />

verwertbar s<strong>in</strong>d wie Stengel, Hülsen usw. mit e<strong>in</strong>em theoretisch gew<strong>in</strong>nbaren Energie<strong>in</strong>halt von ca. 65 Exajoule<br />

werden <strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>fach verbrannt. Die verbrannte Biomasse aus Resten <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion beträgt<br />

jährlich etwa 2 Gigatonnen. M<strong>in</strong>destens 38 Exajoule wären energetisch jährlich nutzbar. [10]<br />

An den Stränden <strong>der</strong> Nordsee o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Badeseen und <strong>in</strong> Teilen <strong>der</strong> Weltmeere vermehren sich mitunter Algen<br />

im Sommer nahezu explosiv. Das Wasser färbt sich grün. Aus Sonnenlicht und Kohlendioxid bilden sich <strong>in</strong> kurzer<br />

Zeit Algen <strong>in</strong> großer Zahl. Es wird geschätzt, dass sich jährlich 45-50 Milliarden Tonnen Kohlenstoff des<br />

Kohlendioxids <strong>in</strong> Phytoplankton umwandeln. In den Weltmeeren s<strong>in</strong>kt das abgestorbene Phytoplankton auf den<br />

Meeresgrund. Etwa 15% o<strong>der</strong> 8 Mrd. Tonnen assimilierter Kohlenstoff des entstehenden Phytoplanktons s<strong>in</strong>kt <strong>in</strong> die<br />

Tiefe. Ohne das Phytoplankton <strong>der</strong> Meere läge die Kohlendioxidkonzentration <strong>in</strong> <strong>der</strong> Atmossphäre vermutlich statt<br />

bei 365 ppm bei 565 ppm. [12] Aus dem Phytoplankton, das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tiefsee unter hohem Druck steht, entsteht nach<br />

vielen Jahrtausenden schließlich Erdöl o<strong>der</strong> Erdgas.<br />

Aus technischen, ökonomischen, ökologische und an<strong>der</strong>en Gründen ist nur e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Biomasse für die Nutzung<br />

durch den Menschen erschließbar, so dass beispielsweise ihr potentieller Beitrag zur Energieversorgung begrenzt ist.<br />

Biomassenutzung<br />

Biomasse hat e<strong>in</strong>e wichtige Funktion als Lebens- und Futtermittel, Rohstoff (<strong>Nachwachsende</strong>r Rohstoff (Nawaro))<br />

und Energieträger (so genannte Bioenergien wie Brennholz, Biokraftstoff, etc.). Aber auch vom Menschen nicht<br />

genutzte Biomasse hat e<strong>in</strong>e wichtige Funktion <strong>in</strong> Ökosystemen, z. B. als Nährstoff o<strong>der</strong> Lebensraum für<br />

verschiedenste Lebewesen. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d große Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO 2 ) <strong>in</strong> Biomasse<br />

gespeichert, so dass sie e<strong>in</strong>e bedeutende Rolle für das Klima spielt.<br />

Vor- und Nachteile <strong>der</strong> Biomassenutzung<br />

(siehe auch Artikel Bioenergie)<br />

Gegenwärtig verwendet o<strong>der</strong> bee<strong>in</strong>flusst <strong>der</strong> Mensch nach verschiedenen Quellen bereits 25 bis 40% <strong>der</strong> gesamten<br />

Biomasse-Nettoproduktion <strong>der</strong> Erde, um se<strong>in</strong>e Nahrungsmittel- und Energie-Bedürfnisse zu befriedigen. Das ist mit<br />

verschiedenen Vor- und Nachteilen verbunden:<br />

Vorteile<br />

• Die Nutzung von Nawaros kann <strong>der</strong> Schonung von Rohstoffressourcen, wie z. B. Erdöl, dienen. Bei regionaler<br />

Bereitstellung <strong>der</strong> Nawaros kann die politische und ökonomische Abhängigkeit z. B. von Staaten mit großen<br />

Erdölvorkommen, s<strong>in</strong>ken.<br />

• Erneuerbare Energien aus Nawaros ermöglichen e<strong>in</strong>e CO 2 -neutrale bzw. e<strong>in</strong>e CO 2 -ärmere Energieerzeugung.<br />

(siehe Artikel Bioenergie und Biokraftstoff)<br />

Nachteile<br />

• Es wird <strong>in</strong> Ökosysteme e<strong>in</strong>gegriffen, wie z. B. beim Holze<strong>in</strong>schlag <strong>in</strong> Wäl<strong>der</strong>n.<br />

• Bei Ausweitung <strong>der</strong> Biomassenutzung werden Ökosysteme zerstört und damit die Biodiversität gefährdet, z. B.<br />

durch Rodung und an<strong>der</strong>weitige Erschließung von Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung. Vor allem bei <strong>der</strong><br />

Brandrodung werden große Mengen CO 2 freigesetzt.<br />

• Die zunehmende energetische und stoffliche Nutzung führt zur Nutzungskonkurrenz, z. B. wenn Getreide zur<br />

Treibstoffproduktion genutzt wird und dadurch nicht zur Herstellung von Lebensmittelproduktion bereitsteht.<br />

Auch e<strong>in</strong>e Flächenkonkurrenz entsteht gegenüber <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion, o<strong>der</strong> bei Erschließung neuer<br />

landwirtschaftlicher Flächen z. B. gegenüber Naturschutzbelangen (Biodiversität etc., s.o.). (siehe Artikel<br />

Flächenkonkurrenz, Bioenergie und Biokraftstoff)

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