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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Brechen (Faserpflanzen) 303<br />

Nebenprozesse<br />

Je nach Pflanzenart ist <strong>der</strong> Anfall von Holz beträchtlich. So fällt bei <strong>der</strong> Flachsbreche 60 % Holz <strong>in</strong> Form von<br />

Schäben an, was e<strong>in</strong>e Verwertung als Rohstoff nahe legt. Wegen <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Transportwürdigkeit <strong>der</strong> Schäben<br />

bietet sich unter Umständen sogar die räumliche Koppelung mit die Schäben verwertenden Produktionsverfahren<br />

an. [3]<br />

Alternative Verfahren<br />

Als Alternativen zum mechanischen Aufschluss <strong>der</strong> Stängelfasern s<strong>in</strong>d chemische Verfahren (z.B. Tensidaufschluss)<br />

und energetische Verfahren (wie <strong>der</strong> Dampfdruckaufschluss) bekannt. [4]<br />

Historische Verfahren<br />

Früher wurden die hölzernen Stängel mechanisch gebrochen,<br />

ursprünglich mit <strong>der</strong> Hand o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen Werkzeug, <strong>der</strong><br />

Breche. Der Deckel <strong>der</strong> Breche wurde auf- und nie<strong>der</strong>bewegt, während<br />

die Le<strong>in</strong>stängel von den Wurzelenden zu den Spitzen immer weiter aus<br />

<strong>der</strong> Breche hervorgezogen werden. Die hölzernen Stängelteile fallen<br />

dabei zu Boden, die Fasern verbleiben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Büschel. Dabei wurde<br />

die Faser aber stark beschädigt und die Ausbeute an sp<strong>in</strong>nbarer Faser<br />

verr<strong>in</strong>gert. [5] Bereits um 1880 wurden zum Flachsbrechen Brech- o<strong>der</strong><br />

Knickmasch<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gesetzt, bei denen <strong>der</strong> Stängel zwischen<br />

verschieden tief und stark gekerbten hölzernen o<strong>der</strong> eisernen Walzen<br />

h<strong>in</strong>durchgeschoben wurden. [6]<br />

Flachsbreche<br />

Da sich beim Brechen nicht alle hölzernen Stängelteile von den Fasern lösen, war historisch das Schw<strong>in</strong>gen <strong>der</strong><br />

Fasern <strong>der</strong> nächste Arbeitsschritt. Dazu legte man die gebrochenen Stängel so auf e<strong>in</strong>en Schw<strong>in</strong>gstock, dass die e<strong>in</strong>e<br />

Hälfte <strong>der</strong> Faserlänge herunterh<strong>in</strong>g, und schlug senkrecht dazu mit <strong>der</strong> sogenannten Schw<strong>in</strong>ge, wodurch Stängelteile<br />

und kürzere, unbrauchbare Fasern aus den Büscheln herausgestreift werden.<br />

Ausbeute<br />

Beim Flachs entfallen nach Angaben <strong>der</strong> CMA neun Prozent des Erntegewichts auf die sogenannten Langfasern und<br />

sieben Prozent auf das Schwungwerg, also auf Kurzfasern. Der jeweilige Anteil von gewonnenen Lang- und<br />

Kurzfasern ist allerd<strong>in</strong>gs stark abhängig e<strong>in</strong>erseits von <strong>der</strong> Qualität des verarbeiteten Flachsstrohs sowie an<strong>der</strong>erseits<br />

vom technischen Stand <strong>der</strong> Aufbereitungsverfahren. E<strong>in</strong> Verhältnis von 2/3 Langfasern und 1/3 Schwungwerg kann<br />

nach von Gleich mit mo<strong>der</strong>nen Verfahrenskomb<strong>in</strong>ationen erreicht werden. [7]

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