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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Erneuerbare Energie 459<br />

Bewertung <strong>der</strong> erneuerbaren Energien<br />

Die Nutzung erneuerbarer Energien hat verschiedene Vorteile gegenüber <strong>der</strong> Nutzung von fossiler und von<br />

Kernenergie, aber auch Nachteile. So unterschiedlich wie die verschiedenen Nutzungsarten <strong>der</strong> erneuerbaren<br />

Energien s<strong>in</strong>d auch <strong>der</strong>en jeweilige Vor- und Nachteile.<br />

Ressourcenschonung<br />

Die <strong>der</strong>zeitige Energieversorung basiert vor allem auf fossilen Energieträgern und auf Kernbrennstoffen wie z. B.<br />

Uran. Die Reichweite dieser Ressourcen ist jedoch begrenzt. So wird z. B. das globale Ölför<strong>der</strong>maximum (Peak Oil)<br />

beispielsweise von <strong>der</strong> Internationalen Energieagentur (IEA) etwa auf das Jahr 2020 datiert. Nach dem Maximum<br />

wird mit s<strong>in</strong>kenden För<strong>der</strong>mengen bei gleichzeitig steigendem Weltenergiebedarf gerechnet. Die statische<br />

Reichweite (Reichweite bei <strong>der</strong>zeitigem Verbrauch und Preis) von Erdgas und Erdöl ist deutlich länger, aber<br />

ebenfalls so begrenzt, dass mittelfristig Alternativen notwendig s<strong>in</strong>d. Durch die Nutzung erneuerbarer<br />

Energiequellen werden diese Ressourcen geschont. E<strong>in</strong> frühzeitiger Ausbau <strong>der</strong> erneuerbaren Energien verlängert die<br />

Übergangsphase und könnte so e<strong>in</strong>e wirtschaftliche Abwärtsspirale und Verteilungskonflikte vermeiden. [11] Da die<br />

chemische Industrie stark vom Rohstoff Erdöl abhängt, sichert die Ressourcenschonung langfristig die<br />

Rohstoffzufuhr.<br />

Klimaschutz<br />

(siehe Artikel Klimaschutz)<br />

Bei <strong>der</strong> energetischen Nutzung fossiler Energieträger werden große Mengen Kohlenstoffdioxid (CO 2 ) ausgestoßen.<br />

Bei <strong>der</strong> Nutzung erneuerbarer Energien dagegen werden deutlich ger<strong>in</strong>gere Mengen an Treibhausgasen emittiert.<br />

Hauptsächlich durch die Herstellung <strong>der</strong> Anlagen (W<strong>in</strong>dkraftanlage, Photovoltaikanlage, usw.), die beim heutigen<br />

Energiemix überwiegend noch auf Energie aus fossilen Energieträgern zurückgreift, werden Klimagase freigesetzt.<br />

Diese Emissionen werden jedoch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebenszeit mehrfach amortisiert, so dass netto e<strong>in</strong>e deutliche E<strong>in</strong>sparung an<br />

Klimagasen zu bilanzieren ist. E<strong>in</strong> spezieller Fall ist die Bioenergien, bei <strong>der</strong>en Nutzung z. B. <strong>in</strong><br />

Biomasseheizkraftwerken, Biogasanlagen o<strong>der</strong> als Biokraftstoff <strong>in</strong> Verbrennungsmotoren CO 2 freigesetzt wird.<br />

Dieses wurde jedoch zuvor beim Wachstum <strong>der</strong> verwendeten Pflanzen im Zuge <strong>der</strong> Photosynthese und<br />

CO2-Fixierung gebunden und wäre bei <strong>der</strong> natürlichen Zersetzung <strong>der</strong> Biomasse ohneh<strong>in</strong> freigesetzt worden. Netto<br />

beschränkt sich die tatsächliche CO 2 -Emission also auf den Aufwand an fossiler Energie für land- und<br />

forstwirtschaftliche Masch<strong>in</strong>en (Dieselkraftstoff), M<strong>in</strong>eraldüngerherstellung und an<strong>der</strong>es. Zu beachten s<strong>in</strong>d auch<br />

Emissionen <strong>der</strong> starken Klimagase Lachgas und Methan, die bei bestimmten Anbau- und Nutzungsarten von<br />

Biomasse freigesetzt werden können. [12]<br />

Ob die erhofften ökologischen Vorteile im E<strong>in</strong>zelfall realistisch s<strong>in</strong>d, kann jedoch nur durch e<strong>in</strong>e Ökobilanz<br />

festgestellt werden. So müssen bei <strong>der</strong> Biomasse-Nutzung zum Beispiel Landverbrauch, chemischer Pflanzenschutz<br />

und Reduzierung <strong>der</strong> Artenvielfalt <strong>der</strong> erwünschten CO 2 -Reduzierung gegenübergestellt werden. Die Abschätzung<br />

wirtschaftlicher Nebeneffekte ist ebenfalls mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.<br />

Dezentralisierte Energieversorgung<br />

(siehe Artikel Dezentrale Stromerzeugung)<br />

Der Wandel von <strong>der</strong> konventionellen Ernergiebereitstellung zu erneuerbaren Energien verän<strong>der</strong>t die Struktur <strong>der</strong><br />

Energiewirtschaft massiv. Statt <strong>der</strong> Stromerzeugung <strong>in</strong> Großkraftwerken mit z. T. mehr als 1000 Megawatt Leistung<br />

(Kern-, Braunkohle- und Ste<strong>in</strong>kohlekraftwerke) nimmt die Erzeugung <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>anlagen mit wenigen kW (z. B.<br />

Photovoltaik) bis wenige MW (kle<strong>in</strong>ere W<strong>in</strong>dparks) zu. Unter an<strong>der</strong>em mit dem Strome<strong>in</strong>speisegesetz zu Anfang <strong>der</strong><br />

1990er und mit dem daraus hervorgegangenen EEG erhielten Kle<strong>in</strong>erzeuger die Möglichkeit, <strong>in</strong> die Stromnetze <strong>der</strong><br />

großen Energieversorgungsunternehmen (EVU) e<strong>in</strong>zuspeisen und erhöhte Vergütungen zu erhalten. Häufig wird dies

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