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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Algenkraftstoff 35<br />

Algenkultur<br />

Hauptartikel Algenkultur<br />

Bisher dient die Kultivierung von Algen vor allem <strong>der</strong><br />

Bereitstellung von <strong>Rohstoffe</strong>n für die chemische und<br />

pharmazeutische Industrie sowie zur Bereitstellung von<br />

Lebensmittelzusätzen bzw. als Nahrungmittel [4] . Es werden Arten<br />

<strong>der</strong> vielzelligen Makroalgen (z. B. Braunalgen, Lam<strong>in</strong>aria sp.,<br />

Palmaria sp.) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>- bis mehrzelligen Mikroalgen (z. B.<br />

Chlorella sp., Spirul<strong>in</strong>a sp.) e<strong>in</strong>gesetzt. Diese können entwe<strong>der</strong><br />

aus natürlichen Beständen o<strong>der</strong> aus Kultivierungen stammen. Bei<br />

Untersuchungen zur Herstellung von Algenkraftstoff werden<br />

Arten bei<strong>der</strong> Klassen e<strong>in</strong>gesetzt. Unterschiedliche<br />

Kultivierungssysteme kommen zum E<strong>in</strong>satz:<br />

Kultivierung <strong>in</strong> offenen Becken<br />

Kultivierung <strong>der</strong> Süsswasseralge Spirul<strong>in</strong>a sp. <strong>in</strong><br />

offenen Becken<br />

Die Algenanzucht kann durch Aquakultur, z. B. <strong>in</strong> offenen Becken, geschehen. E<strong>in</strong>e Kontrolle <strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gungen ist<br />

bei diesem Verfahren nur sehr begrenzt möglich, so dass das hohe Wachstumspotential <strong>der</strong> Algen nur begrenzt<br />

ausgeschöpft werden kann.<br />

Kultivierung <strong>in</strong> Algenreaktoren<br />

Hauptartikel Algenreaktor, Wasserstoffbioreaktor<br />

Algenreaktoren (Photobioreaktoren) s<strong>in</strong>d geschlossene Systeme <strong>in</strong> Form von Glasröhren, -platten o<strong>der</strong> -säulen. Es<br />

können nur freischwimmende Mikroalgen e<strong>in</strong>gesetzt werden. Vorteil des Systems ist, dass e<strong>in</strong>e deutlich vergrößerte<br />

Oberfläche besteht, so dass mehr Licht e<strong>in</strong>fallen kann. Zudem können Bed<strong>in</strong>gungen wie Nährstoff-, CO 2 - und<br />

O 2 -Konzentration, Temperatur, Durchmischung etc. besser kontrolliert werden. Gegenüber landwirschaftlichen<br />

Kulturen kann pro Fläche e<strong>in</strong> Vielfaches an CO 2 gebunden werden. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d hohe Investitions- und<br />

Betriebskosten notwendig. [5] Das für die Kultivierung notwendige CO 2 kann aus Verbrennungsprozessen,<br />

beispielsweise von Kohlekraftwerken, stammen. Die Verwendung von Luft hat den Nachteil, dass die<br />

CO 2 -Konzentration mit 0,038 % sehr ger<strong>in</strong>g ist und hohe Kosten für die Gase<strong>in</strong>blasung entstehen.<br />

Kraftstoffherstellung<br />

Die Algen müssen bei <strong>der</strong> Kultivierung <strong>in</strong> offenen Becken zunächst geborgen werden. Bei <strong>der</strong> Kultivierung <strong>in</strong><br />

Bioreaktoren erfolgt die Abtrennung <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>g konzentrierten Algen aus <strong>der</strong> wässrigen Nährlösung durch<br />

Zentrifugation o<strong>der</strong> Filtern. Die anschließenden Verfahrensschritte bef<strong>in</strong>den sich meist noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung. Bei<br />

Algen mit hohem Ölgehalt kann beispielsweise e<strong>in</strong> Abpressen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Extraktion mit Hilfe von Hexan erfolgen.<br />

Das Öl enthält vor allem Terpene, die zu Kraftstoff weiterverarbeitet werden können. Die Verfahren zur Herstellung<br />

von Ethanol und Biogas könnten von bestehenden Anlagen, die an<strong>der</strong>e <strong>Rohstoffe</strong> e<strong>in</strong>setzen, abgeleitet werden.<br />

Neben unverän<strong>der</strong>ter Algenmasse könnten hier auch die Pressrückstände <strong>der</strong> Ölgew<strong>in</strong>nung verwendet werden.<br />

Biowasserstoff könnte als e<strong>in</strong> Gasgemisch mit Sauerstoff (O 2 ) direkt aus aus dem Bioreaktor gewonnen werden.

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