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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biogener Schmierstoff 192<br />

Sägekettenöle<br />

Sägekettenöl o<strong>der</strong> Sägekettenhaftöl und Sägegatteröl dient dazu, die Reibung zwischen Sägekette und Schiene bei<br />

Motorkettensägen zu verr<strong>in</strong>gern und damit den Verschleiß zu reduzieren. Ferner dient das Öl als Trennmittel, um<br />

Anhaftungen von Baumharz und Sägemehl an <strong>der</strong> Sägekette zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Mo<strong>der</strong>ne Sägekettenöle werden <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel auf Basis von umweltfreundlichen, biologisch leicht abbaubaren und nicht wassergefährdenden Pflanzenölen<br />

(z. B. Raps- o<strong>der</strong> Olivenöle) hergestellt. Diese Öle werden als „Bio-Kettenöl“ vermarktet. Auch <strong>der</strong> Kontakt solcher<br />

Öle mit <strong>der</strong> menschlichen Haut ist gesundheitlich unbedenklich. Bereits 2003 waren 80 % <strong>der</strong> auf dem Markt<br />

bef<strong>in</strong>dlichen Sägekettenhaftöle und Sägegatteröle biogenen Ursprungs und stellen damit den e<strong>in</strong>zigen Bereich <strong>der</strong><br />

Schmierstoffe dar, <strong>in</strong> dem biogene Schmierstoffe gegenüber m<strong>in</strong>eralischen Schmiermitteln deutlich überwiegen.<br />

Verlustschmieröle und -fette<br />

Verlustschmieröle und -fette f<strong>in</strong>den überall dort e<strong>in</strong>e Verwendung, wo Reibungsreduzierungen an offenen Systemen<br />

im Vor<strong>der</strong>grund stehen. Dabei handelt es sich im Regelfall um bewegliche Elemente an Fahrzeugen wie Land- und<br />

Forstmasch<strong>in</strong>en, Bahnen und <strong>der</strong>en Gleisanlagen o<strong>der</strong> wasserbaulichen Anlagen wie Wehren und Schleusen. Alle<br />

diese Fette werden abgetragen und gelangen durch Abrieb <strong>in</strong> die Umwelt, entsprechend ist hier e<strong>in</strong>e biologische<br />

Abbaubarkeit von Vorteil.<br />

Pro Jahr werden etwa 36.000 t Schmieröle e<strong>in</strong>gesetzt, wobei hier aufgrund <strong>der</strong> fehlenden Wie<strong>der</strong>aufbereitung<br />

beson<strong>der</strong>s großes Augenmerk auf e<strong>in</strong>en umweltgerechten Abbau gelegt werden sollte. Entsprechend stieg <strong>der</strong> Anteil<br />

biogener Schmiermittel von nur 0,9 % (327 t) im Jahr 2003 auf etwa 31.000 t und damit fast 10 % im Jahr 2005.<br />

Schalöle<br />

Schalöle o<strong>der</strong> Formtrennmittel werden überwiegend zur Behandlung von Schalung verwendet. Dort dient es als<br />

Trennmittel, um nach dem Erhärten des Frischbetons die Schalung mühelos und ohne Beschädigung <strong>der</strong><br />

Betonoberfläche entfernen zu können. Ähnliche Fette dienen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Metallgießerei beim Druckgießen <strong>der</strong> Trennung<br />

von Metall und Gußform. Bislang werden Formtrennmittel nur selten auf biogener Basis produziert, die Regel s<strong>in</strong>d<br />

m<strong>in</strong>eralische Öle, die auch organische Lösungsmittel enthalten können.<br />

Auf deutschen Baustellen sowie bei <strong>der</strong> Herstellung von Betonfertigteilen werden jährlich etwa 25.000 t Schalöle<br />

verbraucht. Mit 2.500 t machen die biogenen Schmiermittel daran e<strong>in</strong>en Anteil von 8 bis 10 % aus, aufgrund <strong>der</strong><br />

For<strong>der</strong>ung nach umweltschutzgerechten Ölen kann dieser Anteil sich <strong>in</strong> Zukunft allerd<strong>in</strong>gs noch deutlich erhöhen.<br />

Motoröle<br />

Motoröle dienen <strong>der</strong> Schmierung <strong>der</strong> Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> von Fahrzeugmotoren. Hierbei existiert e<strong>in</strong>e relativ große Palette von<br />

hochwertigen Ölen auf <strong>der</strong> Basis nachwachsen<strong>der</strong> <strong>Rohstoffe</strong> für 2- und 4-Takt-Motoren; diese bestehen im Regelfall<br />

aus synthetischen Estern auf Pflanzenölbasis. Durch den Verzicht von z<strong>in</strong>k- o<strong>der</strong> phosphorreichen Additiven können<br />

sie zudem die Haltbarkeit von Katalysatoranlagen erhöhen. Für Dieselmotoren s<strong>in</strong>d entsprechende Öle <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Entwicklung.<br />

Der Gesamtanteil <strong>der</strong> Motoröle stellt mit etwa 50 % <strong>der</strong> Gesamtmenge <strong>in</strong> Europa und etwa 32 % <strong>in</strong> Deutschland die<br />

größte E<strong>in</strong>zelgruppe <strong>der</strong> Schmierstoffe dar; die Gesamtmenge stagniert seit etwa 2001 bei rund 344.000 Tonnen pro<br />

Jahr. Dabei werden sie <strong>in</strong> nahezu allen Personen- und Lastkraftwagen e<strong>in</strong>gesetzt. Der Anteil <strong>der</strong> biogenen Motoröle<br />

lag 2003 bei nur 0,02 % und somit bei 61 t, obwohl die Öle vergleichbare Eigenschaften haben. Auch 2005 lag <strong>der</strong><br />

Anteil noch weit unter e<strong>in</strong>em Prozent des Gesamtmarktes, hatte mengenmäßig allerd<strong>in</strong>gs mittlerweile 2.000 t<br />

erreicht. Der Grund für den ger<strong>in</strong>gen Anteil dürfte im höheren Preis und <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>geren Bekanntheit <strong>der</strong> biogenen<br />

Öle liegen.

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