07.03.2013 Aufrufe

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bakterien 77<br />

ChlorobialesProteobacteriaAlphaproteobacteriaRhodospirillalesKordiimonadalesRickettsialesRhodobacteralesSph<strong>in</strong>gomonadalesCau<br />

(3 Unterordn.) Epsilonproteobacteria<br />

CampylobacteralesNautilialesFirmicutesClostridiaClostridialesThermoanaerobacterialesHaloanaerobialesMollicutesMycoplasmatales<br />

Incertae sedis BacilliBacillalesLactobacillalesAct<strong>in</strong>obacteria Act<strong>in</strong>obacteria<br />

AcidimicrobialesRubrobacteralesCoriobacterialesSphaerobacteralesAct<strong>in</strong>omycetales (viele Unterordn.)<br />

Bifidobacteriales Planctomycetes Planctomycetacia Planctomycetales Chlamydiae Chlamydiae Chlamydiales<br />

Spirochaetes Spirochaetes Spirochaetales Fibrobacteres Fibrobacteres Fibrobacterales Acidobacteria Acidobacteria<br />

AcidobacterialesBacteroidetes Bacteroidetes Bacteroidales Flavobacteria Flavobacteriales Sph<strong>in</strong>gobacteria<br />

Sph<strong>in</strong>gobacteriales Fusobacteria Fusobacteria Fusobacteriales Verrucomicrobia Verrucomicrobiae<br />

Verrucomicrobiales Dictyoglomi Dictyoglomi Dictyoglomales Gemmatimonadetes Gemmatimonadetes<br />

Gemmatimonadales Lentisphaerae Lentisphaerae LentisphaeralesVictivallalesDie Vielfalt bakterieller Lebensformen<br />

ist aber deutlich größer als dieses System repräsentiert. Basierend auf den bis heute bekannten 16S-rRNA-Sequenzen<br />

vermutet man mehr als 50 verschiedene Bakterien-PhylumPhyla. Die Existenz dieser Phyla wird anhand großer, <strong>in</strong><br />

Umweltproben immer wie<strong>der</strong> auftauchen<strong>der</strong> Gruppen bestimmter rRNA-Sequenzen vorhergesagt, jedoch konnte<br />

bisher ke<strong>in</strong> Bakterium aus diesen Phyla kultiviert werden. "Klassische" Systeme Bevor man phylogenetisch<br />

begründete Systeme aufstellen konnte, war man auf Merkmale angewiesen, die kaum die Feststellung von<br />

natürlichen, phylogenetischen Verwandtschaften ermöglichten. Heute gebräuchliche molekularbiologische<br />

Merkmale, die zur Ermittlung phylogenetischer Verwandtschaften erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d, konnten mit den damals zur<br />

Verfügung stehenden Methoden nicht ermittelt werden. Das folgende System ist e<strong>in</strong> Beispiel für veraltete<br />

("klassische") Systeme Hans Fitt<strong>in</strong>g, Walter Schumacher, Richard Har<strong>der</strong>, Franz Firbas: Lehrbuch <strong>der</strong> Botanik für<br />

Hochschulen - Begründet von E. Strasburger, F. Noll, H. Schenk und A. F. W. Schimper. 25. Auflage. Piscator,<br />

Stuttgart 1951, S. 295-301 . Die Prokaryoten ("Schizophyta") bildeten dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Abteilung <strong>der</strong> Pflanzen. Abteilung<br />

Schizophyta ("Spaltpflanzen", umfasste alle Prokaryoten = "Anucleobionta") Klasse Bacteria (Bakterien =<br />

"Spaltpilze") Ordnung Eubacteriales (e<strong>in</strong>zellige unverzweigte Bakterien) Familie Coccaceae (Kugelbakterien)<br />

Familie Bacteriaceae (stäbchenförmige Bakterien ohne Sporen) Familie Bacillaceae (stäbchenförmige Bakterien mit<br />

Sporen) Familie Spirillaceae ("Schraubenbakterien", wendelförmig) Ordnung Chlamydobacteriales (Fadenbakterien<br />

<strong>in</strong> Röhren "Scheiden") Ordnung Mycobacteriales (stäbchenförmige Bakterien mit Verzweigungen, mycelbildende<br />

Bakterien "Strahlenpilze) Ordnung Myxobacteriales ("Schleimbakterien", e<strong>in</strong>zellige, schwarmbildende Bakterien)<br />

Ordnung Spirochaetales (flexible, wendelförmige Bakterien mit aktiver Formverän<strong>der</strong>ung) Klasse Cyanophyceae<br />

("Blaugrüne Algen", "Spaltalgen") Ordnung Chroococcales (e<strong>in</strong>zellig, ohne Sporen) Ordnung Chamaesiphonales<br />

(e<strong>in</strong>zellig o<strong>der</strong> fadenförmig, mit Sporen) Ordnung Hormogonales (fadenförmig, mit Hormogonien, häufig<br />

Heterocysten) Praktische Unterteilung Kokken - Spirillen - Bazillen Aus praktischen Gründen werden Bakterien<br />

bisweilen <strong>in</strong> Anlehnung an die früheren "klassischen" Systeme nach ihrer Form und ihrer Organisation unterteilt.<br />

Dabei werden kugelige Bakterien als Kokken, längliche, zyl<strong>in</strong>drische Bakterien als Bazillen und spiralige,<br />

wendelförmige Bakterien als Spirillen o<strong>der</strong> Spirochäten bezeichnet. Diese Grundformen können e<strong>in</strong>zeln auftreten<br />

o<strong>der</strong> sich zu typischen Formen zusammenf<strong>in</strong>den (Haufenkokken = Staphylokokken, Kettenkokken = Streptokokken,<br />

Doppelkokken = Diplokokken). Des Weiteren bilden vor allem Stäbchenbakterien häufig, Spirillen immer e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong><br />

mehrere FlagellumGeißeln, so genannte Flagellen, aus, mit <strong>der</strong>en Hilfe sie sich fortbewegen können. Anzahl und<br />

Anordnung <strong>der</strong> Geißeln s<strong>in</strong>d Unterscheidungsmerkmale. E<strong>in</strong>ige Bakterien bilden Schleimhüllen, „Kapseln“, aus,<br />

e<strong>in</strong>ige verschiedenartige Sporen. Weiterh<strong>in</strong> wichtig für die Unterteilung ist die Lebensweise, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong><br />

Stoffwechseltyp, sowie die Möglichkeit, die Bakterien auf bestimmte Weise zu färben. Die so genannte<br />

Gramfärbung (e<strong>in</strong>geführt vom dänischen Bakteriologen Gram) lässt Rückschlüsse auf die Zusammensetzung und<br />

Struktur <strong>der</strong> Zellwand zu; die so genannten grampositiven Bakterien bilden wahrsche<strong>in</strong>lich sogar e<strong>in</strong>e natürliche<br />

Verwandtschaftsgruppe, e<strong>in</strong> Kladistikmonophyletisches Taxon. Serologisch unterscheidbare Variationen von<br />

Bakterien nennt man Serotypen. Literatur Bücher Karl Bernhard Lehmann & Rudolf Otto Neumann: Atlas und<br />

Grundriss <strong>der</strong> Bakteriologie und Lehrbuch <strong>der</strong> speciellen bakteriologischen Diagnostik. München: Lehmann, 1896<br />

Mart<strong>in</strong> Dwork<strong>in</strong>, Stanley Falkow, Eugene Rosenberg, Karl-He<strong>in</strong>z Schleifer, Erko Stackebrandt (Hrsg.) The

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!