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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Essigsäure 510<br />

Puffersystem<br />

Wird <strong>der</strong> pH-Wert e<strong>in</strong>er Essigsäurelösung durch Zusatz e<strong>in</strong>er starken Base o<strong>der</strong> durch Zusatz von Acetaten erhöht,<br />

wird e<strong>in</strong>e Pufferlösung gebildet. Ist <strong>der</strong> pH-Wert <strong>der</strong> Lösung gleich dem pKs-Wert <strong>der</strong> Essigsäure, liegen Essigsäure<br />

und Acetat-Ion <strong>in</strong> gleichen Konzentrationen vor. Dies ist <strong>der</strong> optimale Pufferpunkt des Essigsäure-Acetat-Puffers<br />

und fe<strong>der</strong>t die Än<strong>der</strong>ung des pH-Werts beim Zusatz von Säuren o<strong>der</strong> Basen ab.<br />

Dieses Puffersystem ist bedeutend für biochemische Systeme im sauren Bereich, da es e<strong>in</strong>en günstigen pKs-Wert hat<br />

und die beteiligten Komponenten die meisten Organismen und Biomoleküle nicht negativ bee<strong>in</strong>flussen. Er ist e<strong>in</strong><br />

stabiles Puffersystem, das heißt, das konjugierte Säure-Base-Paar verbleibt <strong>in</strong> Lösung und kann nicht wie z. B. beim<br />

Hydrogencarbonatpuffer aus dem System entweichen.<br />

Reaktionen<br />

Essigsäure oxidiert an <strong>der</strong> Luft vollständig unter Hitzeentwicklung zu Wasser und Kohlenstoffdioxid. Dies geschieht<br />

bei Raumtemperatur jedoch nur extrem langsam.<br />

Unedle Metalle wie Magnesium, Calcium, Z<strong>in</strong>k o<strong>der</strong> Eisen lösen sich <strong>in</strong> verdünnter Essigsäure unter Bildung<br />

wasserlöslicher Acetate und Freisetzung von Wasserstoff auf.<br />

Mit Kupfer reagiert die Essigsäure <strong>in</strong> Gegenwart von Sauerstoff (Luft) zu Kupferacetat, e<strong>in</strong>em grünen,<br />

gesundheitsschädlichen Salz, das besser unter dem Namen „Grünspan“ bekannt ist.<br />

Essigsäure reagiert mit Ethanol säurekatalysiert zu Essigsäureethylester, e<strong>in</strong>em viel verwendeten Lösemittel. Wird<br />

1-Pentanol statt Ethanol verwendet, erhält man Essigsäureamylester, e<strong>in</strong>en stark riechenden Ester. Salicylsäure lässt<br />

sich ebenfalls mit Essigsäure verestern. Dabei entsteht Acetylsalicylsäure, <strong>der</strong> Wirkstoff des Aspir<strong>in</strong>s.<br />

Essigsäure reagiert bei 800 °C unter Dehydratisierung zu Essigsäureanhydrid.<br />

Essigsäure wird <strong>in</strong> verdünnter Form auch zum Kalklösen verwendet (siehe Essig). Die Reaktionsgleichung sieht<br />

folgen<strong>der</strong>maßen aus:<br />

Salze <strong>der</strong> Essigsäure (Acetate)<br />

Hauptartikel: Acetate<br />

Die Salze <strong>der</strong> Essigsäure werden als Acetate bezeichnet. Es s<strong>in</strong>d zumeist farblose kristall<strong>in</strong>e Salze, die <strong>in</strong> ihren<br />

Kristallgittern (Ionengittern) das Acetat-Anion (CH 3 COO − ) enthalten.<br />

Produktion und Verwendung<br />

Weltweit bestehen Produktionskapazitäten für Essigsäure <strong>in</strong> Höhe von etwa 7 Mio. Tonnen pro Jahr. [15] Zwischen<br />

1998 und 2006 gab es weltweit e<strong>in</strong> durchschnittliches Wachstum <strong>der</strong> Produktion von drei bis vier Prozent pro Jahr,<br />

wobei etwa 70% <strong>der</strong> Jahresproduktion <strong>in</strong> den USA (1996: 36%; 2006: 32%), West-Europa (1996: 24%; 2006: 17%)<br />

und Japan (1996: 16%; 2006: 11%) stattf<strong>in</strong>den, die ostasiatische Produktion stieg im Vergleich zu diesen Regionen<br />

von 1996 mit 14% auf etwa 18% im Jahr 2006. [16] Nur etwa 190.000 Tonnen werden jährlich weltweit fermentativ<br />

hergestellt, wobei etwa 70% des Weltbedarfs an Speiseessig im Submersverfahren <strong>in</strong> etwa 700 Bioreaktoren<br />

produziert wird. [5]

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