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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biokonversion 199<br />

unter anaeroben (sauerstofffreien) Bed<strong>in</strong>gungen o<strong>der</strong> durch anaerobe<br />

Organsimen stattf<strong>in</strong>den, erfolgt ke<strong>in</strong>e vollständige Umsetzung <strong>der</strong><br />

organischen Verb<strong>in</strong>dungen (vor allem zu CO 2 und H 2 O), son<strong>der</strong>n zu<br />

organischen Verb<strong>in</strong>dungen, wie Ethanol (Alkohol) und Milchsäure. [2]<br />

Nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie, son<strong>der</strong>n auch für die stoffliche<br />

und energetische Anwendung, wie z. B. als Rohstoff zur<br />

Biokunststoffherstellung (Polylactide aus Milchsäure) o<strong>der</strong><br />

Biokraftstoff (z. B. sogenanntes Bioethanol als Benz<strong>in</strong>ersatz o<strong>der</strong><br />

-beimischung) f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Biokonversation sogenannter<br />

nachwachsen<strong>der</strong> <strong>Rohstoffe</strong> statt.<br />

Viele weitere Produkte werden nach diesem Pr<strong>in</strong>zip gewonnen:<br />

• Aceton<br />

• Propandiole<br />

• Carbonsäuren wie Essigsäure (Acetat), Bernste<strong>in</strong>säure(Succ<strong>in</strong>at)<br />

und Milchsäure (Lactat)<br />

• Biogas<br />

Stoffwechselprodukte<br />

Aus organischen Verb<strong>in</strong>dungen bzw. bestimmten anorganischen<br />

Verb<strong>in</strong>dungen können heterotrophe bzw. autotrophe Lebewesen<br />

Verb<strong>in</strong>dungen synthetisieren, die als Baustoff für die Zelle dienen<br />

(Anabolismus). Diese Syntheseleistung ist e<strong>in</strong>e Form <strong>der</strong><br />

Biokonversation, die für verschiedene Zwecke verwendet wird.<br />

Beispiele s<strong>in</strong>d die Herstellung von Antibiotika wie z. B. Penicill<strong>in</strong> mit<br />

dem Pilz Penicillium chrysogenum, von Glutam<strong>in</strong>säure (Am<strong>in</strong>osäuren)<br />

mit dem Bakterium Corynebacterium glutamicum o<strong>der</strong> des Peptids<br />

Insul<strong>in</strong> im Bakterium Escherichia coli.<br />

Bioreaktor (Fermenter) im Labormaßstab<br />

Bioreaktor zur bakteriellen Herstellung von<br />

Vakz<strong>in</strong>en<br />

Die Synthese von Verb<strong>in</strong>dungen wie Penicill<strong>in</strong> ist energieaufwändig, weshalb sie von den Organismen nur <strong>in</strong><br />

ger<strong>in</strong>ger Menge hergestellt werden. Durch Zucht und Selektion sowie die Wahl bestimmter Bed<strong>in</strong>gungen bei <strong>der</strong><br />

Kultivierung kann die Ausbeute deutlich erhöht werden. Weitere Möglichkeiten s<strong>in</strong>d das Verän<strong>der</strong>ung von<br />

Stoffwechselwegen (Metabolic Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g) o<strong>der</strong> das E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen von neuen Stoffwechselwegen aus an<strong>der</strong>en<br />

Organismen mittels Gentechnik. Zur Herstellung von Insul<strong>in</strong> wurde beispielsweise das menschliche Gen <strong>in</strong><br />

Bakterien übertragen.<br />

Die Herstellung erfolgt meist unter sterilen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fermenter, da Kontam<strong>in</strong>ationen den Prozess<br />

stören könnten. Zudem erfor<strong>der</strong>n pharmazeutische Produkte wie Insul<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e hohe Re<strong>in</strong>heit.

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