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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Ätherische Öle 69<br />

Verarbeitung<br />

Meist werden ätherische Öle unverän<strong>der</strong>t benutzt. E<strong>in</strong>ige jedoch werden zunächst aufkonzentriert o<strong>der</strong> weiter<br />

zerlegt, beispielsweise durch Destillation o<strong>der</strong> Adsorption. So können für die Wirkung erwünschte Bestandteile des<br />

ätherischen Öls konzentriert werden, ungeeignete Bestandteile dagegen entfernt werden. Gemische, die nur e<strong>in</strong>en<br />

o<strong>der</strong> weniger Hauptbestandteiöe enthalten, können über Destillation o<strong>der</strong> Kristallisation gewonnen werden, so bei<br />

<strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>nung von Eugenol aus Nelkenöl. Die Bedeutung <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>nung e<strong>in</strong>zelner Komponenten natürlicher<br />

ätherischer Öle hat mit <strong>der</strong> Entwicklung synthetischer Herstellungsverfahren stark abgenommen.<br />

Verwendung<br />

Ätherische Öle werden je nach Eigenschaft unterschiedlich genutzt. Häufig steht <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz als Duftstoff <strong>in</strong><br />

Kosmetik- und Parfüm<strong>in</strong>dustrie im Vor<strong>der</strong>grund, aber auch als mediz<strong>in</strong>ische Wirkstoffe und als technische<br />

Lösungsmittel haben bestimmte ätherische Öle Bedeutung.<br />

Sie werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kosmetik<strong>in</strong>dustrie und zur Wohnraumaromatisierung <strong>in</strong> Duftlampen verwendet. Zudem haben sie<br />

Bedeutung als geschmacksverbessernde Inhaltsstoffe <strong>in</strong> Gewürzen und an<strong>der</strong>en Lebensmitteln. E<strong>in</strong>ige <strong>in</strong> großem<br />

Umfang produzierte Öle wie Orangenschalenöl und Terpent<strong>in</strong>öl werden auch als technische Lösemittel benutzt.<br />

Mediz<strong>in</strong> und Naturheilkunde<br />

E<strong>in</strong>ige nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel enthalten ätherische Öle als Wirkstoffe, z.B. Eukalyptus o<strong>der</strong><br />

Menthol zur Schleimlösung bei Katarrhen <strong>der</strong> oberen Atemwege, Bronchitis, etc.. Auch Wirkungen gegen<br />

Blähungen und Krämpfe im Magen-Darm-Bereich, z. B. durch Tees mit Fenchel-Kümmel-Anis, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>heilkunde, und bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum (Salbei, Kamille), werden auf ätherische Öle<br />

zurückgeführt.<br />

E<strong>in</strong>e zentrale Rolle spieln ätherische Öle bei <strong>der</strong> naturheilkundlichen Methode <strong>der</strong> Aromatherapie, e<strong>in</strong>e Form <strong>der</strong><br />

Pflanzenheilkunde zur Behandlung von Empf<strong>in</strong>dungsstörungen und Erkrankungen durch Duftstoffe. Neben <strong>der</strong><br />

Anwendung durch Therapeuten (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel Heilpraktiker) ist auch die Selbstbehandlung durch Duftlampen,<br />

Badezusätze, Saunaaufgüsse o<strong>der</strong> Tees verbreitet, wobei die Grenzen zwischen Heilbehandlung und re<strong>in</strong>er<br />

Wohnraumaromatisierung fließend s<strong>in</strong>d.<br />

Die meisten ätherischen Öle s<strong>in</strong>d haut- und schleimhautreizend und werden daher nur stark verdünnt angewendet,<br />

z.B. als Bestandteil ölbasierter Hautpflegeprodukte o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Pflanzenölen. Allergien und<br />

Unverträglichkeiten gegenüber ätherischen Ölen kommen vor, ebenso asthmatische Anfälle bei Personen, die auf<br />

e<strong>in</strong>zelne Substanzen (z.B. Menthol) empf<strong>in</strong>dlich reagieren. Häufig treten bei e<strong>in</strong>er Unverträglichkeit gegenüber<br />

bestimmten Pflanze auch Reaktionen auf die entsprechenden ätherischen Öle auf.<br />

Gesundheitliche Wirkung<br />

Durch ihre kle<strong>in</strong>e Molekularstruktur gelangen ätherische Öle über Haut und Schleimhaut <strong>in</strong> Blutkreislauf und<br />

Gewebe. Auf diesem Weg bee<strong>in</strong>flussen sie den gesamten Organismus. Über das E<strong>in</strong>atmen gelangen sie über<br />

Schleimhäute und Lunge ebenfalls <strong>in</strong> den Blutkreislauf. Bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>nahme durch den Mund (oral) wird e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong><br />

Wirkstoffe über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen, größtenteils gelangen sie über die Mundschleimhäute <strong>in</strong> den<br />

Blutkreislauf.<br />

Über die S<strong>in</strong>neszellen <strong>der</strong> Nase gelangen die Duft<strong>in</strong>formationen <strong>in</strong>s Gehirn. Die Aromatherapie macht sich zu Nutze,<br />

dass auch Gerüche E<strong>in</strong>fluss auf die Gefühle, das vegetative Nervensystem, die Hormonproduktion und das<br />

Immunsystem nehmen können.

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