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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biogas 161<br />

Nutzung<br />

Blockheizkraftwerke<br />

In Deutschland ist die Verbrennung <strong>in</strong> Blockheizkraftwerken (BHKW) am häufigsten. Der Motor o<strong>der</strong> die Turb<strong>in</strong>e<br />

des BHKW treibt e<strong>in</strong>en Generator an, <strong>der</strong> Elektrizität zur E<strong>in</strong>speisung <strong>in</strong> das Stromnetz produziert. Das<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sichert e<strong>in</strong>e gegenüber konventionellem Strom erhöhte und auf 20 Jahre<br />

garantierte E<strong>in</strong>speisevergütung.<br />

Die Abwärme des BHKW kann zusätzlich genutzt werden und liefert Erträge durch den Verkauf <strong>der</strong> Wärme sowie<br />

e<strong>in</strong>en ebenfalls im EEG festgelegten Bonus für die Kraftwärmekopplung (KWK-Bonus). Bisher wird bei den<br />

meisten landwirtschaftlichen Biogasanlagen mangels Wärmebedarf vor Ort nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Teil <strong>der</strong> Wärme genutzt,<br />

beispielsweise zur Beheizung des Fermenters sowie von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Unter an<strong>der</strong>em hohe<br />

Energiepreise und f<strong>in</strong>anzielle Anreize durch die ab 2009 gültige Novelle des EEG för<strong>der</strong>n die Wärmenutzung. Das<br />

kann durch Nahwärmenetze geschehen, wie z. B. im Bioenergiedorf Jühnde. E<strong>in</strong>e Alternative ist <strong>der</strong> Transport von<br />

Biogas <strong>in</strong> Biogasleitungen über Mikrogasnetze direkt zum Wärmeabnehmer. E<strong>in</strong> teures Wärmenetz mit<br />

Durchleitungsverlusten kann so vermieden werden. Da <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Biogaserträge durch den Stromverkauf<br />

erzielt wird, bef<strong>in</strong>det sich beim Wärmeabnehmer e<strong>in</strong> BHKW, welches als Hauptprodukt Strom zur Netze<strong>in</strong>speisung<br />

produziert und Wärme als Koppelprodukt bereitstellt.<br />

E<strong>in</strong>speisung <strong>in</strong> das Erdgasnetz<br />

Hauptartikel: Biomethan, Biogasaufbereitung<br />

Um Abwärme aus <strong>der</strong> Biogasverstromung umfassen<strong>der</strong> nutzen zu können, kann nach e<strong>in</strong>er umfassenden<br />

Biogasaufbereitung e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>speisung <strong>in</strong> das Erdgasnetz erfolgen. Neben dem Entfernen von Wasser,<br />

Schwefelwasserstoff (H 2 S) und Kohlendioxid (CO 2 ) muss auch e<strong>in</strong>e Anpassung an den Heizwert des Erdgases im<br />

jeweiligen Gasnetz (Konditionierung) stattf<strong>in</strong>den. Der für die E<strong>in</strong>speisung notwendige Druck hängt von <strong>der</strong><br />

Gasleitung ab, <strong>in</strong> die das als Bioerdgas o<strong>der</strong> Biomethan bezeichnete Gas e<strong>in</strong>gespeist werden soll.<br />

An an<strong>der</strong>er Stelle des Erdgasnetzes kann e<strong>in</strong>e äquivalente Menge Gas wie<strong>der</strong> aus dem Netz entnommen und genutzt<br />

werden. So kann beispielsweise bei e<strong>in</strong>em Schwimmbad mit hohem und ganzjährigem Wärmebedarf e<strong>in</strong> BHKW mit<br />

Biomethan betrieben werden. Ähnlich wie bei e<strong>in</strong>em BHKW-Betrieb an <strong>der</strong> Biogasanlage gelten auch hier die durch<br />

das EEG festgelegten Vergütungen und Boni. Wegen des hohen technischen Aufwands lohnt sich die Aufbereitung<br />

und E<strong>in</strong>speisung <strong>der</strong>zeit nur für überdurchschnittlich große Biogasanlagen. Erste Projekte dazu starteten 2007. [3]<br />

Weitere Nutzungsarten<br />

Hauptartikel: Biomethan<br />

Biogas kann als nahezu CO 2 -neutraler Treibstoff <strong>in</strong> Kraftfahrzeugmotoren genutzt werden. Da e<strong>in</strong>e Aufbereitung auf<br />

Erdgasqualität notwendig ist, muss <strong>der</strong> CO 2 -Anteil weitestgehend entfernt werden. Dieses sogenannte Biomethan<br />

o<strong>der</strong> Bioerdgas muss auf 200 bis 300 bar verdichtet werden, um <strong>in</strong> umgerüsteten Kraftfahrzeugen genutzt werden zu<br />

können. Bisher wird Biogas selten auf diesem Weg verwertet. 2006 wurde die erste deutsche Biogastankstelle <strong>in</strong><br />

Jameln (Wendland) eröffnet [4] . Wegen <strong>der</strong> hohen elektrischen Wirkungsgrade könnte <strong>in</strong> Zukunft zudem die<br />

Verwertung von Biogas <strong>in</strong> Brennstoffzellen <strong>in</strong>teressant se<strong>in</strong>. Der hohe Preis für die Brennstoffzellen, die aufwendige<br />

Gasaufre<strong>in</strong>igung und die <strong>in</strong> Praxisversuchen bisher noch ger<strong>in</strong>ge Standzeit verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e breitere Anwendung<br />

dieser Technik.

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