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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Ethanol 529<br />

Todesursache Alkoholabhängigkeit und -missbrauch<br />

Hauptartikel: Alkoholkrankheit<br />

Alkohol kann e<strong>in</strong>e sehr starke und körperliche und/o<strong>der</strong> psychische Abhängigkeit erzeugen, die körperliche<br />

Abhängigkeit ist verbunden mit heftigen Entzugsersche<strong>in</strong>ungen. Bis zu 2 Millionen Menschen s<strong>in</strong>d alle<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

Deutschland alkoholkrank, ca. 10 Millionen von Abhängigkeit bedroht.<br />

In Deutschland starben im Jahr 2002 circa 40.000 Menschen durch Alkoholmissbrauch [42] , was wie<strong>der</strong>um ca. zwei<br />

Prozent aller Sterbefälle entsprach, wobei Männer dreimal häufiger betroffen waren als Frauen.<br />

Die häufigste alkoholbed<strong>in</strong>gte Todesursache war die alkoholische Leberzirrhose mit 9.550 Toten. [43] Die Zahlen <strong>der</strong><br />

WHO vom 29. Dezember 2004 belaufen sich für das Jahr 2004 auf 21.675 Tote, davon 8.381 K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter<br />

zwischen 10–15 Jahren. E<strong>in</strong>e Krankheit, mit e<strong>in</strong>er Mortalität (Todesrate) von über 50 Prozent, die <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung mit Alkohol und fettem Essen ausgelöst wird, ist die Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung).<br />

Die damalige Drogenbeauftragte <strong>der</strong> Bundesregierung und Staatssekretär<strong>in</strong> im Bundesgesundheitsm<strong>in</strong>isterium,<br />

Marion Caspers-Merk, sprach für 2003 von 40.000 Todesfällen als Folge des Alkoholkonsums <strong>in</strong> Deutschland,<br />

wobei, im Vergleich, 1.477 Personen durch illegale Drogen verstorben s<strong>in</strong>d und 110.000 als Folge des<br />

Tabakrauchens. [44]<br />

Hilfe bieten Ärzte o<strong>der</strong> Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Alkoholiker o<strong>der</strong> die Guttempler, ebenso<br />

Suchtberatungsstellen sowie verschiedene an<strong>der</strong>e Selbsthilfegruppen.<br />

Krebsrisiko<br />

Übermäßiger Konsum von Alkohol kann neben teils unheilbaren Erkrankungen wie Leberzirrhose und<br />

Nervenerkrankungen auch viele Krebsarten (wie Magenkrebs und Speiseröhrenkrebs) erzeugen. Der regelmäßige<br />

Konsum selbst kle<strong>in</strong>er Mengen alkoholischer Getränke erhöht vielen wissenschaftlichen Studien zufolge das<br />

[45] [46] [47]<br />

generelle Krebs- sowie <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch das Brustkrebsrisiko.<br />

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC, „International Agency for Research on Cancer“) hat im<br />

Februar 2007 durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale Arbeitsgruppe e<strong>in</strong>e Neubewertung <strong>der</strong> Folgen des Konsums alkoholischer<br />

Getränke vorgenommen und aus folgenden Gründen pauschal „Ethanol <strong>in</strong> alkoholischen Getränken“ als karz<strong>in</strong>ogen<br />

für den Menschen (Gruppe 1) e<strong>in</strong>gestuft: Das Vorkommen von malignen Tumoren von Mundhöhle, Rachenhöhle,<br />

Kehlkopf, Speiseröhre, Leber, weiblicher Brust und Colorectum steht <strong>in</strong> kausalem Zusammenhang mit dem Konsum<br />

alkoholischer Getränke, wie zahlreiche Studien zeigen. Gegenüber <strong>der</strong> früheren Bewertung im Jahre 1988 sah es die<br />

IARC-Arbeitsgruppe als gesichert an, dass Ethanol und nicht an<strong>der</strong>e Bestandteile o<strong>der</strong> Kontam<strong>in</strong>anten für die<br />

Karz<strong>in</strong>ogenität von alkoholischen Getränken verantwortlich ist. Das Krebsrisiko steigt generell mit <strong>der</strong><br />

aufgenommenen Alkoholmenge. E<strong>in</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong> Art des aufgenommenen Alkohols (Bier, We<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />

Spirituosen) konnte nicht hergestellt werden. [48]<br />

Die karz<strong>in</strong>ogene Wirkung entsteht durch das Ethanal, zu dem Ethanol <strong>in</strong> <strong>der</strong> Leber abgebaut wird. Das Ethanal wird<br />

durch Polyam<strong>in</strong>e zu Crotonaldehyd umgewandelt, welches wie<strong>der</strong>um die DNA zerstört. [49]<br />

Mögliche positive gesundheitliche Wirkungen<br />

Es ist unumstritten, dass die Wirkung alkoholischer Getränke e<strong>in</strong>deutig negativ ist, wenn sie <strong>in</strong> größeren Mengen<br />

und regelmäßig konsumiert werden. Beim Konsum ger<strong>in</strong>gerer Mengen Alkohol h<strong>in</strong>gegen ist umstritten, ob die<br />

Wirkung eher positiv o<strong>der</strong> eher negativ ist. Viele vor<strong>der</strong>gründig positive Wirkungen werden durch an<strong>der</strong>e<br />

aufgehoben, etwa die stark erhöhte Krebsgefahr beim regelmäßigen Konsum selbst ger<strong>in</strong>ger Mengen, die durch<br />

wissenschaftliche Studien bestätigt wurden, etwa e<strong>in</strong>e Studie von 2006 aus England. [50] Mediz<strong>in</strong>er warnen davor,<br />

e<strong>in</strong>zelne Wirkungen aus dem Gesamtzusammenhang zu reißen. Die meisten positiven Wirkungen gehen nicht vom<br />

Alkohol selbst aus, son<strong>der</strong>n von an<strong>der</strong>en Pflanzenstoffen, die <strong>in</strong> Getränken wie Rotwe<strong>in</strong> enthalten s<strong>in</strong>d.

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