07.03.2013 Aufrufe

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Biomassepotenzial 247<br />

Biomassepotenzial<br />

Das Biomassepotenzial ist e<strong>in</strong> Begriff, <strong>der</strong> zur<br />

Abschätzung möglicher Beiträge <strong>der</strong> Biomasse am<br />

Energie- o<strong>der</strong> Rohstoffmarkt verwendet wird. Als<br />

Zielgröße gibt das Biomassepotenzial an, welche<br />

Anbauflächen o<strong>der</strong> Rohstoffmengen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Region zur Nutzung als nachwachsende <strong>Rohstoffe</strong><br />

zur Verfügung stehen.<br />

Theoretisches Biomassepotenzial<br />

Das theoretische Biomassepotenzial umfasst das<br />

gesamte physikalische Angebot e<strong>in</strong>er erneuerbaren<br />

Energiequelle o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es nachwachsenden<br />

Rohstoffs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Gebiet für e<strong>in</strong>en<br />

bestimmten Zeitraum. Das theoretische Potenzial<br />

stellt damit e<strong>in</strong>e Art Obergrenze des maximal<br />

möglichen Nutzungspotenzials e<strong>in</strong>er Fläche dar.<br />

Weltweit könnte zum Beispiel das theoretische<br />

Biomasse-Potenzial den 8 bis 9-fachen jährlichen<br />

Weltprimärenergieverbrauch decken. [1]<br />

Technisches Biomassepotenzial<br />

Das theoretische Biomassepotenzial umfasst das gesamte physikalische<br />

Angebot, weitere Potenziale bezeichnen unterschiedlich umfassende<br />

Teilmengen.<br />

In <strong>der</strong> Literatur und bei vielen bisherigen Investitionsentscheidungen wird üblicherweise das technische Potenzial<br />

angegeben. Auch viele politische Entscheidungen zur Biomasse-Nutzung <strong>in</strong> Deutschland basieren auf diesem<br />

Potenzial. Es umfasst den Teil des theoretischen Potenzials, <strong>der</strong> sich unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>er Reihe von<br />

begrenzenden Faktoren nachhaltig von e<strong>in</strong>er bestimmten Fläche o<strong>der</strong> Region gew<strong>in</strong>nen lässt. Das Technische<br />

Potenzial wird unter Berücksichtigung <strong>der</strong> folgenden Faktoren ermittelt:<br />

• Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen (z.B. Annahme e<strong>in</strong>er vorrangigen Deckung des Bedarfs für Ernährung)<br />

• Erhaltung <strong>der</strong> natürlichen Kreisläufe<br />

• ke<strong>in</strong> Raubbau, z.B. am Humusgehalt<br />

• E<strong>in</strong>haltung ökologischer Grenzen z.B. durch Bodenerosion<br />

• technische E<strong>in</strong>schränkungen und Verluste bei <strong>der</strong> Energieumwandlung o<strong>der</strong> Rohstoffumwandlung<br />

• zeitliches und räumliches Disparität Ungleichgewicht zwischen Energieangebot und Energiebedarf, bzw.<br />

Rohstoffangebot und -nachfrage. [1]<br />

Bei <strong>der</strong> Diskussion um das technisches Potenzial e<strong>in</strong>es bestimmten Raumes, beispielsweise e<strong>in</strong>es Landes, spielt die<br />

Verfügbarkeit von Flächen e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle. dabei wird oft auf e<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>fachte Annahme zur Abschätzung<br />

zurückgegriffen. So wurden bisher oft die Flächen <strong>der</strong> obligatorischen Flächenstilllegung als Obergrenze <strong>der</strong><br />

Flächenverfügbarkeit angenommen, o<strong>der</strong> es werden von <strong>der</strong> vorhandenen Ackerfläche Flächen für die<br />

Nahrungsmittelnutzung (abgeleitet aus dem Pro-Kopf-Verbrauch an Nahrungsmitteln) sowie für weitere alternative<br />

Nutzungen abgezogen. Von <strong>der</strong> verbleibenden Fläche wird angenommen,dass sie für die Biomasseproduktion zur<br />

Verfügung steht. Sie wird dann als Ausgangspunkt benutzt, um das technische Potenzial zu errechnen. [2]<br />

Diese Annahmen können sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er offenen Volkswirtschaft als zu restriktiv erweisen, [3] denn bei e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>ternationalen Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> deutschen o<strong>der</strong> europäischen Nahrungsmittelproduktion könnten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!