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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biogasmotor 181<br />

Biogasmotor<br />

E<strong>in</strong> Biogasmotor ist e<strong>in</strong> Motor, <strong>der</strong> dauerhaft mit Biogas als Treibstoff betrieben werden kann. Er wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

als Teil e<strong>in</strong>es Blockheizkraftwerks e<strong>in</strong>gesetzt, um mit Bioenergie Strom und Wärme zu erzeugen. Motoren, die mit<br />

Biomethan (gere<strong>in</strong>igtem Biogas) betrieben werden, fallen nicht unter diese Bezeichnung, da diese technisch den<br />

Erdgasmotoren gleich s<strong>in</strong>d.<br />

Motortypen<br />

Als Biogasmotoren kommen vor allem nach dem Pr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong>es Dieselmotors arbeitende Zündstrahlmotoren als auch<br />

umgerüstete Gas-Ottomotoren (Benz<strong>in</strong>motoren) zum E<strong>in</strong>satz.<br />

Die zentrale Herausfor<strong>der</strong>ung für Biogasmotoren ist, dass <strong>der</strong> brennbare Anteil im Biogas, das Methan bei nur<br />

50-75% liegt, dessen Gehalt teilweise deutlich schwankt und zudem erhebliche Mengen an potenziell<br />

motorschädigenden Inhaltsstoffen vorliegen können (Wasser, Schwefelwasserstoff). Während Gas-Otto-Motoren<br />

Biogas ab e<strong>in</strong>er Methankonzentration von 45% direkt verbrennen können, benötigen Zündstrahlmotoren hierfür<br />

erhebliche Mengen an Zündöl. In Deutschland dürfen Biogasmotoren maximal 10% Zündöl e<strong>in</strong>setzen. Bei seit 2007<br />

<strong>in</strong> Betrieb gegangenen Anlagen muss auch das Zündöl aus <strong>Nachwachsende</strong>n <strong>Rohstoffe</strong>n hergestellt se<strong>in</strong>, damit <strong>der</strong><br />

erzeugte Strom nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) vergütet wird.<br />

Neben diesen am weitesten verbreiteten Technologien eignen sich weitere Motortypen zur Erzeugung von Kraft und<br />

Wärme aus Biogas. Die Mikrogasturb<strong>in</strong>e, bei <strong>der</strong> Strom über e<strong>in</strong>en schnell laufenden Generator erzeugt wird, <strong>der</strong><br />

direkt mit e<strong>in</strong>er Turb<strong>in</strong>e gekoppelt ist, benötigt weniger Wartung als die klassischen Verbrennungsmotoren und<br />

erzeugt e<strong>in</strong> höheres Temperaturniveau <strong>der</strong> Abwärme, erreicht jedoch vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge elektrische<br />

Wirkungsgrade bei hohem Investititonsaufwand [1] [2]<br />

. In <strong>der</strong> Praxis bisher nicht verbreitet ist <strong>der</strong><br />

Kurbelschlaufenmotor, e<strong>in</strong>e Variation des Zweitaktmotors nach dem Pr<strong>in</strong>zip des Scotch-Yoke-Kurbeltriebs.<br />

E<strong>in</strong>satzbereiche<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel werden Biogasmotoren im Rahmen <strong>der</strong> komb<strong>in</strong>ierten Strom- und Wärmeerzeugung <strong>in</strong><br />

Blockheizkraftwerken <strong>in</strong> direkter Nähe zu Biogasanlagen betrieben. Der erzeugte Strom wird im Rahmen des<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) direkt <strong>in</strong> das öffentliche Netz e<strong>in</strong>gespeist. E<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Wärme wird als<br />

Prozesswärme für den Betrieb <strong>der</strong> Biogasanlage benötigt, <strong>der</strong> Großteil steht jedoch als nutzbare Wärmeenergie zur<br />

Erzeugung von Warmwasser, Heizungswärme, Prozesswärme o<strong>der</strong> zur Klimatisierung zur Verfügung. Bef<strong>in</strong>den sich<br />

die Wärmeabnehmer nicht <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe <strong>der</strong> Biogasanlage, werden Biogasmotoren auch bis zu mehrere<br />

Kilometer entfernt von <strong>der</strong> Biogasanlage betrieben. In diesem Fall wird das Gas mit e<strong>in</strong>er Biogasleitung<br />

(Mikrogasnetz) zum Biogasmotor transportiert.<br />

Wird Biogas <strong>in</strong> Motoren zum Antrieb von Kraftfahrzeugen genutzt, so handelt es sich dabei um aufbereitetes Biogas<br />

(Biomethan). Dieses erfüllt die Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen für Erdgas, so dass es <strong>in</strong> herkömmlichen Erdgasmotoren<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden kann.

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