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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Ethanol 525<br />

Atmungskette <strong>in</strong> allen Zellen des Körpers unter Energiegew<strong>in</strong>nung zu CO 2 veratmet. Die Leber kann bei erheblich<br />

gesteigertem, regelmäßigem Konsum ihre Abbauaktivität <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Maße anpassen. Das Zwischenprodukt<br />

Ethanal ist auch für die so genannten „Kater“-Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen [20]<br />

mitverantwortlich. Der Abbau des Ethanals wird durch Zucker gehemmt, daher ist <strong>der</strong> Kater bei süßen alkoholischen<br />

Getränken, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Likör, Bowlen und manchen Sektsorten beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>tensiv.<br />

Die Abbaurate durch die Alkoholdehydrogenase ist <strong>in</strong>nerhalb gewisser Grenzen konstant. Sie beträgt zwischen 0,1<br />

und 0,3 ‰ des Blutalkoholspiegels pro Stunde (je nach Körpergewicht), wobei die Abbauzeiten von Männern und<br />

Frauen ger<strong>in</strong>gfügig variieren. [21] E<strong>in</strong>e Flasche Bier (½ l, 16 g Alkohol) wird danach <strong>in</strong> 1–2 Stunden abgebaut. Bei<br />

Männern f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e leicht erhöhte Aktivität <strong>der</strong> gastrischen Alkoholdehydrogenase im Magen, mit <strong>der</strong> Folge<br />

e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gfügigen Beschleunigung des Alkoholabbaus. Hochdosierte Aufnahme von Fructose kann bei manchen<br />

Menschen durch Unterstützung des Katalase-Ethanolabbaus zu e<strong>in</strong>er schnelleren Metabolisierung führen. [20] Bei<br />

höherer Alkoholkonzentration o<strong>der</strong> bei chronischen Tr<strong>in</strong>kern wird <strong>der</strong> Alkohol zusätzlich über das mikrosomale<br />

Ethanol oxidierende System (MEOS) abgebaut. Dabei wird Ethanol <strong>in</strong> den Mikrosomen <strong>der</strong> Leberzellen durch<br />

Cytochrom P450 (CYP2E1) unter Sauerstoffverbrauch ebenfalls zu Ethanal oxidiert. Dieser Effekt gepaart mit e<strong>in</strong>er<br />

Desensibilisierung des vegetativen Nervensystems führt zu e<strong>in</strong>er höheren Alkoholresistenz bei „tra<strong>in</strong>ierten Tr<strong>in</strong>kern“<br />

und „Spiegeltr<strong>in</strong>kern“. Diese Desensibilisierung durch Gewöhnung kann so weit gehen, dass Tr<strong>in</strong>ker mit zwei und<br />

mehr Promille ke<strong>in</strong>erlei Verhaltensauffälligkeiten zeigen.<br />

An<strong>der</strong>e Alkohole aus unsauber destillierten Spirituosen, die so genannten Fuselöle, werden ebenfalls durch die<br />

Alkoholdehydrogenase bzw. Acetaldehyddehydrogenase abgebaut. Dieser Abbau tritt damit zum Abbau des<br />

Ethanols <strong>in</strong> Konkurrenz, welcher <strong>in</strong> Folge dessen langsamer abgebaut wird. Etwa fünf Prozent des Ethanols werden<br />

über Ur<strong>in</strong>, Schweiß und Atemluft abgegeben.<br />

Blut- und Atemalkohol<br />

E<strong>in</strong> objektives Maß für die alkoholische Bee<strong>in</strong>flussung stellt die<br />

Alkoholkonzentration im venösen Blutkreislauf und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Atemluft dar, wobei nur<br />

begrenzte Aussagen über die physiologische Bee<strong>in</strong>trächtigung möglich s<strong>in</strong>d, da<br />

diese stark von <strong>in</strong>dividuellen E<strong>in</strong>flüssen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Alkoholgewöhnung,<br />

abhängen.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> Blutalkoholkonzentration (BAK) bzw. <strong>der</strong> Atemalkoholkonzentration<br />

(AAK) ist mit e<strong>in</strong>er statistischen Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit mit dem Risiko von<br />

Ausfallersche<strong>in</strong>ungen o<strong>der</strong> Unfällen gegenüber dem nüchternen Zustand verbunden,<br />

die die Grundlage <strong>der</strong> gesetzlichen Promillegrenzen darstellen.<br />

Die Blutalkoholkonzentration wird bei Männern wie folgt errechnet (nach Watson):<br />

BAK = 0,8/[(2,447 - 0,09516 * Alter <strong>in</strong> Jahren + 0,1074 * Größe <strong>in</strong> cm + 0,3362 *<br />

Gewicht <strong>in</strong> kg)] * Alkohol <strong>in</strong> g<br />

Die erreichbare BAK ist von <strong>der</strong> aufgenommenen Tr<strong>in</strong>kmenge, <strong>der</strong> Körpermasse<br />

und dem Geschlecht abhängig, aber auch von Faktoren wie Statur und Alter sowie<br />

Füllzustand des Magens. Zur Berechnung <strong>der</strong> (nur theoretisch) maximal<br />

erreichbaren BAK dient die Widmarkformel. Als Maße<strong>in</strong>heit dient das<br />

Massenverhältnis Milligramm Alkohol pro Gramm Blut (mg/g), besser bekannt als<br />

Promillewert.<br />

Die AAK kommt dadurch zustande, dass <strong>in</strong> den Lungenbläschen (Alveolen) e<strong>in</strong><br />

Übergang des Alkohols aus dem arteriellen Blutkreislauf <strong>in</strong> die e<strong>in</strong>geatmete Luft<br />

Alkotester Dräger 7310

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