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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Brechen (Faserpflanzen) 302<br />

Brechen (Faserpflanzen)<br />

Das Brechen von Pflanzenfasern ist <strong>der</strong> zentrale Aufbereitungsschritt bei <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>nung von Bastfasern aus den<br />

Stängeln e<strong>in</strong>jähriger Faserpflanzen wie Le<strong>in</strong>, Hanf o<strong>der</strong> auch Jute [1] im mechanischen Verfahren. Durch das Brechen<br />

werden die Epi<strong>der</strong>misschichten und die verholzten Kerne aufgebrochen und zerkle<strong>in</strong>ert. Das Brechen dient mit den<br />

nachfolgenden Schritten wie dem Hecheln dazu, die Fasern mechanisch von Lign<strong>in</strong> und von an<strong>der</strong>en Pflanzenresten<br />

zu befreien.<br />

Verfahren<br />

Stängel von Flachs und an<strong>der</strong>en Faserpflanzen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel so<br />

aufgebaut, dass e<strong>in</strong> hohler Holzkern (Xylem) von Fasersträngen<br />

des Bastgewebes umgeben ist. Um die Fasern nutzen zu können,<br />

muss daher das Holz zuerst zerkle<strong>in</strong>ert (Brechen) und gelockert<br />

und dann entfernt werden (Hecheln). Das Brechen zielt nicht<br />

darauf, die Pflanzenstängel durchzubrechen, da dabei die Fasern<br />

gebrochen würden; vielmehr geht es darum, den Pflanzenstängel<br />

anzubrechen bzw. zu quetschen. Dies geschieht, <strong>in</strong>dem die Stängel<br />

mit e<strong>in</strong>em größerem Gewicht belastet werden. In den mo<strong>der</strong>nen<br />

Brechverfahren werden die Stängel mit Hilfe von Walzen<br />

bearbeitet. Das Brechen erfolgt dabei masch<strong>in</strong>ell mit e<strong>in</strong>em<br />

System übere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> angeordneter Walzenpaare, die mit Zähnen<br />

besetzt s<strong>in</strong>d. Die elastischen Cellulosefasern werden bei diesen<br />

mechanischen Prozessen nicht beschädigt, wenn diese gleichmäßig<br />

verlaufen und das Verfahren adäquat auf das Brechgut e<strong>in</strong>gestellt<br />

ist.<br />

Begleitende Verfahrensschritte<br />

Mikroskopischer Querschnitt durch e<strong>in</strong>en Le<strong>in</strong>-Stängel,<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Überblick über die Lage <strong>der</strong> Gewebe gibt. Ep<br />

= Epi<strong>der</strong>mis; C = Cortex; BF = Bastfasern; P =<br />

Phloem; X = Xylem; Pi = Mark<br />

Dem Brechen voran gehen unter Umständen Verfahrensschritte wie die fermentative Behandlung <strong>der</strong> Stängel (Rotte)<br />

und – teilweise damit komb<strong>in</strong>iert – e<strong>in</strong>e Wärmebehandlung durch Rösten. Auf diese Weise werden die Pekt<strong>in</strong>e, die<br />

die Fasern im Stängel zusammenhalten, aufgelöst. [2] Im Anschluss an das Brechen werden die Nichtfaseranteile <strong>in</strong><br />

Schw<strong>in</strong>gturb<strong>in</strong>en abgetrennt (Ausschw<strong>in</strong>gen). Beim Hecheln werden dann die rohen Faserbündel <strong>in</strong> fe<strong>in</strong>ste Fasern<br />

aufgespalten und diese gesäubert. Dazu werden die kürzeren Fasern <strong>in</strong> Apparaten, die Kardiermasch<strong>in</strong>en ähneln,<br />

ausgekämmt. E<strong>in</strong> weiteres Ergebnis des Hechelns ist e<strong>in</strong>e parallele Anordnung <strong>der</strong> Fasern, wie sie für das Sp<strong>in</strong>nen<br />

notwendig ist.

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