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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Durchwachsene Silphie 400<br />

Blütezeit erstreckt sich Juli bis September. Die Vermehrung erfolgt über Samen, Aussaat ab April, längere<br />

Kühlphase zur Keimung s<strong>in</strong>d dabei günstig. In <strong>der</strong> Landwirtschaft wird mitunter die Pflanzung kräftiger<br />

Jungpflanzen bevorzugt, da die Aussaat bei <strong>in</strong>tensiver Kultur nicht ganz so problemlos verläuft und oft zu<br />

Fehlstellen im Bestand führt.<br />

Verbreitung und Verwendung<br />

Die Durchwachsene Silphie stammt aus <strong>der</strong> gemäßigten Klimazone Nordamerikas und ist <strong>in</strong> den östlichen<br />

Bundesstaaten <strong>der</strong> USA sowie Kanadas verbreitet.<br />

In Deutschland wird sie von e<strong>in</strong>zelnen Landwirtschaftsbetrieben als Futter- und Silagepflanze angebaut. Bei<br />

Kle<strong>in</strong>gärtnern ist sie durch ihren extensiven Anbau und die Langlebigkeit als Nutzpflanze beliebt. Ebenso bei<br />

Imkern, da Korbblütler für Bienen und an<strong>der</strong>e Insekten <strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d.<br />

Nutzung als Energiepflanze<br />

Die Durchwachsene Silphie wird als Nutzpflanze bislang<br />

ausschließlich zu Forschungszwecken angebaut. Sie wird als<br />

potenzielle Energiepflanze angesehen und ist vor allem aufgrund ihrer<br />

Anpassung an trockene Standorte <strong>in</strong>teressant, da sie, an<strong>der</strong>s als etwa<br />

Mais, ihre Feuchtigkeit nicht nur aus dem Boden, son<strong>der</strong>n auch aus den<br />

Blattbechern beziehen kann. Zudem zeichnet sie sich durch e<strong>in</strong>e hohe<br />

Biomasse und e<strong>in</strong>e hohe Biogasausbeute aus, die mit Energiemais<br />

vergleichbar s<strong>in</strong>d. So produziert die Durchwachsene Silphie im Anbau<br />

ab dem zweiten Jahr zwischen 13 und 20 Tonnen Biomasse pro Hektar<br />

Anbaufläche. Bei Versuchen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen wurden Erträge von 18 bis<br />

28 t Trockenmasse ab dem 2. Standjahr erreicht. [1]<br />

Da die Durchwachsene Silphie <strong>in</strong> Nordamerika <strong>in</strong> mit<br />

mitteleuropäischen Klimaverhältnissen vergleichbaren Gebieten<br />

vorkommt, lässt sie sich auch <strong>in</strong> Europa problemlos anbauen. Dabei<br />

lässt sie sich über e<strong>in</strong>en Zeitraum von m<strong>in</strong>destens zehn Jahren<br />

regelmäßig beernten. Die Mehrjährigkeit <strong>der</strong> Silphie bietet weitere<br />

Der beachtliche Habitus <strong>der</strong> Durchwachsenen<br />

Silphie (Silphium perfoliatum)<br />

Vorteile gegenüber dem Mais. Durch die Beschattung des Bodens durch das Blattwerk werden ab dem 2. Anbaujahr<br />

ke<strong>in</strong>e Herbizide benötigt. Zudem wird e<strong>in</strong>e Bodenerosion weitgehend vermieden. [2]<br />

Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die Kosten im ersten Pflanzjahr relativ hoch. E<strong>in</strong>e Direktsaat nach heutigem Stand <strong>der</strong> Technik wird<br />

nicht empfohlen da die Jungpflanzen noch nicht konkurrenzstark genug gegenüber Unkräutern s<strong>in</strong>d. Stattdessen wird<br />

e<strong>in</strong>e Pflanzung vorkultivierter Jungpflanzen empfohlen. Auch dann ist im ersten Jahr e<strong>in</strong>e Unkrautbekämpfung<br />

notwendig, da die Pflanzen zunächst nur e<strong>in</strong>e Blattrosette am Boden ausbilden und weiterh<strong>in</strong> konkurrenzschwach<br />

s<strong>in</strong>d. Da noch ke<strong>in</strong>e Pflanzenschutzmittel für die Silphie zugelassen s<strong>in</strong>d, müssen Unkräuter mit e<strong>in</strong>er<br />

Masch<strong>in</strong>enhacke bekämpft werden. [3] Die hohen Kosten im ersten Anbaujahr stellen bisher e<strong>in</strong>e Barriere für den<br />

Anbau <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis dar, auch wenn diese durch die ger<strong>in</strong>gen Kosten <strong>in</strong> den Folgejahren und die lange<br />

Nutzungsdauer ökonomisch wenig <strong>in</strong>s Gewicht fallen.

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