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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Dispersionsfarbe 391<br />

Verwendung<br />

Kunstharzdispersionswandfarben mit beson<strong>der</strong>s hoher Wasserfestigkeit, für den Außen- und Fassadenbereich sowie<br />

für Feuchtbereiche im Haus<strong>in</strong>neren, werden häufig auch als Latexfarben bezeichnet, was nicht korrekt ist, da sie ke<strong>in</strong><br />

Latex enthalten, son<strong>der</strong>n lediglich e<strong>in</strong>en erhöhten Anteil an Kunstharz. Auch Kunstharzdispersionsfarben mit<br />

dekorativen Zusätzen (wie Glitter) werden oft so bezeichnet.<br />

Feste Farbe<br />

Neben flüssiger Kunstharzdispersionsfarbe gibt es auch noch thixotrope (sogenannte kompakte) Anstriche, besser<br />

bekannt als Feste Farbe®; sie sollen beim Streichen weniger klecksen und spritzen. Kompakte Farben haben aber an<br />

Marktbedeutung verloren, da sie sich aufgrund <strong>der</strong> festen Eigenschaften schwerer streichen lassen.<br />

Abtönung<br />

Mit Vollton-, Abtönfarbe o<strong>der</strong> Pigmentpräparationen lassen sich weiße Dispersionsfarben e<strong>in</strong>färben.<br />

Pigmentpräparationen s<strong>in</strong>d dabei b<strong>in</strong>demittelfreie Produkte, die alle<strong>in</strong> verwendet noch ke<strong>in</strong>en Film bilden. Diese<br />

werden meist für automatische Systeme, sogenannte Tönsysteme verwendet. Es existieren jedoch auch wenige<br />

Hersteller, die Pigmentpräparationen für den professionellen Bereich anbieten. [2] Vollton- und Abtönfarben s<strong>in</strong>d<br />

fertige Anstrichmittel, die Filmbildner enthalten. Vollton- und Abtönfarben werden üblicherweise für die manuelle<br />

Abtönung (Do-it-yourself-Markt) verwendet.<br />

Fertig abgetönte Farben s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> allen Fach- und Baumärkten mittlerweile erhältlich. Die Farben werden entwe<strong>der</strong> vor<br />

Ort computergesteuert gemischt (Po<strong>in</strong>t-of-Sale-T<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g) o<strong>der</strong> aber bereits ab Werk abgetönt (In-Plant-T<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g o<strong>der</strong><br />

Werkstönung). In manchen Län<strong>der</strong>n, wie den Vere<strong>in</strong>igten Staaten, ist das Po<strong>in</strong>t-of-Sale-T<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g Standard, und zwar<br />

nicht nur <strong>in</strong> Baumärkten, son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong> vielen E<strong>in</strong>zelhandelsketten wie z. B. Wal-Mart. Speziell die Tönung<br />

kle<strong>in</strong>er Mengen erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e hohe Dosiergenauigkeit, sowie e<strong>in</strong>e exakte E<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> verwendeten<br />

Pigmentpräparationen. Pr<strong>in</strong>zipiell können manuell und automatisch dieselben Pigmente verwendet werden, so dass<br />

dasselbe Echtheitsniveau <strong>der</strong> resultierenden Farbtöne erreicht wird. In <strong>der</strong> Praxis ist man bei Dosierautomaten auf<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte Auswahl von Pigmenten angewiesen, die zudem alle angebotenen Qualitäten abdecken müssen.<br />

Die Farbtongenauigkeit von automatischen Dosiersystemen hängt stark von den verwendeten Pigmenten (Art und<br />

[3] [4]<br />

Anzahl), sowie von den h<strong>in</strong>terlegten Farbtonformulierungen ab.<br />

Umweltverträglichkeit<br />

Das Umweltbundesamt besche<strong>in</strong>igt Kunstharzdispersionsfarben im Allgeme<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e hohe Umweltverträglichkeit.<br />

Für die Kennzeichnung mit dem Blauen Engel gilt für Innenprodukte neben an<strong>der</strong>en Grenzen e<strong>in</strong> Grenzwert von<br />

max. 700 ppm VOC (Volatile Organic Compounds) [5] . Diese Begrenzung ist weitaus niedriger als die von <strong>der</strong> EU <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> sogenannten Decopa<strong>in</strong>t-Richtl<strong>in</strong>ie vorgegebene Grenze von 100g/l (ab 2007) bzw. 30 g/l (ab 2010) [6] [7] . Bei<br />

Systemen, die mit dem Blauen Engel gekennzeichnet werden, kann davon ausgegangen werden, dass nahezu ke<strong>in</strong>e<br />

flüchtigen Stoffe abgegeben werden.<br />

Hygienische Aspekte<br />

Dispersionsfarben enthalten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel Konservierungsmittel bzw. Biozide. Diese können bei <strong>der</strong> Anwendung zu<br />

allergischen Reaktionen führen. Mithilfe geeigneter M<strong>in</strong>eralien können Farben jedoch auch ohne Biozide stabilisiert<br />

werden. Sie s<strong>in</strong>d somit hygienisch unbedenklich und werden auch zur Herstellung (Beschichtung) von<br />

Lebensmittelverpackungen (Lebensmittelzulassung) verwendet. Im Handel s<strong>in</strong>d diese Farben erhältlich und<br />

entsprechend gekennzeichnet und vorzugsweise als Wandfarben für K<strong>in</strong><strong>der</strong>zimmer o<strong>der</strong> Krankenhäuser geeignet.

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