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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Ethanol 520<br />

Destillation<br />

Ethanol ist <strong>in</strong> jedem beliebigen Verhältnis mit Wasser löslich. In <strong>der</strong> chemischen Synthese kann die Anwesenheit<br />

von Feuchtigkeit jedoch gravierende Nachteile haben. Großtechnisch erfolgt daher die Herstellung re<strong>in</strong>en Ethanols<br />

durch azeotrope Rektifikation. Die Anlage besteht hauptsächlich aus zwei Rektifikationssäulen. In <strong>der</strong><br />

Haupttrennsäule erfolgt die normale Rektifikation des Ethanol-/Wasser-Gemischs bis <strong>in</strong> die Nähe des azeotropen<br />

Punkts. Das Sumpfprodukt ist Wasser.<br />

Dem Kopfprodukt (95,6 % Ethanol und 4,4 % Wasser) wird <strong>der</strong> Hilfsstoff Cyclohexan beigemischt. Dieses<br />

Dreistoffgemisch gelangt <strong>in</strong> die Hilfsstoff-Trennsäule. Dort erfolgt e<strong>in</strong>e Auftrennung <strong>in</strong> den im Sumpf anfallenden<br />

re<strong>in</strong>en Alkohol sowie <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Cyclohexan/Wasser-Gemisch als Kopfprodukt. Cyclohexan und Wasser s<strong>in</strong>d im<br />

flüssigen Zustand nicht mischbar und trennen sich nach <strong>der</strong> Kondensation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Abschei<strong>der</strong> (Dekanter). Der<br />

Hilfsstoff Cyclohexan wird am E<strong>in</strong>lauf <strong>der</strong> Hilfsstoff-Trennsäule wie<strong>der</strong> dem zuströmenden azeotropen<br />

Ethanol/Wasser-Gemisch beigefügt. Er läuft im Kreislauf im oberen Bereich <strong>der</strong> Hilfsstoff-Trennsäule und wird<br />

deshalb auch als „kopflaufen<strong>der</strong> Hilfsstoff“ bezeichnet.<br />

Bei Temperaturen um −20 °C (Gefrierschrank) verdunstet Ethanol (96 %) kaum noch und zeigt eher zähflüssige<br />

Eigenschaften. Bei −70 °C (durch Trockeneis) wird es noch zähflüssiger (Kühlol).<br />

Verwendung außerhalb <strong>der</strong> Genuss- und Nahrungsmittel<strong>in</strong>dustrie<br />

Die Hauptmenge des produzierten Ethanols wird <strong>in</strong> Form von alkoholischen Getränken für Genusszwecke<br />

verbraucht. Es dient weiterh<strong>in</strong> als Lösungsmittel sowohl für Konsumprodukte u. a. im Haushalt (Parfüm,<br />

Deodorant), als auch für mediz<strong>in</strong>ische Anwendungen (Medikamente, Des<strong>in</strong>fektionsmittel) sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie<br />

selbst ebenfalls als Lösungsmittel und allgeme<strong>in</strong> als Brennstoff. Für technische Anwendungen wie Kraftstoff,<br />

Lösungsmittel o<strong>der</strong> Brennspiritus werden Ethanol Vergällungsmittel beigemischt, wodurch diese ungenießbar<br />

werden und <strong>in</strong> Deutschland nicht mehr <strong>der</strong> Branntwe<strong>in</strong>steuer unterliegen.<br />

Haushalts- und Konsumprodukte<br />

Ethanol f<strong>in</strong>det u. a. als hervorragendes Lösungsmittel überall im<br />

Haushalt Verwendung, so als<br />

• Träger für Geruchsstoffe (Parfüm, Deodorant, Duftspray)<br />

• Re<strong>in</strong>igungsmittel (z.B. Glas, Chrom, Kunststoff,<br />

Scheibenwaschanlage, Fleckenentferner)<br />

• Frostschutzmittel<br />

• Lebensmittelzusatz (Portwe<strong>in</strong>en und an<strong>der</strong>en Südwe<strong>in</strong>en wird<br />

Ethanol zugegeben (Aufspritung), um zum gewünschten Zeitpunkt<br />

den Fermentationsprozess zu beenden [11] ; auch kann Ethanol zur<br />

Haltbarmachung an<strong>der</strong>er Lebensmittel zugesetzt werden [12] )<br />

• Brennstoff<br />

Mediz<strong>in</strong><br />

• Die Wirksamkeit als Des<strong>in</strong>fektionsmittel o<strong>der</strong> Antiseptikum (etwa<br />

zur Händedes<strong>in</strong>fektion) hängt von <strong>der</strong> Konzentration des<br />

Ethanol-Wasser-Gemisches ab. Bei e<strong>in</strong>em optimalen Alkoholgehalt<br />

zwischen 50 und 80 % [13] wird die Bakterienhülle zerstört und<br />

Lichtspektrum e<strong>in</strong>er blau leuchtenden<br />

Spiritusflamme<br />

Ethanol wirkt damit tödlich. Alle Bakterien e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Tuberkelbakterien werden <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>ute

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