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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Erneuerbare Energie 460<br />

als wichtiger Faktor gesehen, um die e<strong>in</strong>stigen Monopole bzw. die <strong>der</strong>zeitige Dom<strong>in</strong>anz <strong>der</strong> großen EVU zu<br />

verr<strong>in</strong>gern und den Wettbewerb anzuregen.<br />

Nachdem die EVUs lange Zeit nicht o<strong>der</strong> nur wenig <strong>in</strong> die erneuerbaren Energien <strong>in</strong>vestierten, f<strong>in</strong>det seit Mitte <strong>der</strong><br />

2000er e<strong>in</strong> Wandel statt. Insbeson<strong>der</strong>e größere Projekte wie Offshore-W<strong>in</strong>dparks werden zunehmend von den EVUs<br />

f<strong>in</strong>anziert.<br />

E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Aspekt <strong>der</strong> dezentralen Energieversorgung ist die Verkürzung <strong>der</strong> Transportwege bzw. <strong>der</strong><br />

Vermeidung von Transporten (von Brennstoffen wie Heizöl, Erdgas, Kohle). Auch verschiedene Infrastrukturen wie<br />

Öl- und Gaspipel<strong>in</strong>es s<strong>in</strong>d nicht bzw. <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Umfang notwendig. Dies gilt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Nutzung von<br />

Biomasse, Geothermie und Solarthermie, die jeweils vor Ort bzw. lokal bereitgestellt werden können. Zudem<br />

erleichtern Kle<strong>in</strong>kraftwerk die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), bei <strong>der</strong> die Erzeugung von Strom mit <strong>der</strong><br />

Nutzung von Abwärme, z. B. für Heizzwecke, komb<strong>in</strong>iert wird und so <strong>der</strong> Gesamtwirkungsgrad erhöht wird. Bei<br />

zentralen Großkraftwerken dagegen wird die Abwärme häufig nicht genutzt. Die dezentrale Energieversorgung<br />

stärkt zudem die regionale und nationale Wirtschaft durch Schaffung von Arbeitsplätzen <strong>in</strong> Installation, Betrieb und<br />

Wartung <strong>der</strong> Anlagen.<br />

Nicht jede Region hat jedoch die Potentiale für e<strong>in</strong>e Selbstversorgung mit Energie. Zum an<strong>der</strong>en überwiegt <strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>en Regionen die Produktion, z. B. von Strom mit W<strong>in</strong>dkraftanlagen <strong>in</strong> Norddeutschland, zeitweise o<strong>der</strong> häufig<br />

den lokalen Bedarf, so dass die Stromnetze zu den Verbrauchern ausgebaut werden müssen.<br />

Kritiker <strong>der</strong> dezentralen elektrischen Energieversorgung betonen die Versorgungssicherheit durch weitgespannte<br />

Netzwerke. So können sich Überangebot und Mangel <strong>in</strong> verschiedenen Regionen ausgleichen. Zum Beispiel würde<br />

im Sommer e<strong>in</strong> Überschuss von Solarstrom aus den Mittelmeerlän<strong>der</strong>n geliefert, während im W<strong>in</strong>ter W<strong>in</strong>dstrom aus<br />

Nord- und Westeuropa genutzt werden könnte. Daneben weisen Kritiker auch auf Herausfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong><br />

Regelung vieler Kle<strong>in</strong>kraftwerke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen Netzwerkverbund ohne die Stütze von Großkraftwerken h<strong>in</strong>.<br />

Richtig ist jedoch auch, dass e<strong>in</strong> System aus großen Verbundnetzen mit wenigen Großkraftwerken großflächige,<br />

beispielsweise europaweite Stromausfälle erst ermöglichen. Großflächige Stromausfälle s<strong>in</strong>d bei e<strong>in</strong>er dezentralen<br />

Energieversorgung unwahrsche<strong>in</strong>licher, allerd<strong>in</strong>gs haben 95 % aller Stromausfälle ihre Ursachen <strong>in</strong> den regionalen<br />

Mittel- o<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannungsnetzen. Der Umbau <strong>der</strong> Energieversorgung auf Nachhaltigkeit bedeutet jedoch nicht<br />

notwendigerweise ausschließlich dezentrale Versorgung. E<strong>in</strong>ige Konzepte, wie beispielsweise Offshore-W<strong>in</strong>dparks<br />

und Solarfarmkraftwerke, o<strong>der</strong> auch die Studien von TREC, setzen auch bei erneuerbaren Energien auf zentrale<br />

Gew<strong>in</strong>nung und großräumige Verteilung.<br />

Ökologische Bewertung<br />

Die unterschiedlichen Technologien zur Nutzung je<strong>der</strong> Form von Energie, also auch erneuerbarer Energien, haben<br />

grundsätzlich immer Auswirkungen auf die Biosphäre, also auch auf Menschen und das ihr Leben ermöglichende<br />

Ökosystem. Dabei müssen auch Aufbau und Abbau <strong>der</strong> Anlagen (Produktlebenszyklus), Herstellung, Betrieb,<br />

Entsorgung etc. betrachtet werden. Diese Auswirkungen müssen verstanden, quantitativ dargestellt und mit den<br />

Alternativen verglichen werden. Erst dann werden Nutzen und Schaden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Energie- und Entropiebilanz [13] , für<br />

die Artenvielfalt und soziale Folgen deutlich.

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