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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Bioethanol 149<br />

Biotreibstofferzeuger müssen e<strong>in</strong>e Reduktion <strong>der</strong> Treibhausgasemissionen (CO2, Methan, Lachgas etc.) nachweisen.<br />

Das bedeutet, daß über den gesamten Lebenszyklus (vom Rohstoffanbau über die Kraftstoffproduktion bis zum Kfz)<br />

im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen weniger Treibhausgasemissionen entstehen dürfen, nämlich m<strong>in</strong>destens<br />

• m<strong>in</strong>us 35% ab 2011 für neue Produktionsanlagen, nach 2017 m<strong>in</strong>us 60%<br />

• für Anlagen, die 2008 bereits <strong>in</strong> Betrieb waren, gelten ab 2013 m<strong>in</strong>us 35%, nach 2017 m<strong>in</strong>us 50%<br />

Im Jahr 2008 (2007) wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union <strong>in</strong>sgesamt rund 2,8 (1,8) Mrd Liter Ethanol produziert,<br />

jedoch rund 3,5 (2,6) Mrd. Liter verbraucht. Die Differenz wird größtenteils aus Brasilien importiert. Die<br />

Europäische Union liegt mit ihrer Produktion weltweit vor Ch<strong>in</strong>a auf dem dritten Platz, allerd<strong>in</strong>gs weit h<strong>in</strong>ter den<br />

Vere<strong>in</strong>igte Staaten und Brasilien.<br />

Deutschland<br />

In Deutschland besteht e<strong>in</strong> Markt für Bioethanol erst seit 2004. In dem Jahr wurden nach Angaben <strong>der</strong> Industrie etwa<br />

80.000 Tonnen Bioethanol abgesetzt, wobei <strong>der</strong> überwiegende Teil als ETBE-Kraftstoff verwendet wurde. [16] 2006<br />

betrug <strong>der</strong> Absatz von Bioethanol bereits 478.000 t bzw 605.000 m 3 während die Produktionskapazitäten bei etwa<br />

600.000 m 3 liegen. [17] Verglichen mit dem Gesamtverbrauch von fast 54 Mio. t beziehungsweise 68 Mrd. l an<br />

Kraftstoffen <strong>in</strong> Deutschland stellt das Bioethanol allerd<strong>in</strong>gs nur e<strong>in</strong>en Anteil von 0,6 Prozent (<strong>in</strong><br />

Energieäquivalenten) dar, Biodiesel liegt mit 2,5 Mio. t (2,9 Mrd. l) bei 4 Prozent (<strong>in</strong> Energieäquivalenten) des<br />

Gesamtkraftstoffverbrauchs. [17]<br />

Bioethanol wird <strong>in</strong> Form von E85 zur Zeit noch nicht wie das fossile M<strong>in</strong>eralöl besteuert, son<strong>der</strong>n ist vollständig<br />

steuerentlastet. Für ger<strong>in</strong>gere Mischungsverhältnisse hat <strong>der</strong> Gesetzgeber mit dem Biokraftstoffquotengesetz [5] seit<br />

2006 e<strong>in</strong> ordnungspolitisches Instrument geschaffen, um die Beimischung von Bioethanol zum Benz<strong>in</strong> zu för<strong>der</strong>n:<br />

Die M<strong>in</strong>eralöl<strong>in</strong>dustrie ist verpflichtet, dem Ottokraftstoff jährlich steigende Anteile (1,2 % im Jahr 2007 bis 3,6 %<br />

im Jahr 2010) Bioethanol beizumischen. Diese Anteile unterliegen dann <strong>in</strong> voller Höhe <strong>der</strong> Energiesteuer<br />

(Bioethanol 65,4 Cent). Mit dieser Komb<strong>in</strong>ationsmaßnahme möchte die Bundesregierung die meist mittelständische<br />

Biokraftstoffwirtschaft über die Sicherung des Absatzmarktes stützen.<br />

DIN 51625<br />

Bereich Kraftstoffe für Kraftfahrzeuge<br />

Titel Ethanolkraftstoff - Anfor<strong>der</strong>ungen und Prüfverfahren<br />

Kurzbeschreibung<br />

Letzte Ausgabe 8.2008<br />

ISO<br />

Die <strong>der</strong>zeit größte europäische Anlage zur Bioethanolgew<strong>in</strong>nung steht <strong>in</strong> Zeitz (Sachsen-Anhalt). Hier werden von<br />

CropEnergies (früher Südzucker Bioethanol GmbH) aus Weizen, Gerste, Triticale und Mais 260.000 m³/a<br />

Bioethanol produziert. In <strong>der</strong> zweitgrößten deutschen Anlage wird von Verbio im brandenburgischen Schwedt aus<br />

500.000 t Roggen jährlich 180.000 t Bioethanol hergestellt.<br />

Im Frühjahr 2008 geriet die geplante Erhöhung des Ethanol-Anteils auf 10 % <strong>in</strong> die Kritik, da Politik,<br />

Automobilhersteller und <strong>der</strong> Verband <strong>der</strong> Automobil<strong>in</strong>dustrie wi<strong>der</strong>sprüchliche Aussagen zur Verträglichkeit<br />

machten. Da damit offen blieb, ob die nicht explizit dafür konstruierten Modelle mit SuperPlus betankt werden<br />

müssten, das als e<strong>in</strong>zige Sorte den 5 %-Ethanol-Anteil behalten soll, wurde die von <strong>der</strong> Bundesregierung geplante<br />

Verordnung zur E<strong>in</strong>führung von E10 ausgesetzt. [18] Bereits im Mai 2007 hatte <strong>der</strong> mittelständische M<strong>in</strong>eralölhändler<br />

AVIA Super E10 als erster Tankstellenbetreiber e<strong>in</strong>geführt.<br />

Im August 2008 wurden mit <strong>der</strong> Erstausgabe <strong>der</strong> DIN 51625 Anfor<strong>der</strong>ungen und Prüfverfahren an Ethanolkraftstoff<br />

erstmalig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er DIN-Norm def<strong>in</strong>iert.

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