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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Erneuerbare Energie 463<br />

Aktuelle Bedeutung und Entwicklungen<br />

In vielen Län<strong>der</strong>n f<strong>in</strong>det <strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong> starker Ausbau <strong>der</strong> Erneuerbaren Energien statt. Neben den klassischen<br />

Bereichen Wasserkraft und Bioenergie betrifft dies <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die zuvor unbedeutenden Bereiche W<strong>in</strong>denergie<br />

und Sonnenenergie.<br />

Bereits heute haben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Industriestaaten die erneuerbaren Energien e<strong>in</strong>en hohen Anteil an <strong>der</strong><br />

Energieversorgung, wie z. B. Wasserkraft und Bioenergie <strong>in</strong> Österreich und <strong>der</strong> Schweiz. E<strong>in</strong> sehr starker Ausbau<br />

<strong>der</strong> W<strong>in</strong>denergienutzung f<strong>in</strong>det zur Zeit <strong>in</strong> den USA, Ch<strong>in</strong>a, etc. und <strong>in</strong> den vergangenen Jahren auch <strong>in</strong> Dänemark,<br />

Deutschland, Spanien etc. statt.<br />

Das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll den Anteil von W<strong>in</strong>d-, Wasser-, Sonnenenergie und<br />

Geothermie an <strong>der</strong> Stromerzeugung <strong>in</strong> Deutschland bis 2010 auf m<strong>in</strong>destens 12,5 Prozent steigern (2020: 20 %).<br />

Bereits 2007 wurde e<strong>in</strong> Anteil von 14 % erreicht. Bis 2020 werden <strong>in</strong> diesen Branchen über 200 Milliarden<br />

Investitionen erwartet. Dies entspricht dem Vielfachen <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> fossilen Energieversorgung vorgesehenen<br />

Investitionen. Seit 1991 müssen Energieversorger Strom aus erneuerbaren Energien zu M<strong>in</strong>destpreisen abnehmen.<br />

Dies führt zu e<strong>in</strong>er Erhöhung <strong>der</strong> Strompreise beim Endkunden (rund 2 ct/kWh <strong>in</strong> 2010). (siehe auch Artikel<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz Nach e<strong>in</strong>er Prognose, die Anfang 2009 veröffentlicht wurde, könnte im Jahre 2020<br />

bereits 47 % des Bedarfs an elektrischem Strom <strong>in</strong> Deutschland durch erneuerbare Energien gedeckt werden. [16]<br />

2007 wurden <strong>in</strong>ternational mit 148 Mrd. US-Dollar etwa 60 Prozent mehr Investitionen <strong>in</strong> Anlagen zur Nutzung von<br />

erneuerbaren Energien als im Jahr 2006 getätigt. Mit 50,2 Mrd. fiel dabei <strong>der</strong> größte Teil auf W<strong>in</strong>dkraftnutzung. [17]<br />

Die größte Investitionssteigerung erfuhr die Sonnenenergie; seit 2004 stiegen die Investitionen jährlich um 254<br />

Prozent auf 28,6 Mrd. US-Dollar im Jahr 2007. Europa ist mit 49,5 Mrd. US-Dollar Spitzenreiter bei den<br />

Investitionen. [18]<br />

Anfang Juni 2004 fand <strong>in</strong> Bonn die Internationale Konferenz für erneuerbare Energien („Renewables“) statt. Sie<br />

führte zu <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung, dass die Nutzung erneuerbarer Energien ausgebaut werden müsse. Dies sei im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong><br />

Armutsbekämpfung und des Klimaschutzes. Es wurden dazu politische Strategien und konkrete Maßnahmen<br />

weiterentwickelt. Die Beratungen mündeten <strong>in</strong> drei Beschlüssen:<br />

• E<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationales Aktionsprogramm mit 165 bestätigten Aktionen und Verpflichtungen fasst konkrete<br />

Maßnahmen, Ausbauziele und freiwillige Verpflichtungen e<strong>in</strong>zelner Län<strong>der</strong> und Regionen zusammen.<br />

• In e<strong>in</strong>er Deklaration von Bonn haben die M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong>nen und M<strong>in</strong>ister e<strong>in</strong>e politische Vision für e<strong>in</strong>e globale<br />

Energiewende formuliert und sich auf e<strong>in</strong>en Folgeprozess für die Bonner Konferenz verständigt.<br />

• Es wird angenommen, dass Politikempfehlungen praktikable Wege für den Ausbau erneuerbarer Energien zeigen.<br />

Prognosen<br />

Prognosen zur Entwicklung <strong>der</strong> erneuerbaren Energien weichen stark vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ab. Das<br />

Bundeswirtschaftsm<strong>in</strong>isterium (BMWi) geht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er 2008 veröffentlichten “Stromvision 2030” von e<strong>in</strong>em Anteil<br />

von 33 % erneuerbarer Energien im Jahr 2030 aus. [19] Demgegenüber rechnen die deutschen<br />

Übertragungsnetzbetreiber <strong>in</strong> ihrer 2009 vorgelegten Mittelfristprognose mit über 30 % Anteil <strong>der</strong> erneuerbaren<br />

Energien an <strong>der</strong> Stromerzeugung bereits im Jahr 2015. [20] Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) hält <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er 2009 veröffentlichten Branchenprognose e<strong>in</strong>en Anteil von 47 % erneuerbaren Energien an <strong>der</strong> deutschen<br />

Stromversorgung im Jahre 2020 für erreichbar. [21]<br />

Die <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten gemachten Prognosen und Szenarien haben die Potentiale <strong>der</strong> erneuerbaren Energien<br />

systematisch unterschätzt, wie im Rückblick festzustellen ist. E<strong>in</strong>e [[Metaanalyse|Meta-Studie] <strong>der</strong> Agentur für<br />

Erneuerbare Energien [22] , die 50 <strong>der</strong> wichtigsten Szenarien für die deutsche, europäische und weltweite<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Energieversorgung <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte auswertet und <strong>der</strong> realen Entwicklung gegenüberstellt,<br />

kommt zu diesem Schluss. [22]

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