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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Essigsäure 511<br />

Ernährung<br />

→ Hauptartikel: Essig<br />

Essigsäure hat e<strong>in</strong>e große Bedeutung als Geschmacksstoff. Essigsäure (E 260) und ihre Salze Kaliumacetat (E 261),<br />

Natriumacetat (E 262) und Calciumacetat (E 263) werden als Säuerungsmittel für Obst und Gemüse <strong>in</strong> Dosen und<br />

Gläsern (0,5–3 % Essigsäure), bei Fisch <strong>in</strong> allen Variationen, Konserven, verschiedenste Mar<strong>in</strong>aden,<br />

Fe<strong>in</strong>kostsalaten, Mayonnaisen, Salatsoßen zusammen mit Sorb<strong>in</strong>säure (E 200) o<strong>der</strong> Benzoesäure (E 210) und für das<br />

E<strong>in</strong>legen und Abwaschen von frischem Fleisch verwendet. Der bakterizide Effekt <strong>der</strong> Essigsäure besteht dar<strong>in</strong>, dass<br />

durch den verän<strong>der</strong>ten pH-Wert physiologische Prozesse unterbunden werden und auch Eiweiße denaturieren.<br />

Haushaltsessig besteht aus biogenem Essig und enthält 5 % Essigsäure. Essigessenz ist e<strong>in</strong>e 25%ige<br />

Essigsäurelösung <strong>in</strong> Wasser, riecht stark stechend und darf nur verdünnt <strong>in</strong> Speisen verwendet werden.<br />

Stoffliche Nutzung<br />

Für die stoffliche Nutzung wird fast ausschliesslich großtechnisch<br />

hergestellter Eisessig genutzt. Dabei werden mehr als 65% <strong>der</strong><br />

Weltproduktion für Polymere auf <strong>der</strong> Basis von V<strong>in</strong>ylacetat (43%) und<br />

Celluloseacetat (25%) aufgewendet. V<strong>in</strong>ylacetat ist die Grundlage für<br />

Polyv<strong>in</strong>ylacetat (PVAc), das unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> Farben und Klebstoffen<br />

verwendet wird, <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Umfang auch <strong>in</strong><br />

V<strong>in</strong>ylacetat-Copolymeren (wie Ethylenv<strong>in</strong>ylacetaten) und<br />

Polyv<strong>in</strong>ylalkohol. [17] Celluloseacetat wird vor allem zur Produktion<br />

von Zigarettenfilter, Folien und Kunststoffprodukten verwendet.<br />

Weitere Verwendungen umfassen verschiedene Ester wie<br />

Kleber auf Polyv<strong>in</strong>ylacetatbasis<br />

Essigsäure-n-butylester und Essigsäureisopropylester (zusammen 11%), die als Lösungsmittel für Kosmetika und<br />

Perfums verwendet werden. Weitere 10% werden für die Herstellung von Essigsäureanhydrid, Acetanilid,<br />

Essigsäurechlorid und Ammoniumacetat genutzt. [17]<br />

Gefahrenh<strong>in</strong>weise<br />

Re<strong>in</strong>e Essigsäure gilt als entzündliche Flüssigkeit. Oberhalb des Flammpunktes können sich entzündliche<br />

Dampf-Luft-Gemische bilden. Die Verb<strong>in</strong>dung hat e<strong>in</strong>en Flammpunkt bei 40 °C. [1] Der Explosionsbereich liegt<br />

zwischen 4 Vol% (100 g/m 3 ) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 17 Vol% (430 g/m 3 ) als obere<br />

Explosionsgrenze (OEG). [1] Die Zündtemperatur beträgt 485 °C. [18] Der Stoff fällt somit <strong>in</strong> die Temperaturklasse<br />

T1.<br />

Die E<strong>in</strong>stufung und Kennzeichnung nach den Gefahrgutvorschriften hängt von <strong>der</strong> Konzentration ab. [1] Essigsäure,<br />

Eisessig o<strong>der</strong> Lösungen mit mehr als 80 Masse-% Säure werden <strong>der</strong> Gefahrgutklasse 8 (Ätzende Stoffe) mit <strong>der</strong><br />

Verpackungsgruppe II (mittlere Gefährlichkeit) zugeordnet. Als Nebengefahr muss die Gefahrgutklasse 3<br />

(Entzündbare Flüssigkeiten) mit gekennzeichnet werden (Gefahrzettel 8/3). Lösungen mit m<strong>in</strong>destens 50 Masse-%<br />

und höchstens 80 Masse-% Säure werden nur noch <strong>der</strong> Klasse 8 (Ätzende Stoffe) mit <strong>der</strong> Verpackungsgruppe II<br />

(mittlere Gefährlichkeit) zugeordnet (Gefahrzettel 8). Für Lösungen mit mehr als 10 Masse-% und weniger als 50<br />

Masse-% Säure gilt die Klasse 8 (Ätzende Stoffe) mit <strong>der</strong> Verpackungsgruppe III (ger<strong>in</strong>ge Gefährlichkeit)<br />

(Gefahrzettel: 8).

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