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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biomassevergasung 255<br />

Hydrothermale Vergasung<br />

Die Hydrothermale Vergasung stellt e<strong>in</strong>en Son<strong>der</strong>fall <strong>der</strong> Biomassevergasung dar, bei <strong>der</strong> nasse Biomasse zu<br />

Wassertoff und Methan umgesetzt werden soll. Die Biokonversion erfolgt bei Temperaturen von 400 bis 700 °C und<br />

Drücken von 200 bis 300 bar durch die Reaktion mit überkritischem Wasser, wodurch e<strong>in</strong>e nahezu vollständige<br />

Umsetzung <strong>der</strong> organischen Bestandteile <strong>der</strong> Biomasse erreicht wird. [1]<br />

Luftüberschusszahl<br />

Die Luftüberschußzahl des Vergasungsprozesses sowie <strong>der</strong> hydrothermalen Vergasung ist kle<strong>in</strong>er als e<strong>in</strong>s und<br />

größer als null während sie bei e<strong>in</strong>er vollständigen Verbrennung größer o<strong>der</strong> gleich e<strong>in</strong>s und bei e<strong>in</strong>er Pyrolyse<br />

gleich null ist. [1]<br />

<strong>Rohstoffe</strong><br />

Als <strong>Rohstoffe</strong> kommen bei <strong>der</strong> Biomassevergasung vor allem lignocellulosereiche Agrarrohstoffe sowie Forstholz <strong>in</strong><br />

Betracht. Bei ersterem handelt es sich vor allem um halmgutartige Biomasse wie Getreide- und Maisstroh sowie<br />

an<strong>der</strong>e Restprodukte des landwirtschaftlichen Getreideanbaus. H<strong>in</strong>zu kommen Energiepflanzen wie<br />

Riesen-Ch<strong>in</strong>aschilf (Miscanthus) sowie Pappel- und Weidenholz aus dem Anbau <strong>in</strong> Kurzumtriebsplantagen. Auch<br />

die Nutzung von organischen Abfallströmen aus Industrie und Haushalt zur Biomassevergasung bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Diskussion.<br />

Bisherige Biomassevergasungsanlagen s<strong>in</strong>d auf die Vergasung von Holz <strong>in</strong> Form von Forstholz und Waldrestholz<br />

ausgelegt, die als Holzhackschnitzel zugeführt werden. Bei dieser Form <strong>der</strong> Biomassevergasung spricht man<br />

entsprechend von Holzvergasung.<br />

Für die Vergasung muss die Biomasse vorbehandelt werden. Dies geschieht nach <strong>der</strong> Bereitstellung durch die<br />

Trocknung und die Zerkle<strong>in</strong>erung <strong>der</strong> Biomasse zu Partikeln, die im Vergaser e<strong>in</strong>e möglichst große Oberfläche und<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Volumen haben sollten. Insbeson<strong>der</strong>e für die Nutzung im Flugstromreaktor müssen die Partikel staubfe<strong>in</strong><br />

gemahlen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Slurry überführt werden.<br />

Technik<br />

Die meisten Holzvergaseranlagen erzeugen die zur Vergasung benötigte Energie durch e<strong>in</strong>e teilweise Verbrennung<br />

des Holzes unter Luftmangel. Abhängig von dem verwendeten Vergasungsmittel entstehen unterschiedliche<br />

Produktgase mit entsprechend unterschiedlicher Qualität, die für die nachfolgende Nutzung von Bedeutung s<strong>in</strong>d. So<br />

enthält das Produktgas bei <strong>der</strong> Verwendung von Luft (21 % Sauerstoff, 79 % Stickstoff) e<strong>in</strong>en sehr hohen<br />

Stickstoffanteil, <strong>der</strong> nicht zum Heizwert des Gases beiträgt und die Wasserstoffausbeute reduziert Dagegen<br />

be<strong>in</strong>halten die Produktgase bei <strong>der</strong> Nutzung von Sauerstoff und Wasserdampf ke<strong>in</strong>en Stickstoff und haben<br />

entsprechend e<strong>in</strong>en höheren Heizwert und e<strong>in</strong>e hohe Wasserstoffausbeute. [3]<br />

Das erzeugte Gas wird abgekühlt, wobei Wasserdampf und Kohlenwasserstoffe kondensieren, und gefiltert, danach<br />

wird es se<strong>in</strong>er Verwendung zugeleitet. Die Aufbereitung und Re<strong>in</strong>igung dieses Kondensates stellt bei großen<br />

Anlagen e<strong>in</strong>en wesentlichen Teil <strong>der</strong> Anlagentechnik dar, da es organische Schadstoffe (Phenole o<strong>der</strong><br />

Ammoniumverb<strong>in</strong>dungen) enthält, die gezielt entsorgt werden müssen, zum Beispiel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kläranlage o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

thermischen Nachverbrennung.

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