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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Energiemais 427<br />

Futtersilageherstellung. Wegen <strong>der</strong> vermutlich ger<strong>in</strong>geren Ansprüche an die Abreifung bei <strong>der</strong> Verwertung <strong>in</strong><br />

Biogasanlagen wird die Eignung von Sorten mit etwas höherer Reifezahl untersucht. [7] [8] Durch ihre längere<br />

Vegetationsperiode können die höhere Biomasseerträge liefern. [7]<br />

• Bei <strong>der</strong> Ernte, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von trockenerem, reiferem Material, wird die Häcksellänge verr<strong>in</strong>gert, um die<br />

Angrifffläche für den enzymatischen Abbau im Fermenter <strong>der</strong> Biogasanlage zu erhöhen und damit zu<br />

[4] [6]<br />

beschleunigen und zu verbessern.<br />

Sorten<br />

Bisher werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel die im Silomaisanbau bewährten Sorten angebaut. Vorteile herkömmlicher Sorten<br />

gegenüber Energiemaissorten liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> früheren Ernte, z.B. vor <strong>der</strong> Aussaat von W<strong>in</strong>tergetreide, sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

flexibleren Verwendbarkeit. Durch die weniger hohen Ansprüche an Energiemais eröffnen sich allerd<strong>in</strong>gs auch neue<br />

züchterische Möglichkeiten. So konnten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verbundprojekt <strong>der</strong> Fachagentur <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong><br />

(FNR), <strong>der</strong> KWS SAAT AG, <strong>der</strong> Universität Hohenheim und <strong>der</strong> bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

<strong>in</strong>nerhalb von fünf Jahren Steigerungen des Ertragspotenzials von rund 20 bis 25 % (um 40 bis 50 dt<br />

Trockensubstanz/ha) erreicht werden [8] . Ziel des Projektes ist es, die Erträge <strong>in</strong> 10 Jahren nahezu zu verdoppeln. [9]<br />

[8] Die große genetische Variabilität des Mais wurde bzw. wird genutzt, um kurzfristig diese ertragreichen, hybriden<br />

Maissorten zu züchten. Wichtige Eigenschaften, die <strong>in</strong> den Energiemaissorten vere<strong>in</strong>t wurden und werden sollen<br />

s<strong>in</strong>d hoher Trockenmasseertrag, Kühletoleranz, Kurztagadaption, Trockenresistenz, etc.. [8]<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Maissilage gilt, gemessen am Vergleich <strong>der</strong> Erzeugungskosten mit dem Energieertrag aus dem Gas, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel als<br />

das wirtschaftlichste Biogassubstrat. Abhängig vom Verhältnis <strong>der</strong> Marktpreise möglicher E<strong>in</strong>satzstoffe und von<br />

betrieblichen Bed<strong>in</strong>gungen wie Klima- und Bodenverhältnissen, Fruchtfolge, Anlagentechnik und Verfügbarkeit<br />

kostenloser Substrate können jedoch auch mit <strong>der</strong> Nutzung an<strong>der</strong>er Substrate (z. B. Grassilage, Hirsearten, Gülle,<br />

Geflügelmist, Getreide) ähnliche o<strong>der</strong> höhere Gew<strong>in</strong>ne erzielt werden. [10]<br />

Kritik<br />

Durch den Maise<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Biogasanlagen wurde <strong>der</strong> Maisanbau <strong>in</strong> den letzten Jahren stark ausgeweitet. In 2007<br />

machte <strong>der</strong> Energiemais 12,8% <strong>der</strong> Maisanbaufläche und 2,0 % <strong>der</strong> Ackerfläche <strong>in</strong> <strong>der</strong> BRD aus. [11] Die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Biogaserzeugung durch das EEG läßt weitere deutliche Steigerungen dieser Anteile erwarten. Vom<br />

Naturschutzbund Deutschland (NABU) und vom deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) wird die<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Landschaftsbildes durch den verstärkten Maisanbau und landschaftliche sowie ökologische Folgen<br />

von Grünlandumbruch werden kritisiert. Daneben gibt es generelle Kritik am Anbau von Energiepflanzen, da e<strong>in</strong>e<br />

zunehmende Flächenkonkurrenz beispielsweise zur Nahrungs- und Futtermittelerzeugung besteht. [12]<br />

Alternativen und Ergänzungen zum Maisanbau<br />

Um Maismonokulturen zu vermeiden, gibt es vielfältige Bemühungen, auch an<strong>der</strong>e Feldfrüchte wie Sonnenblumen<br />

und Zuckerrüben für die Biogaserzeugung nutzbar zu machen. Da Mais als wärmebedürftige Pflanze erst spät gesät<br />

werden kann, wird versucht, die Vegetationsperiode, beispielsweise mit Grünroggen als Zwischenfrucht zur<br />

Erzeugung von Ganzpflanzensilage (GPS), besser auszunutzen und so höhere Erträge pro Fläche und Jahr zu<br />

erzielen. [13] E<strong>in</strong> weiterer Vorteil ist, dass durch die w<strong>in</strong>terliche Bodenbedeckung Nährstoffverluste und Erosion<br />

verr<strong>in</strong>gert werden. Auch Untersaaten, z. B. um Erosion zu vermeiden, und höhere Bestandsdichten s<strong>in</strong>d möglich. [14]<br />

Seit 2005 werden ökologische und ökonomische Aspekte des Energiepflanzenanbaus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em umfangreichen<br />

Verbundprojekt untersucht. In sechs typischen Anbauregionen Deutschlands werden verschiedene<br />

Energiepflanzen-Fruchtfolgen getestet, darunter sowohl die heute gängigen Kulturen als auch mögliche

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