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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Baumwollfaser 93<br />

Der Aufbau <strong>der</strong> Primär-, Sekundär- und Tertiärwand unterscheidet sich stark. In <strong>der</strong> Sekundärwand ist <strong>der</strong><br />

Cellulosegehalt am höchsten, während sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Primärwand, die wenige Zehntel Mikrometer dick ist, nur etwa<br />

5 % des gesamten Cellulosegehaltes <strong>der</strong> Faser bef<strong>in</strong>den. Sie besteht neben Cellulose hauptsächlich aus Pekt<strong>in</strong>en und<br />

Wachsen [4] . In <strong>der</strong> Tertiärwand bef<strong>in</strong>det sich wenig Cellulose und viele Verunre<strong>in</strong>igungen. Sie erfüllt praktisch die<br />

[5] [6] [7]<br />

Funktion e<strong>in</strong>es "Filters" <strong>der</strong> Faser.<br />

Die chemische Zusammensetzung <strong>der</strong> Primärwand, <strong>der</strong> gesamten Faser sowie vorkommen<strong>der</strong> Verunre<strong>in</strong>igungen wie<br />

pflanzliche Begleitstoffe, v.a. Samenschalen, zeigt die nebenstehende Tabelle.<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Baumwollfaser und <strong>der</strong>en pflanzliche Begleitstoffe [8]<br />

Komponente Baumwollfaser (%) Primärwand (%) Pflanzliche Begleitstoffe (%)<br />

Cellulose 88-96 52 23-28<br />

Pekt<strong>in</strong>e/Pekt<strong>in</strong>ate - 12 -<br />

Pentosane - - 5-10<br />

Lign<strong>in</strong> - - 22-26<br />

Wachs 0,4-1,0 7 5-7<br />

Asche 0,7-1,6 14 2,6-2,8<br />

Prote<strong>in</strong>e 1-2 12 2-4<br />

Calcium 0,1 - 3,7<br />

Magnesium 0,07 - 0,7<br />

Auch die Anordnung <strong>der</strong> Fibrillen <strong>in</strong> den drei Wänden ist sehr verschieden. Während die Fibrillenstränge <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Primärwand sehr irregulär angeordnet vorliegen, s<strong>in</strong>d diese <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sekundärwand verkreuzt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Art Helixstruktur<br />

und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tertiärwand streng parallel zur Faserachse angeordnet.<br />

Nebenstehende Abbildung zeigt e<strong>in</strong>en schematischen<br />

Querschnitt durch e<strong>in</strong>e Baumwollfaser. Die<br />

Oberflächenstruktur <strong>der</strong> Baumwollfasern ist flach,<br />

verdreht und schleifenähnlich. Die Farbe <strong>der</strong> Fasern<br />

variiert von cremig-weiß bis zu schmutzig-grau,<br />

abhängig vom Herstellungs- bzw.<br />

Aufbereitungsprozess. [9]<br />

Im Gegensatz zu vielen<br />

an<strong>der</strong>en Naturfasern besitzt Baumwolle nur äußerst<br />

ger<strong>in</strong>ge Lign<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> Pekt<strong>in</strong>bestandteile, und nur e<strong>in</strong>e<br />

sehr ger<strong>in</strong>ge Menge an Hemicellulose von etwa<br />

Schematischer Querschnitt durch e<strong>in</strong>e Baumwollfaser<br />

5,7 % [10] . Somit besteht die Baumwollfaser, neben <strong>der</strong> Wachsschicht <strong>der</strong> Cuticula, fast ausschließlich aus<br />

hochkristall<strong>in</strong>er Cellulose.<br />

Verarbeitung<br />

Bei <strong>der</strong> Aufarbeitung <strong>der</strong> Baumwolle gehen nur rund 10 % des Rohgewichtes verloren. Wenn die Wachs-, Eiweiß-<br />

und weiteren Pflanzenreste entfernt s<strong>in</strong>d, bleibt e<strong>in</strong> natürliches Polymer aus Cellulose zurück. Die beson<strong>der</strong>e<br />

Anordnung <strong>der</strong> Cellulose gibt <strong>der</strong> Baumwolle e<strong>in</strong>e hohe Reißfestigkeit. Jede Faser besteht aus 20–30 Lagen<br />

Cellulose <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gedrehten Struktur. Wenn <strong>der</strong> Baumwollball – <strong>der</strong> Fruchtstand <strong>der</strong> Baumwollpflanze – geöffnet<br />

wird, trocknen die Fasern und verhaken sich untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Diese Form wird für das Sp<strong>in</strong>nen zu e<strong>in</strong>em sehr fe<strong>in</strong>en<br />

Garn verwendet.

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