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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Ch<strong>in</strong>aschilf 372<br />

Mittelrippe steht hervor, die Rän<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d rau o<strong>der</strong> glatt. Die 0,5 bis 4 Millimeter lange Ligula ist bewimpert. [2]<br />

Der Blütenstand ist e<strong>in</strong>e 20 bis 36 (ab 10) Zentimeter lange, annähernd kahle bis filzig behaarte Rispe, die<br />

Blütenstandsachse ist 6 bis 16 Zentimeter lang. Die e<strong>in</strong>zelnen Trauben (<strong>der</strong>en Zahl <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Sorten deutlich<br />

variieren kann) s<strong>in</strong>d 10 bis 40 (4 bis 100) Zentimeter lang und erreichen e<strong>in</strong>en Durchmesser von 10 bis 30 (ab 8)<br />

Zentimeter, die Internodien <strong>der</strong> Rhachis s<strong>in</strong>d kahl und glatt bis schwach rau, ihre Knoten behaart. Die unteren<br />

Blütenstiele s<strong>in</strong>d 0,5 bis 1,5 Millimeter lang, die oberen 1,5 bis 4 Millimeter. [2]<br />

Die auf ungleich langen Ährchenstielen sitzenden, paarweise angeordneten [1] Ährchen s<strong>in</strong>d filzig behaart bis kahl,<br />

ahlenförmig und 4 bis 6,5 Millimeter lang. Sie werden von den 5 bis 8 Millimeter langen Kallushärchen überragt, die<br />

annähernd gleichgeformten, häutigen Spelzen s<strong>in</strong>d fünfnervig, spitz zulaufend, 4 bis 6,5 Millimeter lang und<br />

rückseitig kahl bis behaart, die Spitzen und <strong>der</strong> obere Rand s<strong>in</strong>d behaart. Die unteren Deckspelzen s<strong>in</strong>d lanzettlich<br />

und durchsche<strong>in</strong>end, 3,5 bis 4 Millimeter lang, an <strong>der</strong> Spitze und den Rän<strong>der</strong>n behaart, sonst kahl, e<strong>in</strong>e Nervatur<br />

fehlt. Die oberen Deckspelzen gleichen ihnen, erreichen aber nur e<strong>in</strong>e Länge von 2,5 bis 3,5 Millimeter. Die Grannen<br />

s<strong>in</strong>d 4 bis 12 Millimeter, die oberen Vorspelzen s<strong>in</strong>d 1 bis 2 Millimeter lange Schuppenblätter. Die drei Staubbeutel<br />

s<strong>in</strong>d rund 2,5 Millimeter lang. [2]<br />

Die elliptische Karyopse [2] ist mit e<strong>in</strong>er Länge von 2,2 mm, e<strong>in</strong>er Dicke von 0,9 mm und e<strong>in</strong>er Tausendkornmasse<br />

von 300 bis 950 mg typisch für w<strong>in</strong>dverbreitete Pflanzen. [1]<br />

Verbreitung und Habitat<br />

Ch<strong>in</strong>aschilf ist <strong>in</strong> weiten Teilen Ch<strong>in</strong>as sowie <strong>in</strong> Japan und Korea auf Berghängen, an Küsten sowie gestörten<br />

Standorten <strong>in</strong> Höhenlagen unter 2000 Meter weitverbreitet. [2]<br />

In den USA haben sich als Zierpflanzen e<strong>in</strong>geführte Arten unkontrolliert durch Samen verbreitet und s<strong>in</strong>d daher<br />

bereits 20 Jahre nach <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung als <strong>in</strong>vasiv e<strong>in</strong>gestuft worden. Beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> den Zonen <strong>der</strong> gemäßigten Breiten<br />

<strong>der</strong> Atlantikküste [3] konnten sie sich ausbreiten [4] ; bekämpft werden sie vorzugsweise mit Roundup. [5]<br />

Ökologie<br />

In den Ursprungslän<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d etwa 40 Arten Schmetterl<strong>in</strong>ge bekannt geworden, die das Ch<strong>in</strong>aschilf als Wirtspflanze<br />

besuchen, die meisten davon aus Gattungen <strong>der</strong> Hesperiidae und Nymphalidae. [6]<br />

Miscanthus verfügt über den sogenannten C4-Metabolismus, e<strong>in</strong>e unter bestimmten Umweltbed<strong>in</strong>gungen beson<strong>der</strong>s<br />

effiziente Form <strong>der</strong> Photosynthese; daher zeichnet sich die Pflanze, verglichen mit den C3-Pflanzen, unter<br />

bestimmten klimatischen Bed<strong>in</strong>gungen durch e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s hohe Biomasseleistung aus.<br />

Systematik<br />

Miscanthus s<strong>in</strong>ensis wurde 1855 durch Nils Johan An<strong>der</strong>sson erstbeschrieben. Die Art gilt als sehr variabel, daher<br />

kam es zur Beschreibung vieler Untertaxa und heute als synonym verstandener Arten, wichtige Synonyme s<strong>in</strong>d<br />

Miscanthus condensatus (Japan) und Miscanthus transmorrisonensis (Taiwan). [2]<br />

Verwendung<br />

In den Ursprungsgebieten war das Ch<strong>in</strong>aschilf als Rohstoff für Matten und Flechtwerk zum Sicht- und W<strong>in</strong>dschutz<br />

sowie als Futterpflanze bekannt. Seit den 1950er-Jahren wird es neben Miscanthus sacchariflorus <strong>in</strong> Europa als<br />

Zierpflanze kultiviert.<br />

Bereits 1935 wurde e<strong>in</strong>e spezielle starkwüchsige Sorte, das Riesen-Ch<strong>in</strong>aschilf (Miscanthus × giganteus), e<strong>in</strong>e<br />

Kreuzung aus dem Ch<strong>in</strong>aschilf mit Miscanthus sacchariflorus, von Japan über Dänemark nach Mitteleuropa<br />

e<strong>in</strong>geführt, das auch im europäischen Raum Wuchshöhen von bis zu vier Metern erreichen kann und deshalb seit<br />

dem Ende <strong>der</strong> 1970er Jahre vermehrt als nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoff zur energetischen und stofflichen Nutzung

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