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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Echtes Johanniskraut 415<br />

Beschreibung<br />

Merkmale<br />

H. perforatum: Die Blätter<br />

ersche<strong>in</strong>en durch <strong>der</strong>en Öldrüsen<br />

durchlöchert<br />

Das Echte Johanniskraut ist e<strong>in</strong>e ausdauernde Pflanze mit stark verästelter,<br />

sp<strong>in</strong>delförmiger, bis 50 cm Tiefe reichen<strong>der</strong> Wurzel. Der 15 cm bis e<strong>in</strong>en Meter<br />

hohe aufrechte Stängel ist durchgehend zweikantig und <strong>in</strong>nen markig ausgefüllt<br />

(nicht hohl). Dadurch unterscheidet sich das Echte Johanniskraut von an<strong>der</strong>en<br />

Johanniskrautarten. Am oberen Stängelteil ist die Pflanze buschig verzweigt.<br />

Die oval-eiförmigen bis länglich-l<strong>in</strong>ealischen Blätter s<strong>in</strong>d mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

sitzend, gegenständig angeordnet. Sie werden bis 3 cm lang und s<strong>in</strong>d dicht mit<br />

durchsichtigen Öldrüsen besetzt. Am Rand s<strong>in</strong>d die Blätter mit schwarzen<br />

Drüsen, durchsche<strong>in</strong>end punktiert. Bei den zahlreichen Punktierungen handelt es<br />

sich um schizogene Ölbehälter, <strong>in</strong> denen das helle ätherische Öl <strong>der</strong> Pflanze<br />

konzentriert ist.<br />

Der Blütenstand ist e<strong>in</strong>e Trugdolde. Die Blüten s<strong>in</strong>d homogene<br />

„Pollen-Scheibenblumen“ <strong>in</strong> zusammengesetzten Dichasien mit (zur Fruchtzeit<br />

gut erkennbaren) Schraubeln. Die fünf Kelchblätter s<strong>in</strong>d bis 5 mm lang, länger<br />

als <strong>der</strong> Fruchtknoten, (ei)-lanzettlich, fe<strong>in</strong> grannenartig zugespitzt, mit hellen und<br />

schwarzen Drüsen. Die fünf goldgelben Kronblätter s<strong>in</strong>d bis 13 mm lang, nur auf<br />

e<strong>in</strong>er Seite gezähnt und am Rande schwarz punktiert. Sie enthalten <strong>in</strong> Gewebslücken das blutrote Hyperic<strong>in</strong>, das<br />

beim Zerreiben(am besten mehrere Blütenknospen nehmen) auf den F<strong>in</strong>gern e<strong>in</strong>e Rotfärbung h<strong>in</strong>terlässt.<br />

Die 50–60 manchmal bis 100 Staubblätter umgeben <strong>in</strong> drei Büscheln angeordnet den oberständigen, ovalen<br />

Fruchtknoten. Aus drei Staubblattanlagen entstehen drei Cluster mit <strong>in</strong>sgesamt bis zu 80 e<strong>in</strong>zelnen Staubblättern: e<strong>in</strong><br />

zentrifugales Dedoublement, siehe Sekundäre Polyandrie. [2]<br />

Der oberständige Fruchtknoten ist <strong>in</strong> drei Fächer unterteilt und kürzer s<strong>in</strong>d als die Kelchblätter. Statt Nektar ist e<strong>in</strong><br />

anbohrbares Gewebe von unsicherer ökologischer Bedeutung vorhanden. Die Frucht ist e<strong>in</strong>e schmal-eiförmige, bis<br />

10 mm lange, geriefte dreifächrige Spaltkapsel.<br />

Die Samen s<strong>in</strong>d länglich, gebogen und fe<strong>in</strong> netzförmige mit e<strong>in</strong>er Länge von ca. e<strong>in</strong>em Millimeter. Die Blütezeit ist<br />

Juni bis August.<br />

Die Chromosomenzahl beträgt n = 16,24. [3]<br />

Ökologie<br />

Die Art tritt vorwiegend <strong>in</strong> größeren Gruppen auf, allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d diese<br />

selten bestandsbildend. Als ökologische Zeigerwerte nach Ellenberg<br />

wird die Art als Halbschattenpflanze für mäßigwarme bis warme<br />

Standorte bei gemäßigtem Seeklima angegeben. Die angezeigte<br />

Bodenbeschaffenheit ist danach gleichmäßig trocken bis mäßig feucht<br />

und stickstoffarm, niemals jedoch stark sauer. Das Echte Johanniskraut<br />

ist e<strong>in</strong>e sommergrüne Schaftpflanze (Überw<strong>in</strong>terte Pflanze ohne<br />

Rosette), und zählt somit zu den Hemikryptophyten.<br />

Fremdbestäubung erfolgt durch Pollen suchende Insekten. Besucher<br />

s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s Bombus-Arten und Bienen- und Schwebfliegen-Arten.<br />

Blüte von Hypericum perforatum

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