07.03.2013 Aufrufe

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bioethanol 156<br />

[31] ohne Nebenprodukte<br />

[32] Preis für die Menge Biokraftstoff, die äquivalent zu 1 l konventionellem Kraftstoff ist<br />

[33] separate Berechnung, nicht auf den an<strong>der</strong>en Daten basierend<br />

[34] - Preisentwicklung von Rapsöl als Kraftstoff (http:/ / www. carmen-ev. de/ dt/ energie/ bezugsquellen/ pflaoelpreise. html), CARMEN e.V.,<br />

aktuelle Preisnotierungen, abgerufen am 04.12.2009<br />

[35] mit Biomethan aus Nebenprodukten Rapskuchen/ Schlempe/ Stroh<br />

[36] Biokraftstoffe - Basisdaten Deutschland, Stand Januar 2008 Fachagentur <strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> e. V. (FNR), Gülzow, 2008, Broschüre,<br />

wegen aktualisierter Version nicht mehr als pdf verfügbar<br />

[37] - Preisentwicklung von Biodiesel (http:/ / www. ufop. de/ 1299. php), UFOP, aktuelle Preisnotierungen, abgerufen am 04.12.2009<br />

[38] - Preisentwicklung von Bioethanol E85 (http:/ / www. carmen-ev. de/ dt/ energie/ beispielprojekte/ biotreibstoffe/ ethanol/ preis/ <strong>in</strong>dex.<br />

htm), CARMEN e.V., aktuelle Preisnotierungen, abgerufen am 04.12.2009<br />

[39] Biogastankstelle Jameln<br />

[40] auf Basis von FT-Kraftstoffen<br />

E<strong>in</strong>ige Wirtschaftswissenschaftler argumentieren, dass Bioethanol als Benz<strong>in</strong>ersatz nur durch staatliche<br />

Subventionen für Landwirte und Industrie rentabel sei. Laut dem US-amerikanischen Energiem<strong>in</strong>isterium erhält man<br />

für jede Energiee<strong>in</strong>heit, die für die Herstellung von Ethanol aus Mais e<strong>in</strong>gesetzt wird, 1,3 E<strong>in</strong>heiten zurück. Bei<br />

an<strong>der</strong>en Pflanzen (Zuckerrohr, Ch<strong>in</strong>agras) ist die Effizienz besser.<br />

Durch <strong>in</strong>tensivere Landwirtschaft, höhere Erträge und eventuell gentechnisch verän<strong>der</strong>te Pflanzen könnte die<br />

Ethanolherstellung aus wirtschaftlicher Sicht rentabler werden. An speziellen Züchtungen und Genmanipulationen<br />

wird geforscht. E<strong>in</strong> hoher Ölpreis lässt auch die Verwendung an<strong>der</strong>er Biomasse (z. B. Stroh) wirtschaftlich<br />

<strong>in</strong>teressant werden.<br />

Da <strong>der</strong> Bedarf an <strong>der</strong> limitierten Ressource Erdöl – auch durch die wirtschaftliche Entwicklung <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a – weiter<br />

steigen wird, s<strong>in</strong>d hohe Ölpreise zu erwarten. Politisches Ziel e<strong>in</strong>iger Län<strong>der</strong> ist es, sich von Ölimporten weniger<br />

abhängig zu machen und e<strong>in</strong>en Energiemix anzustreben. Da <strong>in</strong> Regionen wie den Vere<strong>in</strong>igten Staaten o<strong>der</strong> Europa<br />

nicht so viel Bioethanol produziert werden kann, wie für den Ersatz von Erdöl nötig wäre, könnte jedoch e<strong>in</strong>e neue<br />

Abhängigkeit von Importen aus Län<strong>der</strong>n mit entsprechenden Anbau- und Produktionsmöglichkeiten entstehen.<br />

Potential<br />

In Brasilien wird auf 5,6 Millionen Hektar Zuckerrohr angepflanzt. Die Hälfte davon wird zu 15 Millionen m³<br />

Bioethanol verarbeitet (2005). Laut Embrapa, <strong>der</strong> brasilianischen staatlichen landwirtschaftlichen<br />

Forschungsgesellschaft, gibt es e<strong>in</strong> Potenzial von 90 Millionen Hektar für die Bioethanolproduktion. [1] Bei gleichem<br />

Ethanolertrag würde diese Fläche 480 Millionen m 3 Bioethanol pro Jahr br<strong>in</strong>gen. Dies entspricht bei e<strong>in</strong>em<br />

Energieäquivalent von 6,4 Millionen Barrel Öl pro Tag nur 7,5 % <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Weltölproduktion (85 Millionen<br />

Barrel pro Tag).<br />

Die Bioethanolproduktion <strong>in</strong> Brasilien steigt jährlich um etwa 5 Millionen m³ (25 Millionen Barrel Erdöläquivalent).<br />

Allerd<strong>in</strong>gs steigt <strong>der</strong> weltweite Ölbedarf im gleichen Zeitraum um 776 Millionen Barrel (2,5 % jährlich). Angesichts<br />

dieser Tatsache wird Bioethanol <strong>in</strong> naher Zukunft ke<strong>in</strong>en relevanten Beitrag leisten können. Die Produktion müsste<br />

weltweit massiv ausgebaut werden. E<strong>in</strong>en Anreiz dazu können nur För<strong>der</strong>maßnahmen bzw. sehr hohe Erdölpreise<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Der Weltjahresverbrauch an Erdöl lag 2008 bei 31,75 Mrd. Barrel, also 5,049 Billionen Litern. Unter<br />

Zugrundelegung e<strong>in</strong>er Ertragungsmenge von 2500 l/ha und e<strong>in</strong>em Energieäqivalent von 0,64 zu Benz<strong>in</strong> (vgl. für<br />

beide Daten die obige Tabelle) ergibt sich e<strong>in</strong> Flächenbedarf von 31 Mio. Quadratkilometern (zum Vergleich:<br />

Landfläche Afrika: 29,3 Mio. Quadratkilometer). Wenn man das oben angegebene Verhältnis von Energiee<strong>in</strong>satz zu<br />

Ausbeute zugrunde legt und annimmt, dass die gesamte Energie für die Herstellung von Ethanol ebenfalls von<br />

Ethanol bereitgestellt werden soll ergäbe sich e<strong>in</strong>e notwendige Anbaufläche von rund 120 Mio. Quadratkilometern<br />

o<strong>der</strong> 80 % <strong>der</strong> gesamten Landfläche des Planeten Erde, die für die Energieerzeugung auf <strong>der</strong>zeitigem Erdölniveau<br />

aufgewendet werden müsste.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!