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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Entschleimung 444<br />

Entschleimung<br />

Die Entschleimung ist e<strong>in</strong> Verfahrensschritt bei <strong>der</strong> Raff<strong>in</strong>ation von Pflanzenöl, <strong>der</strong> unerwünschte Schleimstoffe<br />

aus dem Öl entfernt. Er wird bei <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen Herstellung von Pflanzenöl <strong>in</strong> zentralen Ölmühlen e<strong>in</strong>gesetzt, die<br />

mit Heißpressung und Extraktion arbeiten.<br />

Verfahren<br />

Bei <strong>der</strong> klassischen (chemischen) Raff<strong>in</strong>ation ist das Verfahren <strong>der</strong> Enschleimung <strong>in</strong> zwei Phasen unterteilt.<br />

Während <strong>der</strong> Vorentschleimung (auch als Lecith<strong>in</strong>gew<strong>in</strong>nung o<strong>der</strong> Entlecith<strong>in</strong>isierung bezeichnet) hydratisiert<br />

zugeführtes Wasser e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> Phosphatide (Lecith<strong>in</strong>) und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Schleimstoffe. Es bildet sich ölunlöslicher<br />

Schlamm, <strong>der</strong> durch Separatoren vom Öl abgetrennt wird. Der Schlamm wird zum Extraktionsschrot gegeben o<strong>der</strong><br />

(vor allem bei Soja, selten bei Raps) zum Wertstoff Lecith<strong>in</strong> aufgearbeitet.<br />

Für die Nachentschleimung werden neben Wasser und Wasserstoff häufig Säuren (Phosphor-, Zitronen-,<br />

Schwefelsäure) e<strong>in</strong>gesetzt. Nicht-hydratisierbare Phosphatide werden zerstört und dadurch hydratisierbar. Ebenso<br />

wird <strong>der</strong> Hydratationseffekt verstärkt. Die Säure muss dabei genau so stark se<strong>in</strong>, dass die Phosphatide, aber nicht das<br />

Öl zerstört werden. E<strong>in</strong>e Nachentschleimung ist auch durch Erhitzung auf 240 bis 280°C ("Brechen"), die Zugabe<br />

von Adsorptionsmitteln (z.B. Kieselgur, Bleicherde, Aktivkohle), und/o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Ultrafiltration möglich.<br />

Mit e<strong>in</strong>em biotechnologischen Entschleimungsverfahren auf <strong>der</strong> Basis von Enzymen können <strong>der</strong> Verbrauch an<br />

Wasser, Natronlauge, Phosphor- und Schwefelsäure sowie Abwasser- und Klärschlammaufkommen stark verr<strong>in</strong>gert<br />

werden. Dabei spaltet das Enzym Phospholipase A2 selektiv die mittelständig gebundene Fettsäure aus dem<br />

Phospholipid-Molekül ab, wodurch das verbleibende Molekül ölunlöslich wird und abgetrennt werden kann [1] .<br />

Webl<strong>in</strong>ks<br />

• Technologie- und För<strong>der</strong>zentrum des Bayerischen Staatsm<strong>in</strong>isteriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:<br />

Ölraff<strong>in</strong>ation <strong>in</strong> zentralen Ölmühlen [2]<br />

Referenzen<br />

[1] H. Buchold, 1993: Enzymatische Phosphatidentfernung aus Pflanzenölen. (http:/ / dx. doi. org/ 10. 1002/ lipi. 19930950805) In: Fett<br />

Wissenschaft Technologie/Fat Science Technology, 95/8, S. 300-304

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