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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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BtL-Kraftstoff 338<br />

Umweltauswirkungen<br />

Bei den Umweltauswirkungen kann zwischen den Folgen des<br />

Biomasseanbaus und den Emissionen bei <strong>der</strong> Nutzung durch<br />

Verbrennung des BtL unterschieden werden. Für e<strong>in</strong>e Gesamtbilanz ist<br />

aber <strong>der</strong> komplette Prozess <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> aufwendigen Herstellung zu<br />

betrachten.<br />

Anbau<br />

Die Umweltauswirkungen <strong>der</strong> Herstellung von BtL-Treibstoff hängen<br />

vor allem von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzten Biomasse ab. Wie bei an<strong>der</strong>en<br />

Biotreibstoffen auch führt die Verwendung von Abfällen o<strong>der</strong><br />

Mechanisierte Ernte e<strong>in</strong>er Kurzumtriebsplantage<br />

mit e<strong>in</strong>em umgerüsteten Maishäcksler<br />

Waldholz zu eher ger<strong>in</strong>geren Umweltbelastungen. Bei Verwendung von Energiepflanzen s<strong>in</strong>d die<br />

Umweltbelastungen h<strong>in</strong>gegen höher und die Treibhausgase<strong>in</strong>sparungen ger<strong>in</strong>ger. E<strong>in</strong> weiteres wichtiges Kriterium<br />

ist <strong>der</strong> Umwandlungsgrad, <strong>der</strong> auch davon abhängt, ob im Verfahren noch Strom und Wärme produziert werden [1] .<br />

Es besteht also e<strong>in</strong> Zielkonflikt zwischen hohen Treibstofferträgen auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite und möglichst ger<strong>in</strong>gen<br />

Umweltbelastungen auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite.<br />

Etwa 5 bis 10 Kilogramm Holz s<strong>in</strong>d notwendig, um 1 kg BtL zu produzieren [11] . Ersten optimistischen Schätzungen<br />

zufolge soll sich auf e<strong>in</strong>em Hektar Ackerland so viel Biomasse anbauen lassen, dass daraus jährlich ca. 4000 Liter<br />

BtL-Kraftstoff hergestellt werden können [12] . Neuere Berechnungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em europäischen Forschungsprojekt<br />

ergaben maximal 2300 kg BtL-Kraftstoff pro Hektar bei <strong>der</strong> Nutzung von Kurzumtriebsholz. Die<br />

Umwandlungsgrade und Flächenerträge schwanken dabei je nach Verfahren und Art <strong>der</strong> Biomasse. [11]<br />

Nutzung<br />

Theoretisch kann je<strong>der</strong> Dieselmotor auch mit BtL-Kraftstoff betrieben werden. In ersten Praxismessungen ergab sich<br />

e<strong>in</strong> verr<strong>in</strong>gerter Ausstoß von (unverbrannten) Kohlenwasserstoffen (um 40 %) sowie von Kohlenmonoxid und<br />

Rußpartikeln bei <strong>der</strong> Verbrennung. Grund ist das, im Gegensatz zu fossilen Kraftstoffen, Fehlen von aromatischen<br />

Verb<strong>in</strong>dungen. Da auch ke<strong>in</strong>e Schwefelverb<strong>in</strong>dungen enthalten s<strong>in</strong>d, werden auch hier Emissionen verr<strong>in</strong>gert.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs musste auch e<strong>in</strong> leichter Leistungsverlust h<strong>in</strong>genommen werden. Für e<strong>in</strong>e vollständige Beurteilung<br />

müssen jedoch auch die zusätzlichen Emissionen dieser Schadstoffe bei <strong>der</strong> Treibstoffherstellung berücksichtigt<br />

werden, die diese M<strong>in</strong><strong>der</strong>emissionen bei <strong>der</strong> Verbrennung teilweise aufwiegen. [1]<br />

Vor- und Nachteile<br />

Vorteile<br />

(zu allgeme<strong>in</strong>en Vor- und Nachteilen von Bioenergien siehe auch Artikel Bioenergie)<br />

• BtL-Kraftstoffe hat ähnliche Vorteile wie an<strong>der</strong>e erneuerbare Energien, wie<br />

• Vermeidung von CO 2 -Emissionen<br />

• Schonung fossiler Ressourcen<br />

• größere Unabhängigkeit von Energieimporten<br />

• Stärkung <strong>der</strong> regionalen Wirtschaft<br />

• Für die BtL-Herstellung kann theoretisch jede verfügbare pflanzliche Biomasse verwendet werden, wie<br />

Pflanzenabfälle, Laub, Restholz und an<strong>der</strong>e, bisher ungenutzte Biomasse. Damit wird auch e<strong>in</strong>e Nutzungs- (z. B.<br />

zur Nutzung von <strong>Rohstoffe</strong>n zur Nahrungsmittelproduktion) und Flächenkonkurrenz vermieden. Allerd<strong>in</strong>gs wird<br />

dadurch auch das Potential <strong>der</strong> BtL-Kraftstoffe begrenzt.

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