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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Ethanol-Kraftstoff 536<br />

Gefahrstoffkennzeichnung [1]<br />

Leichtentzündlich<br />

(F)<br />

R- und S-Sätze R: 11<br />

S: (2)-7-16<br />

UN-Nummer 1170<br />

Gefahrnummer 33/30<br />

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-E<strong>in</strong>heiten verwendet. Wenn nicht an<strong>der</strong>s vermerkt, gelten die angegebenen<br />

Daten bei Standardbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Ethanol-Kraftstoff ist e<strong>in</strong> klopffester Ottokraftstoff mit e<strong>in</strong>er Oktanzahl von m<strong>in</strong>destens 104 ROZ. Um das Ethanol<br />

nicht als Neutralalkohol tr<strong>in</strong>ken zu können, werden heute den für technische Anwendungen wie Kraftstoff,<br />

Lösungsmittel o<strong>der</strong> Brennspiritus vorgesehenen Alkoholen Vergällungsmittel beigemischt, wodurch diese<br />

ungenießbar werden und <strong>in</strong> Deutschland nicht mehr <strong>der</strong> Branntwe<strong>in</strong>steuer unterliegen. Darüber h<strong>in</strong>aus werden als<br />

Ethanol-Kraftstoffe auch Ottokraftstoffe bezeichnet, bei denen Ethanol <strong>in</strong> nennenswerten Mengen beigemischt wird.<br />

Die Gemische werden nach dem Anteil von Ethanol im Benz<strong>in</strong> bezeichnet, e<strong>in</strong> heute viel diskutierter Ottokraftstoff<br />

ist E85 mit 85 % Ethanol. Die Beimischung von ger<strong>in</strong>gen Mengen <strong>in</strong> Benz<strong>in</strong>, beispielsweise 5 % Ethanol, wie<br />

<strong>der</strong>zeit durchgeführt, wird nicht als Ethanol-Kraftstoff bezeichnet, son<strong>der</strong>n als Benz<strong>in</strong>. Da viele ältere Autos nicht<br />

auf das teilweise stark als Lösungsmittel auf verwendete Materialien wirkende Ethanol h<strong>in</strong> konstruiert s<strong>in</strong>d, wird<br />

<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>e Beimischung von 5 % als Obergrenze für nicht auf Ethanol vorbereitete Autos angesehen.<br />

Bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weimarer Republik gab die Reichskraftsprit-Gesellschaft ab 1925 etwa 25 % Kartoffelsprit zum<br />

Benz<strong>in</strong> dazu und verkaufte das Gemisch unter dem Namen Monopol<strong>in</strong>. Bis <strong>in</strong> die 1950er Jahre wurde Ethanol mit<br />

diversen weiteren Kraftstoffen wie Benzol, Methanol, Aceton und Nitrobenzol zu sehr klopffesten Rennkraftstoffen<br />

gemischt, die heute aufgrund <strong>der</strong> toxischen Wirkung auf Menschen und <strong>der</strong> aggressiven Wirkung auf das Material<br />

verboten s<strong>in</strong>d.<br />

Ethanol weist unabhängig von se<strong>in</strong>er Gew<strong>in</strong>nung immer die gleichen chemischen Eigenschaften auf, es gibt<br />

chemisch ke<strong>in</strong>en Unterschied zwischen fossil o<strong>der</strong> biogen hergestelltem Ethanol. Weltweit gesehen hat heutzutage<br />

fossiler Alkohol (beispielsweise durch Hydratisierung von aus Kokereigas stammendem Ethen hergestellt) ke<strong>in</strong>e<br />

Bedeutung; von <strong>der</strong> produzierten Menge biogen erzeugten Ethanols werden etwa 35 % als Neutralalkohol für<br />

Getränke und Lebensmittel sowie für weitere technische Zwecke erzeugt und etwa 65 % zur Nutzung als<br />

Kraftstoffethanol. In Deutschland ist das Verhältnis etwa hälftig.<br />

Das nur für Kraftstoffzwecke als Zusatzstoff von Benz<strong>in</strong> <strong>in</strong> unterschiedlichen Mischungskonzentrationen biogen<br />

hergestellte Ethanol wird heutzutage verkürzt als Bioethanol bezeichnet, es ist im Kontext <strong>der</strong> energetischen<br />

Nutzung von nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>n bedeutend. Während Bioethanol bisher nur aus Zucker und somit vor<br />

allem aus Zuckerrohr sowie stärkehaltigem Getreide gewonnen wurde, wird für neuere Technologien vor allem auf<br />

Biomassenutzung zellulosehaltiger <strong>Rohstoffe</strong> wie Ch<strong>in</strong>aschilf, Rutenhirse und Holz zugegriffen; das Ergebnis ist das<br />

Cellulose-Ethanol.

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