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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Brennnesseln 315<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t als „Spanischer Majoran“ Mittelpunkt e<strong>in</strong>iger <strong>der</strong>ber Scherze. Bei den meisten Arten s<strong>in</strong>d die Blätter<br />

kreuz-gegenständig angeordnet und besitzen häufig kle<strong>in</strong>e Nebenblätter <strong>in</strong> den Blattachseln. Hier stehen auch die<br />

Blüten.<br />

Die länglichen, <strong>in</strong> rispigen Blütenständen stehenden, w<strong>in</strong>zigen bis kle<strong>in</strong>en, unauffälligen Blüten s<strong>in</strong>d von weißer,<br />

gelegentlich blass-violetter Farbe und locken kle<strong>in</strong>e Insekten als Bestäuber an. Die Blüten s<strong>in</strong>d vorwiegend<br />

e<strong>in</strong>geschlechtig, enthalten also entwe<strong>der</strong> die männlichen Staubbeutel o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en weiblichen Fruchtknoten. Männliche<br />

und weibliche Blüten können je nach Art auf e<strong>in</strong>er Pflanze (e<strong>in</strong>häusig = monözisch: u. a. Kle<strong>in</strong>e Brennnessel,<br />

Pillen-Brennnessel) o<strong>der</strong> auf verschiedenen Pflanzen (zweihäusig = diözisch: Große Brennnessel) anzutreffen se<strong>in</strong>.<br />

Die Blüte selbst setzt sich meist aus vier Blütenhüllblättern (seltener können auch zwei bis fünf vorkommen) und<br />

e<strong>in</strong>er ebenso großen Anzahl von Staubblättern zusammen. Der Fruchtknoten liegt zentral <strong>in</strong> <strong>der</strong> Blüte und wird von<br />

nur e<strong>in</strong>em Fruchtblatt gebildet.<br />

Die Vermehrung erfolgt vorwiegend vegetativ über Rhizome,<br />

ansonsten s<strong>in</strong>d die Pflanzen w<strong>in</strong>dbestäubend, wenn sich die<br />

männlichen Hüllblätter öffnen, schnellen ihre Staubblätter hervor;<br />

dabei wird explosionsartig e<strong>in</strong>e Wolke von Pollen <strong>in</strong> die Luft<br />

geschleu<strong>der</strong>t. Der W<strong>in</strong>d überträgt anschließend den Pollen auf die<br />

weiblichen Blüten. Die Brennnessel blüht von Juni bis Oktober. Die<br />

oval elliptischen Früchte s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> bis 14 Millimeter groß und werden<br />

als Nüsschen bezeichnet.<br />

Verbreitung<br />

Die Brennnesseln, auch rotes Feuer genannt, s<strong>in</strong>d auf Grund ihrer<br />

ger<strong>in</strong>gen Ansprüche an die Umwelt nahezu weltweit verbreitet.<br />

Lediglich <strong>in</strong> Permafrostgebieten s<strong>in</strong>d sie nicht anzutreffen. E<strong>in</strong>zelne<br />

Arten f<strong>in</strong>den sich nicht überall, die Große Brennnessel (Urtica dioica)<br />

zum Beispiel fehlt <strong>in</strong> den Tropen, <strong>in</strong> Südafrika, auf den Balearen und<br />

auf Kreta.<br />

Die Große Brennnessel kommt schwerpunktmäßig <strong>in</strong> Hochstauden-<br />

und ausdauernden Ru<strong>der</strong>alfluren vor, aber auch <strong>in</strong> Bruch- und<br />

Auenwäl<strong>der</strong>n. Sie ist e<strong>in</strong>e Zeigerpflanze für hohe<br />

Stickstoff-Vorkommen im Boden und besiedelt als Pionierpflanze sehr<br />

schnell unbewachsene Flächen. Wenn sich die Pflanze erst e<strong>in</strong>mal<br />

etabliert hat, die Nährstoffe zur Verfügung stehen und es nicht extrem<br />

trocken wird, hat die Brennnessel ke<strong>in</strong>e Probleme, sich über viele Jahre<br />

(bis zu 20 Jahre) gegen alle an<strong>der</strong>en Pflanzen zu behaupten. Viele<br />

Arten leben auch als Bodenpflanzen, vornehmlich <strong>in</strong> tropischen und<br />

subtropischen Wäl<strong>der</strong>n.<br />

Nahaufnahme e<strong>in</strong>er Brennnesselblüte<br />

Nahaufnahme e<strong>in</strong>er männlichen Blüte, bei <strong>der</strong><br />

Blüte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildmitte s<strong>in</strong>d die Hüllblätter bereits<br />

geöffnet, die Staubblätter aber noch gespannt.

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