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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biogasanlage 169<br />

2. Phase: Acidogenese o<strong>der</strong> Versäuerungsphase<br />

Die Produkte aus <strong>der</strong> Hydrolyse werden durch säurebildende Mikroorganismen verstoffwechselt. Die Produkte <strong>der</strong><br />

Acidogenese s<strong>in</strong>d nie<strong>der</strong>e Fett- und an<strong>der</strong>e Carbonsäuren, wie Valerian-, Butter-, Propionsäure, Alkohole wie<br />

Ethanol und als e<strong>in</strong> Abbauprodukt <strong>der</strong> Prote<strong>in</strong>e Schwefelwasserstoff (H 2 S) und Ammoniak (NH 3 ). Dabei entstehen<br />

außerdem Essigsäure (Acetat), Wasserstoff und Kohlendioxid, welche als Ausgangsprodukte für die Methanbildung<br />

dienen.<br />

3. Phase: Acetogenese o<strong>der</strong> essigbildende Phase<br />

Während <strong>der</strong> Acetogenese werden die nie<strong>der</strong>en Fett- und Carbonsäuren sowie die nie<strong>der</strong>en Alkohole durch<br />

acetogene Mikroorganismen zu Essigsäure (Acetat) umgesetzt.<br />

4. Phase: Methanogenese o<strong>der</strong> methanbildende Phase<br />

In <strong>der</strong> letzten, obligat anaerob ablaufenden Phase – <strong>der</strong> Methanogenese – wird die Essigsäure durch entsprechend<br />

acetoklastische Methanbildner nach Gleichung 1 <strong>in</strong> Methan umgewandelt. Etwa 30 % des Methans entstehen nach<br />

Gleichung 2 aus Wasserstoff und CO 2 , den Zwischenprodukten aus <strong>der</strong> Acetogenese.<br />

Gleichung 1:<br />

Gleichung 2:<br />

Die vier Phasen lassen sich nicht strikt trennen, da beispielsweise auch schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> Acidogenese Essigsäure,<br />

Wasserstoff und Methan entstehen. Die Methanogenese h<strong>in</strong>gegen erfor<strong>der</strong>t spezielle Stoffwechselfähigkeiten, die<br />

sich nur bei den Methanogenen f<strong>in</strong>den. Diese Mikroorganismen gehören zur Gruppe <strong>der</strong> Archaeen und s<strong>in</strong>d nur<br />

entfernt mit den Bakterien verwandt, die die an<strong>der</strong>en Schritte des Abbaus durchführen.<br />

Verbleib des Substrats<br />

E<strong>in</strong> Teil des Substrats dient den Mikroorganismen als Nährstoff zum Aufbau von Zellmasse zur Zellteilung<br />

(Anabolismus). Die dafür benötigte Energie wird aus <strong>der</strong> Vergärung des Substrats gewonnen. Da <strong>der</strong> Energiegew<strong>in</strong>n,<br />

verglichen mit <strong>der</strong> aeroben stattf<strong>in</strong>denden Atmung, ger<strong>in</strong>g ist, müssen pro erzeugter Zellmasse vergleichsweise große<br />

Massen Substrat umgesetzt werden.<br />

Bei gut abbaubaren Substraten wird e<strong>in</strong> großer Teil <strong>der</strong> Trockensubstanz <strong>in</strong> das Biogas umgesetzt. Daher bleibt e<strong>in</strong><br />

wässriges Gemisch aus schwer abbaubarem organischem Material, wie Lign<strong>in</strong> und Cellulose, sowie aus<br />

anorganischen Stoffen wie zum Beispiel Sand o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en m<strong>in</strong>eralischen Stoffen, <strong>der</strong> sogenannte Gärrest zurück.<br />

Dieser wird meistens als landwirtschaftlicher Dünger verwendet werden, da er noch sämtliche im Substrat<br />

enthaltenen Spurenelemente, fast den gesamten Stickstoff, Phosphor und - abhängig von <strong>der</strong> Verfahrensart <strong>der</strong><br />

Biogasanlage - auch fast den gesamten Schwefel enthält.

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