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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biogas 164<br />

wird als kostendeckende E<strong>in</strong>speisevergütung bezeichnet, wobei über die Bezeichnung „kostendeckend“ debattiert<br />

wird und „kostenbasiert“ als Alternative vorgeschlagen wird. Hervorzuheben ist <strong>der</strong> sogenannte<br />

Landwirtschaftsbonus, <strong>der</strong> gewährt wird, wenn m<strong>in</strong>destens 80 % <strong>der</strong> Substrate aus Hofdünger bestehen. Das<br />

schweizerische För<strong>der</strong>modell soll so die nachhaltige Entwicklung im Energiesektor forcieren, da sie <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die güllebasierten und damit nachhaltigsten Biogasanlagen för<strong>der</strong>t.<br />

Schweden<br />

In Schweden, wo die Stromerzeugung aus Biogas wegen niedrigerer Strompreise unrentabel ist, ist h<strong>in</strong>gegen die<br />

Aufbereitung auf Erdgasqualität (Biomethan) und E<strong>in</strong>speisung <strong>in</strong> das Gasnetz sowie die Nutzung als Treibstoff <strong>in</strong><br />

Gasfahrzeugen die am weitesten verbreitete Nutzungsvariante.<br />

Re<strong>in</strong>igung und Aufbereitung<br />

Hauptartikel: Biogasaufbereitung<br />

Abhängig von <strong>der</strong> Nutzungsweise des Biogases (siehe oben) s<strong>in</strong>d verschiedene Re<strong>in</strong>igungs- und<br />

Aufbereitungsschritte notwendig.<br />

Entschwefelung<br />

Schwefel f<strong>in</strong>det sich als Schwefelwasserstoff (H 2 S) im Biogas. Meist ist <strong>der</strong> Anteil ger<strong>in</strong>g, kann aber bei<br />

prote<strong>in</strong>reichem Substrat (Getreide, Legum<strong>in</strong>osen, Schlachtabfälle etc.) stark ansteigen. Selbst ger<strong>in</strong>ge Mengen H 2 S<br />

s<strong>in</strong>d zu entfernen, da bei <strong>der</strong> Verbrennung Schwefelsäure (H 2 SO 4 )entsteht. Diese kann zu direktem Verschleiß durch<br />

Korrosion im Motor o<strong>der</strong> Brenner, sowie zu <strong>in</strong>direktem Verschleiß durch Ansäuerung und damit Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Schmiereigenschaften des Motoröls führen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Entschwefelung.<br />

Gegebenenfalls s<strong>in</strong>d mehrere Stufen nötig wie Grob- bzw. Fe<strong>in</strong>entschwefelung.<br />

Zu beachten ist auch die Hemmwirkung des <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gülle gelösten Schwefelwasserstoffes auf die Aktivität <strong>der</strong><br />

Mikroorganismen. Durch begrenzte Schwefelzufuhr mittels entsprechen<strong>der</strong> Substratmischungen kann e<strong>in</strong>e<br />

Hemmung vermieden werden. Zudem ist e<strong>in</strong>e sukzessive Gewöhnung <strong>der</strong> Mikroorganismen an hohe H 2 S-Werte<br />

möglich.<br />

Trocknung<br />

Wasser muss aus dem Biogas entfernt werden, da es schädlich für Verbrennungsmotoren ist. Bei e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>speisung<br />

<strong>in</strong> das Erdgasnetz muss das Gas trocken se<strong>in</strong>, um die Bildung von Wassertaschen durch Kondensation zu vermeiden.<br />

Da Ammoniak gut wasserlöslich ist, kann es bei <strong>der</strong> Trocknung aus dem Gas entfernt und mit dem Kondensat<br />

abgeführt werden. Die Kondensation erfolgt meist über Kühlung durch im Erdreich verlegte Gasleitungen o<strong>der</strong> durch<br />

Kompressorkälte.<br />

CO 2 -Abtrennung<br />

CO 2 ist nicht weiter oxidierbar und trägt daher nicht zum Heizwert des Biogases bei. Um <strong>in</strong> das Erdgasnetz<br />

e<strong>in</strong>speisen zu können o<strong>der</strong> um erdgasgeeignete Kraftfahrzeuge mit Biogas betreiben zu können, muss dessen<br />

Heizwert an das Erdgas angepasst werden. Da Methan die energieliefernde Komponente des Biogases ist, muss<br />

dessen Anteil durch Entfernung von CO 2 erhöht werden.<br />

Die Aufbereitung des Biogases zu sogenanntem Biomethan o<strong>der</strong> Bioerdgas umfasst, neben den bereits geschil<strong>der</strong>ten<br />

Verfahren zur Entschwefelung und Trocknung, vor allem die Reduzierung des CO 2 - und O 2 -Anteils. Die <strong>der</strong>zeit<br />

gängigen Verfahren <strong>der</strong> Methananreicherung durch CO 2 -Abtrennung s<strong>in</strong>d Gaswäschen wie z. B. die<br />

Druckwasserwäsche (Absorptionsverfahren mit Wasser o<strong>der</strong> speziellen Waschmitteln) und die<br />

Druckwechsel-Adsorption (Adsorptionsverfahren an Aktivkohle). Bereits <strong>in</strong> den 1980er Jahren wurden <strong>in</strong> zwei

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