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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Bioethanol 143<br />

sumach out by the road, or from apples, weeds, sawdust – almost anyth<strong>in</strong>g.“ [9]<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Versorgungslage bei Benz<strong>in</strong> gab es <strong>in</strong> Deutschland mit <strong>der</strong> 1925 gegründeten Reichskraftsprit (RKS)<br />

e<strong>in</strong>en Hersteller von Spiritus (Kartoffelschnaps) zur Verwendung als Ottokraftstoff. Allerd<strong>in</strong>gs diente <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz<br />

weniger als Mittel zur Erhöhung <strong>der</strong> Klopffestigkeit, son<strong>der</strong>n vielmehr zur Unterstützung <strong>der</strong> anbauenden<br />

Landwirtschaft. Die RKS vertrieb ihr Benz<strong>in</strong>-Gemisch mit e<strong>in</strong>em etwa 25-prozentigen Anteil Spiritus unter dem<br />

Markennamen Monopol<strong>in</strong>. 1930 trat <strong>in</strong> Deutschland die Bezugsverordnung von Spiritus zu Treibstoffzwecken für<br />

alle Treibstofffirmen <strong>in</strong> Kraft. Jeweils 2,5 Gewichtsprozente <strong>der</strong> produzierten o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geführten Treibstoffmenge<br />

waren von <strong>der</strong> Reichsmonopolverwaltung zu beziehen und dem Benz<strong>in</strong> beizumischen. Diese Quote erhöhte sich bis<br />

Oktober 1932 schrittweise auf 10 %.<br />

In den folgenden Jahrzehnten wurde Erdöl zur vorrangigen Energiequelle. Erst mit den Ölkrisen <strong>der</strong> 1970er-Jahre<br />

fand Ethanol als Kraftstoff neues Interesse. Ausgehend von Brasilien und den Vere<strong>in</strong>igten Staaten wurde die<br />

Nutzung von Ethanol aus Zuckerrohr und Getreide als Treibstoff für Autos ebenso wie an<strong>der</strong>e alternative Kraftstoffe<br />

auf <strong>der</strong> Basis <strong>Nachwachsende</strong>r <strong>Rohstoffe</strong> zunehmend durch Regierungsprogramme unterstützt. E<strong>in</strong>e globale<br />

Ausweitung dieser Bestrebungen entstand <strong>in</strong>folge des Kyoto-Protokolls.<br />

Herstellung<br />

Hauptartikel: Ethanol<br />

Wie herkömmlicher Alkohol wird Bioethanol durch Fermentation<br />

(alkoholische Gärung) aus Zucker (Glucose) mit Hilfe von<br />

Mikroorganismen gewonnen und anschließend durch thermische<br />

Trennverfahren aufgere<strong>in</strong>igt. Für den E<strong>in</strong>satz als Treibstoffzusatz wird<br />

Bioethanol zusätzlich bis zu e<strong>in</strong>er Re<strong>in</strong>heit von mehr als 99 %<br />

„getrocknet“.<br />

<strong>Rohstoffe</strong><br />

Stärke, Zucker<br />

Als herkömmliche <strong>Rohstoffe</strong> kommen meist die lokal verfügbaren<br />

Pflanzen mit hohen Gehalten an Zucker o<strong>der</strong> Stärke zum E<strong>in</strong>satz: <strong>in</strong><br />

Late<strong>in</strong>amerika Zuckerrohr beziehungsweise die daraus gewonnene<br />

Zuckerrohr-Melasse, <strong>in</strong> Nordamerika Mais, <strong>in</strong> Europa Weizen und<br />

Bioethanolanlage <strong>in</strong> Burl<strong>in</strong>gton, Iowa.<br />

Bioethanolanlage <strong>in</strong> Zeitz, Sachsen-Anhalt.<br />

Zuckerrüben. Weitere Pflanzen, die für die Bioethanolproduktion e<strong>in</strong>gesetzt werden können, s<strong>in</strong>d zum Beispiel<br />

Triticale, Zuckerhirse (Sorghum), <strong>in</strong> Asien auch Cassava (Maniok).<br />

Cellulose<br />

Angestrebt wird zunehmend die Nutzung von kostengünstigen pflanzlichen Reststoffen wie Stroh, Holzresten und<br />

Landschaftspflegegut o<strong>der</strong> von Energiepflanzen wie Rutenhirse [10] (auch Switchgrass, Panicum virgatum) o<strong>der</strong><br />

Ch<strong>in</strong>aschilf (Miscanthus s<strong>in</strong>ensis), die ke<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftung bedürfen und auch auf<br />

m<strong>in</strong><strong>der</strong>wertigen Böden wachsen. (siehe Cellulose-Ethanol)

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