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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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BtL-Kraftstoff 337<br />

Kraftstoffeigenschaften<br />

Es gibt <strong>der</strong>zeit nur Messwerte aus Pilotanlagen [5] . Fischer-Tropsch-Kraftstoffe werden e<strong>in</strong>en 7 % ger<strong>in</strong>geren<br />

volumetrischen Energie<strong>in</strong>halt im Vergleich zu Diesel haben, e<strong>in</strong>e niedrigere Viskosität und e<strong>in</strong>e deutlich höhere<br />

Cetanzahl [6] . Die Emissionen durch BtL-Kraftstoff s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>ger als bei fossilem Brennstoff (siehe Absatz<br />

Umweltauswirkungen). BtL-Diesel bzw. -Benz<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d ohne umfassende Umrüstung <strong>in</strong> den gängigen Diesel- bzw.<br />

Ottomotoren nutzbar.<br />

Marken<br />

Biotrol, SunFuel, SunDiesel<br />

Die von CHOREN produzierten Kraftstoffe werden vom Anteilseigner Volkswagen unter den Namen SunFuel und<br />

SunDiesel vertrieben. Der Anteilseigner DaimlerChrysler verwendete die Bezeichnung Biotrol.<br />

SunDiesel ist e<strong>in</strong>e wasserklare, ölige Flüssigkeit und frei von Schwefel und Aromaten. Sie ist wesentlich<br />

schadstoffärmer als vergleichbare Kraftstoffe (35 - 55 %) und verbrennt unter ger<strong>in</strong>gerem Ausstoß von Schadstoffen.<br />

Der Kraftstoff zeichnet sich durch - im Vergleich zu herkömmlichem Diesel - e<strong>in</strong>e viel ger<strong>in</strong>gere Anzahl an<br />

verschiedenen im Gemisch enthaltenen Stoffen aus. Diesel hat rund 400, SunDiesel nur etwa 10 Bestandteile. Durch<br />

richtige Spezifikation entwe<strong>der</strong> des Kraftstoffs (z. B. durch Anpassung <strong>der</strong> Dichte) o<strong>der</strong> auch des Motors lässt sich<br />

e<strong>in</strong>e „genauere“ Verbrennung erzielen, was dann die Emissionen von Ruß, Kohlenmonoxid und auch Stickoxiden<br />

reduziert. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil ist die hohe Cetanzahl von über 70 (Maß für die Zündwilligkeit; das EU-M<strong>in</strong>destmaß<br />

beträgt 49).<br />

Produktion und Markte<strong>in</strong>führung<br />

Im August 2005 vere<strong>in</strong>barte CHOREN mit dem M<strong>in</strong>eralölkonzern Shell, die weltweit erste großtechnische<br />

Fertigungsanlage für 18 Mio. Liter BtL-Kraftstoff im Jahr zu errichten. Die Anlage wurde im April 2008<br />

fertiggestellt und sollte <strong>in</strong> 8 bis 12 Monaten <strong>in</strong> Betrieb genommen werden. Durch Verzögerungen wurde <strong>der</strong> Term<strong>in</strong><br />

auf das dritte Quartal 2009 verschoben [7] . Dann soll sie Treibstoff zu Kosten von 1,00 Euro je Liter produzieren [8] .<br />

Die angepeilte Jahresproduktion von 15.000 Tonnen soll als erste Tankfüllung von neuen Mercedes- und<br />

VW-Automobilen ausgeliefert werden.<br />

Ab 2009 war <strong>der</strong> Bau e<strong>in</strong>er Großanlage für 400 Mio. Euro <strong>in</strong> Schwedt geplant, <strong>der</strong>en Jahresproduktion 200.000<br />

Tonnen betragen soll. Die Biomasse soll aus <strong>der</strong> näheren Umgebung stammen, wodurch <strong>in</strong>direkt und direkt neue<br />

Arbeitsplätze geschaffen werden. Mit <strong>der</strong> anlaufenden Massenproduktion soll <strong>der</strong> Anteil von GtL (Gas To Liquids:<br />

Umwandlung von Erdgas <strong>in</strong> flüssige synthetische Produkte) von 5 % an <strong>der</strong> Kraftstoffmarke „V-Power“ durch BtL<br />

ersetzt werden. Der Anteil soll anschließend vergrößert werden. Als frühster Baubeg<strong>in</strong>n wird <strong>der</strong>zeit (12/2009),<br />

abhängig von Investitionszusagen, 2010 genannt. E<strong>in</strong>e Fertigstellung würde <strong>in</strong> dem Fall bis 2013/2014 erfolgen [9] .<br />

Als wichtig werden die <strong>in</strong>dustriepolitischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen erachtet [10] , wie z. B. die bisher nur bis 2015 im<br />

Rahmen des Energiesteuergesetzes zugesagten Steuerbefreiungen für beson<strong>der</strong>s för<strong>der</strong>würdige Biokraftstoffe wie<br />

BtL, Cellulose-Ethanol und Biomethan.<br />

Es wird erwartet, zu 0,60 Euro je Liter Treibstoff produzieren zu können und damit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Größenordnung von<br />

Biodiesel aus Raps zu liegen. Der Hersteller prüft zudem weitere Standorte, wie unter an<strong>der</strong>em Brunsbüttel <strong>in</strong><br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> und Lubm<strong>in</strong> <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern.

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