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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biotechnologie 283<br />

Produktionsmethoden<br />

Organismen<br />

In <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Biotechnologie werden mittlerweile sowohl Bakterien<br />

als auch höhere Organismen wie Pilze, Pflanzen o<strong>der</strong> tierische Zellen<br />

verwendet. Häufig verwendete Organismen s<strong>in</strong>d oft bereits genau<br />

erforscht, wie etwa das Darmbakterium Escherichia coli o<strong>der</strong> die<br />

Backhefe Saccharomyces cerevisiae, bzw. gut erforschte Organismen<br />

werden häufig für biotechnologische Anwendungen e<strong>in</strong>gesetzt, weil sie<br />

gut verstanden s<strong>in</strong>d und bereits Methoden zur Kultivierung o<strong>der</strong> auch<br />

gentechnischen Manipulation entwickelt wurden. E<strong>in</strong>fache<br />

Organismen können zudem mit weniger Aufwand genetisch<br />

modifiziert werden.<br />

Zunehmend werden aber auch höhere Organismen (mehrzellige<br />

Eukaryoten) zu bedienen. Grund hierfür ist etwa die Fähigkeit,<br />

posttranslationale Verän<strong>der</strong>ungen an Prote<strong>in</strong>en vorzunehmen, die z. B.<br />

Das Bakterium Escherichia coli stellt e<strong>in</strong>en <strong>der</strong><br />

am häufigsten genutzten Organismen <strong>der</strong><br />

Biotechnologie dar.<br />

bei Bakterien nicht stattf<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong> Beispiel dafür ist das Glykoprote<strong>in</strong>-Hormon Erythropoet<strong>in</strong>, unter <strong>der</strong> Abkürzung<br />

EPO als Dop<strong>in</strong>gmittel bekannt. Allerd<strong>in</strong>gs wachsen etwa tierische Zellen langsamer als Bakterien und s<strong>in</strong>d auch aus<br />

an<strong>der</strong>en Gründen schwieriger zu kultivieren. Teilweise können Pharmapflanzen, die im Feld, im Gewächshaus o<strong>der</strong><br />

im Photobioreaktor kultiviert werden, e<strong>in</strong>e Alternative zur Herstellung dieser Biopharmazeutika se<strong>in</strong>. [5]<br />

Bioreaktoren<br />

(siehe Artikel Bioreaktor)<br />

Vor allem Mikroorganismen können <strong>in</strong> sogenannten Bioreaktoren o<strong>der</strong> auch Fermenter kultiviert werden. Dieses<br />

s<strong>in</strong>d Behälter, <strong>in</strong> denen die Bed<strong>in</strong>gungen gesteuert und optimiert werden können, so dass die kultivierten<br />

Organismen den gewünschten Stoffe produzieren bzw. <strong>in</strong> höheren Konzentrationen produzieren. In den Reaktoren<br />

können verschiedene Parameter, wie z. B. pH-Wert, Temperatur, Sauerstoffzufuhr, Stickstoffzufuhr, Glukosegehalt<br />

o<strong>der</strong> Rührere<strong>in</strong>stellungen geregelt werden. Da die e<strong>in</strong>setzbaren Organismen sehr unterschiedliche Ansprüche haben,<br />

stehen unterschiedlichste Fermentertypen zur Verfügung, wie z. B. Rührkesselreaktoren, Schlaufenreaktoren,<br />

Airliftreaktoren etc., sowie lichtdurchlässige Photobioreaktoren zur Kultivierung von Algen und Pflanzen.<br />

Anwendungen<br />

(siehe entsprechende Absätze <strong>in</strong> Artikeln Weiße Biotechnologie, Rote Biotechnologie, Grüne Biotechnologie,<br />

Graue Biotechnologie und Blau Biotechnologie)<br />

Durch die Vielfältigkeit <strong>der</strong> Biotechnologie s<strong>in</strong>d zahlreiche Anwendungsbereiche und Produkte mit ihr verknüpft<br />

bzw. auf sie angewiesen:<br />

• Antikörpertechnologien: Herstellung z. B. von monoklonalen Antikörpern für verschiedenste diagnostische<br />

Methoden <strong>in</strong> mediz<strong>in</strong>ische und biologischer Anwendung und Forschung<br />

• Bioelektronik: Verknüpfung von Biologie und Elektronik, z. B. zur Entwicklung von Biosensoren<br />

• Bio<strong>in</strong>formatik: Verarbeitung von Daten, die mit biotechnologischen Methoden, wie z. B. Genomsequenzierungen,<br />

gewonnen wurden; aber auch Grundlage für die Entwicklung neuer biotechnologischer Methoden und<br />

Anwendungen<br />

• Bioverfahrenstechnik: Umsetzung biotechnologischer Anwendungen, wie z. B. Entwicklung von<br />

Fermentationsverfahren

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