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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biokunststoff 212<br />

Biokunststoff<br />

Als Biokunststoff o<strong>der</strong> auch Bioplastik (engl.<br />

bioplastics) werden Kunststoffe bezeichnet,<br />

die auf Basis von nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>n<br />

erzeugt werden (bio-basierte Kunststoffe bzw.<br />

biobased plastics). Nach e<strong>in</strong>er alternativen<br />

Def<strong>in</strong>ition s<strong>in</strong>d Biokunststoffe alle biologisch<br />

abbaubaren Kunststoffe unabhängig von ihrer<br />

Rohstoffbasis, welche alle Kriterien zum<br />

Nachweis <strong>der</strong> biologischen Abbaubarkeit und<br />

Kompostierbarkeit von Kunststoff(produkt)en<br />

erfüllen (bio-abbaubare Kunststoffe bzw.<br />

compostable plastics). [1] Während die erste<br />

Def<strong>in</strong>ition nicht o<strong>der</strong> nur schwer abbaubare<br />

Kunststoffe auf Basis nachwachsen<strong>der</strong><br />

<strong>Rohstoffe</strong> e<strong>in</strong>schließt, werden nach <strong>der</strong> zweiten<br />

Def<strong>in</strong>ition diese ausgeschlossen und biologisch<br />

abbaubare Kunststoffe auf M<strong>in</strong>eralölbasis mit<br />

Verpackung aus Biokunststoff (Celluloseacetat)<br />

e<strong>in</strong>geschlossen. Die Brockhaus-Enzyklopädie def<strong>in</strong>iert Biokunststoffe als kunststoffanaloge Werkstoffe, die<br />

vollständig o<strong>der</strong> zu überwiegenden Anteilen aus Biopolymeren erzeugt und unter Anwendung <strong>der</strong> für Kunststoffe<br />

üblichen Verfahren modifiziert werden. [2]<br />

Abzugrenzen s<strong>in</strong>d Biokunststoffe von an<strong>der</strong>en Biowerkstoffen wie den Verbundwerkstoffen, zu denen etwa die<br />

Wood-Plastic-Composites gehören und bei denen biogene Anteile (Holzmehl) mit fossilen Kunststoffen o<strong>der</strong><br />

Biokunststoffen komb<strong>in</strong>iert werden, und naturfaserverstärkten Kunststoffen. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d auch Mischformen wie<br />

naturfaserverstärkte Biokunststoffe denkbar und werden teilweise realisiert.<br />

Biokunststoffe werden zu Formteilen, Halbzeugen o<strong>der</strong> Folien verarbeitet. Sie dienen entsprechend ihrer<br />

Abbaueigenschaften vor allem als Material für Verpackungen, Cater<strong>in</strong>gprodukte, Produkte für den Garten- und<br />

Landschaftsbau, Materialien für den mediz<strong>in</strong>ischen Bereich und an<strong>der</strong>e kurzlebige Produkte. Auf dem<br />

<strong>in</strong>ternationalen Kunststoffmarkt haben Biokunststoffe <strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>en verhältnismäßig ger<strong>in</strong>gen Stellenwert, <strong>der</strong> sich<br />

Prognosen zufolge jedoch <strong>in</strong> den nächsten Jahren durch neu zu erschließende Produktfel<strong>der</strong> und ihre im Vergleich<br />

ger<strong>in</strong>geren Rohstoffpreise deutlich erhöhen wird. Bei e<strong>in</strong>em weltweiten Verbrauch von Kunststoffen von etwa 225<br />

Millionen Tonnen stellen die Werkstoffe aus nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>n mit rund 250.000 Tonnen pro Jahr e<strong>in</strong>en<br />

Anteil von nur 0,1 Prozent dar, [3] für die Zukunft werden jedoch enorme Marktzugew<strong>in</strong>ne für Biokunststoffe<br />

prognostiziert. Es wird geschätzt, dass unter geeigneten Bed<strong>in</strong>gungen etwa 10 % <strong>der</strong> gesamten Kunststoffproduktion<br />

bzw. 70 % <strong>der</strong> Kunststoffverpackungen durch Bioplastikprodukte substituiert werden können. [4] Für die USA wird<br />

e<strong>in</strong> jährliches Wachstum des Bedarfs an bioabbaubaren Kunststoffen von mehr als 15 % bis 2012 prognostiziert, <strong>der</strong><br />

Gesamtbedarf soll von 350.000 t auf 720.000 t pro Jahr steigen. [5]

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