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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biotechnologie 279<br />

Biotechnologie<br />

Die Biotechnologie (auch als Synonym zu Biotechnik und kurz als<br />

Biotech) ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Wissenschaft, die sich mit <strong>der</strong><br />

Nutzung von Enzymen, Zellen und ganzen Organismen <strong>in</strong> technischen<br />

Anwendungen beschäftigt. Ziel ist die Entwicklung neuer o<strong>der</strong><br />

effizienterer Verfahren zur Herstellung von chemischen Verb<strong>in</strong>dungen,<br />

[1] [2]<br />

die Entwicklung von Diagnosemethoden und an<strong>der</strong>es.<br />

In <strong>der</strong> Biotechnologie werden Erkenntnisse aus vielen Bereichen, wie<br />

vor allem Mikrobiologie, Biochemie (Chemie), Molekularbiologie,<br />

Genetik, Bio<strong>in</strong>formatik und den Ingenieurswissenschaften mit <strong>der</strong><br />

Verfahrenstechnik (Bioverfahrenstechnik) genutzt. [2] Die Grundlage<br />

bilden chemische Reaktionen, die von frei o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Zellen vorliegenden<br />

Enzymen katalysiert werden (Biokatalyse o<strong>der</strong> Biokonversion).<br />

Klassische biotechnologische Anwendungen wurden bereits vor<br />

Jahrtausenden entwickelt, wie z. B. die Herstellung von We<strong>in</strong> und Bier<br />

mit Hefen und die Verarbeitung von Milch zu verschiedenen<br />

Lebensmitteln mit Hilfe bestimmter Mikroorganismen o<strong>der</strong> Enzyme. [2]<br />

Die mo<strong>der</strong>ne Biotechnologie greift seit dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

zunehmend auf mikrobiologische und seit Mitte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

zunehmend auch auf molekularbiologische, genetische bzw.<br />

gentechnische Erkenntnisse und Methoden zurück. Dadurch ist es<br />

Dickete bei <strong>der</strong> Käseherstellung<br />

Moosbioreaktor<br />

möglich, Herstellungsverfahren für chemische Verb<strong>in</strong>dungen, z. B. als Wirkstoff für die Pharmazeutik o<strong>der</strong> als<br />

Grundchemikalie für die chemische Industrie, Diagnosemethoden, Biosensoren, neue Pflanzensorten und an<strong>der</strong>es zu<br />

[1] [2]<br />

entwickeln.<br />

Biotechnologische Verfahren können vielfältig <strong>in</strong> unterschiedlichsten Bereichen angewendet werden. Teilweise wird<br />

versucht, diese Verfahren nach Anwendungsbereichen zu sortieren, wie z. B. Mediz<strong>in</strong> (Rote Biotechnologie),<br />

Pflanzen bzw. Landwirtschaft (Grüne Biotechnologie) und Industrie (Weiße Biotechnologie). [1]<br />

Geschichte<br />

Bereits seit Jahrtausenden gibt es biotechnologische Anwendungen, wie z. B. die Herstellung von Bier und We<strong>in</strong>.<br />

Die biochemischen H<strong>in</strong>tergründe waren dabei weitestgehend ungeklärt. Mit den Fortschritten <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Wissenschaften, wie vor allem <strong>der</strong> Mikrobiologie im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t, wurden auch optimierte o<strong>der</strong> neue<br />

biotechnologische Anwendungenmöglichkeiten erschlossen. Weitere wichtige Schritte waren die Entdeckung <strong>der</strong><br />

Desoxyribonucle<strong>in</strong>säure (DNA o<strong>der</strong> DNS) <strong>in</strong> den 1950ern, das zunehmende Verständnis ihrer Bedeutung und<br />

Funktionsweise und die anschließende Entwicklung molekularbiologischer und gentechnischer Labormethoden.<br />

Erste biotechnologische Anwendungen<br />

Die ältesten Anwendungen <strong>der</strong> Biotechnologie, die schon seit über 5.000 Jahren bekannt s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d die Herstellung<br />

von Brot, We<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Bier (alkoholische Gärung) mit Hilfe <strong>der</strong> zu den Pilzen gehörenden Hefe. Durch die Nutzung<br />

von Milchsäurebakterien konnten zudem Sauerteig (gesäuertes Brot) und Sauermilchprodukte wie Käse, Joghurt,<br />

Sauerteig o<strong>der</strong> Kefir hergestellt werden. E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> frühesten biotechnologischen Verwendung abseits <strong>der</strong> Ernährung<br />

war die Gerberei und Beize von Häuten mittels Kot und an<strong>der</strong>en enzymhaltigen Materialien zu Le<strong>der</strong>. Auf diese<br />

Produktionsverfahren bauten große Teile <strong>der</strong> Technologie bis <strong>in</strong> das Mittelalter auf, um 1650 entstand e<strong>in</strong> erstes

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