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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biomethan 261<br />

BHKWS könnten so etwa 4 % <strong>der</strong> Strombedarfs gedeckt werden. [3]<br />

Nutzung<br />

Biomethan wird energetisch, <strong>in</strong>dem es entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> das Erdgasnetz e<strong>in</strong>gespeist (Bioerdgas) o<strong>der</strong> als Biokraftstoff<br />

verwendet wird. Während <strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisung e<strong>in</strong>e zunehmende Bedeutung zukommt stellt die Nutzung von Biomethan<br />

als Kraftstoff bisher nur e<strong>in</strong>e Nischenanwendung dar.<br />

E<strong>in</strong>speisung <strong>in</strong> das Erdgasnetz<br />

Voraussetzung für die E<strong>in</strong>speisung von Biomethan <strong>in</strong> das Erdgasnetz ist die Erfüllung e<strong>in</strong>er Reihe von<br />

Eigenschaften. Diese betreffen vor allem die Zusammensetzung und die verbrennungstechnischen Eigenschaften<br />

(Gasbeschaffenheit). Die weiteren Aufbereitungsschritte für die Rohbiogase s<strong>in</strong>d jedoch abhängig von <strong>der</strong> konkreten<br />

Zusammensetzungen und örtlichen Gegebenheiten. Zentral ist die Abtrennung von Kohlenstoffdioxid um e<strong>in</strong>e<br />

[4]<br />

Methananreicherung zu erreichen, wofür verschiedene Verfahren zur Verfügung stehen. Neben <strong>der</strong><br />

obligatorischen Entschwefelung und Trocknung wird eventuell e<strong>in</strong>e Verdichtung zu e<strong>in</strong>em höheren als dem<br />

Leitungsdruck notwendig, was durch Gasdruckregel- und Messanlagen im Netz sichergestellt wird. Weiterh<strong>in</strong> muss<br />

über e<strong>in</strong>e Gasbeschaffenheitsmessung die Erhebung wichtiger Parameter des e<strong>in</strong>gespeisten Gases (Brennwert,<br />

Heizwert, Wobbe-Index, Dichte etc.) und e<strong>in</strong>e Bestimmung <strong>der</strong> übergebenen Energiemenge<br />

(Abrechnungsbrennwert) erfolgen. H<strong>in</strong>zu kommt e<strong>in</strong>e Odorierung des Gases. Ziel dieser Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Gasbeschaffenheit ist die Bereitstellung <strong>der</strong> gleichen Gasqualität (beson<strong>der</strong>s h<strong>in</strong>sichtlich des Brennwertes) für die<br />

Nutzer und die Abrechnung <strong>der</strong> bezogenen Energiemengen. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Biogasqualität bestehen zwei Standards<br />

für die E<strong>in</strong>speisung: Austauschgas (entspricht Erdgasqualität, unproblematische E<strong>in</strong>speisung bei Druckanpassung)<br />

und Zusatzgas (begrenzt zumischbar, unterschiedliche Zusammensetzung und Energiemenge zu Grundgas). [5]<br />

Für die Übernahme von Biomethan <strong>in</strong> das Erdgasnetz muss es <strong>in</strong> den wesentlichen Eigenschaften also dem Erdgas<br />

entsprechen. Innerhalb <strong>der</strong> durch die DIN 1340 festgelegten Brenngasfamilie „Methanreiche Gase“ und <strong>der</strong> dar<strong>in</strong><br />

enthaltenen Gruppen L („low“) und H („high“) muss das Biomethan folgende Werte e<strong>in</strong>halten:<br />

1. Wobbe-Index von W S,N = 10,5-13,0 kWh/m 3 (Gesamtbereich), Nennwert = 12,4 kWh/m 3 ; darf zeitlich begrenzt<br />

bis auf 10 kWh/m 3 fallen.<br />

2. Wobbe-Index von W S,N = 12,8-15,7 kWh/m 3 (Gesamtbereich), Nennwert = 15 kWh/m 3 ; darf zeitlich begrenzt bis<br />

auf 12 kWh/m 3 fallen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> H-Gruppe ist entsprechend aufbereitetes Biogas bei weitgehen<strong>der</strong><br />

Kohlendioxidentfernung mit e<strong>in</strong>em Brennwert von etwa 11,6 kWh/m 3 nur als Zusatzgas möglich.<br />

Bei <strong>der</strong> Gasentnahme erfolgt die Differenzierung zwischen Erdgas und Biomethan theoretisch. E<strong>in</strong>e dem<br />

e<strong>in</strong>gespeisten Biomethan äquivalente Menge Erdgas wird an e<strong>in</strong>er beliebigen Stelle des Netzes entnommen. E<strong>in</strong><br />

Großteil des <strong>in</strong> das Erdgasnetz e<strong>in</strong>gespeisten Biomethans wird <strong>in</strong> Blockheizkraftwerken (BHKW) zur Strom- und<br />

Wärmeerzeugung genutzt, da die BHKW-Betreiber so erhöhte Stromvergütungen nach dem<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz erhalten. Zudem bieten e<strong>in</strong>zelne Gasversorger gegen Aufpreis die Lieferung von<br />

Erdgas mit Biomethananteil als gegenüber re<strong>in</strong>em Erdgas umweltfreundlichere Alternative. [6]<br />

Nutzung als Kraftstoff

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