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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Buchenholz 346<br />

Bedeutung<br />

Die Rotbuche ist <strong>in</strong> Deutschland und Teilen West- und Mitteleuropas die mit Abstand häufigste Art <strong>der</strong> Laubbäume.<br />

Sie hat e<strong>in</strong>en Anteil von durchschnittlich 13,7 % an <strong>der</strong> deutschen Gesamtwaldfläche, <strong>der</strong> im Westen Deutschlands<br />

sogar bis 16 % betragen kann. Das Buchenholz ist zudem mit e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>schlag von jährlich etwa 7 Millionen<br />

Quadratmetern (ca. 1/6 des Gesamtholze<strong>in</strong>schlages <strong>in</strong> Deutschland pro Jahr) e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> bedeutendsten Laubhölzer als<br />

Nutz- und Industrieholz.<br />

Eigenschaften<br />

Rotbuchen wachsen im Bestand gerade mit e<strong>in</strong>em vollholzigen Stamm mit sehr langem, astfreien Schaft. Die<br />

astfreien Stammlängen erreichen hier bis zu 15 Metern bei e<strong>in</strong>er Gesamthöhe des Baumes von bis zu 30 bis 35<br />

Metern (maximal bis 45 Meter), <strong>der</strong> maximale Durchmesser beträgt 1,5 bis 2 Meter bei e<strong>in</strong>em Maximalalter von 250<br />

bis 300 Jahre. Das Endnutzungsalter <strong>der</strong> Bäume beträgt 100 bis 140 Jahre, zu diesem Zeitpunkt haben die Bäume<br />

e<strong>in</strong>en Durchmesser von 30 bis 50 Zentimeter. Die jährlichen Zuwachsraten betragen etwa 4 m 3 , wobei die Bäume<br />

anfang sehr langsam wachsen und den Hauptschub mit bis zu 8,7 m 3 pro Jahr mit etwa 120 Jahren auf gutem Boden<br />

erreichen können.<br />

Die Rotbuchen zählen wie die Geme<strong>in</strong>e Esche zu den Kernholzbäumen mit unregelmäßiger Farbkernbildung; das<br />

bedeutet, dass Kern- und Spl<strong>in</strong>tholz teilweise e<strong>in</strong>heitlich blaßgelb bis rötlichweiß se<strong>in</strong> können, teilweise jedoch auch<br />

e<strong>in</strong>en sehr farb<strong>in</strong>tensiven rotbraunen Farbkern besitzen (Rotkern). Die Spl<strong>in</strong>tholzzone ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel sehr breit, <strong>der</strong><br />

Rotkern bildet sich abhängig von den Standortbed<strong>in</strong>gungen erst nach etwa 80 Jahren aus; nach etwa 120 Jahren<br />

kommt es zu e<strong>in</strong>er sprunghaften Rotkernbildung und im Alter von 150 Jahren besitzen 80 bis 100 % <strong>der</strong> Rorbuchen<br />

e<strong>in</strong>en entsprechend gefärbten Falschkern. Durch e<strong>in</strong>e Dämpfung nimmt das gesamte farbkernfreie Holz e<strong>in</strong>e<br />

gleichmäßig rotbraune Färbung an. [2] Die Jahrr<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d auf sauber abgezogenen Hirnflächen deutlich vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

abgesetzt und verlaufen teiolweise wellig. Die Holzgefäße s<strong>in</strong>d zahlreich und zerstreut angelegt, die Poren s<strong>in</strong>d nur<br />

mit <strong>der</strong> Lupe erkennbar, wodurch die Längsflächen porenfrei s<strong>in</strong>d. Kennzeichnend s<strong>in</strong>d die auffälligen Holzstrahlen,<br />

die tangential als Sp<strong>in</strong>deln und radial als flächige Spiegel erkennbar s<strong>in</strong>d. Insgesamt ist das Ersche<strong>in</strong>ungsbild wenig<br />

gezeichnet. [2]<br />

Buchenholz ist sehr hart und mit e<strong>in</strong>er Rohdichte von 720 kg/m 3 bei 12 bis 15% Holzfeuchte e<strong>in</strong> schweres<br />

heimisches Laubholz, das mit dem Eichenholz vergleichbar ist. Es ist sehr homogen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Dichte, zäh und wenig<br />

elastisch und besitzt als Bauholz ausgesprochen gute Festigkeitswerte. Allerd<strong>in</strong>gs ist die Schw<strong>in</strong>dung sehr stark<br />

ausgeprägt und es weist nach <strong>der</strong> Trocknung ke<strong>in</strong> sehr gutes Stehverhalten auf; Buchenholz „arbeitet“ zudem mehr<br />

als an<strong>der</strong>e Nutzhölzer. Aufgrund dieser Eigenschaften sowie <strong>der</strong> starken Anfälligkeit gegenüber Pilzen wird<br />

Buchenholz nicht <strong>in</strong> Bereichen mit starken Feuchtigkeitsän<strong>der</strong>ungen verwendet und unimprägniert ist es für<br />

Außenanwendungen nicht e<strong>in</strong>gesetzt werden. Es lässt sich allerd<strong>in</strong>gs leicht imprägnieren und damit dauerhafter<br />

machen, wobei es dann auch unter extremen Wetterbed<strong>in</strong>gungen sehr lange haltbar ist.<br />

Sowohl als Rundholz wie auch als Schnittholz bedarf Buchenholz e<strong>in</strong>er sorgfältigen Behandlung. Es neigt zum<br />

E<strong>in</strong>lauf sowie zum Verstocken, außerdem reißt es schnell und bildet Verwerfungen. Entsprechend wird Buchenholz<br />

nach Möglichkeit rasch abtransportiert und gesägt, die Trocknung darf jedoch aufgrund <strong>der</strong> Rissanfälligkeit nicht zu<br />

rasch erfolgen. Die Dämpfung des Holzes führt neben <strong>der</strong> Farbverän<strong>der</strong>ung zu e<strong>in</strong>er Erweichung und damit zu e<strong>in</strong>em<br />

Abbau <strong>der</strong> Holzspannungen, wodurch es die Verarbeitung beim Schälen, Messern und Biegen verbessert. Das Holz<br />

kann aufgrund se<strong>in</strong>er homogenen Struktur gut bearbeitet werden, es lässt sich mühelos schneiden, fräsen, hobeln,<br />

bohren und schleifen, auch zum Schnitzen und Drechseln ist es geeignet. Nach <strong>der</strong> Dämpfung lässt es sich sehr gut<br />

biegen und wird dabei nur vom Eschenholz übertroffen. Verb<strong>in</strong>dungen durch Nägel und Schrauben s<strong>in</strong>d gut haltbar,<br />

die Verleimungsfestigkeit ist sehr gut. Die Oberflächen lassen sich gut polieren, beizen und e<strong>in</strong>färben. Die<br />

Behandlung mit Lacken ist unproblematisch, <strong>in</strong> Zementwerkstoffen kann Buchenholz jedoch aufgrund <strong>der</strong><br />

Hemmung <strong>der</strong> Zementabb<strong>in</strong>dung nicht e<strong>in</strong>gesetzt werden. [2]

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