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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Brettschichtholz 323<br />

Brettschichtholz<br />

Unter Brettschichtholz (kurz BSH) versteht man aus<br />

m<strong>in</strong>destens 3 Brettlagen und <strong>in</strong> gleicher Faserrichtung<br />

verleimte Hölzer. Sie werden vorwiegend im<br />

Ingenieurholzbau, also bei hoher statischer Beanspruchung,<br />

verwendet. B<strong>in</strong><strong>der</strong> aus Brettschichtholz werden als<br />

Brettschichtb<strong>in</strong><strong>der</strong> o<strong>der</strong> Leimb<strong>in</strong><strong>der</strong> bezeichnet.<br />

Herstellung<br />

Holzbretter werden technisch getrocknet, gehobelt und dann<br />

<strong>der</strong> Länge nach mittels Keilz<strong>in</strong>kung zu sogenannten<br />

Lamellen verbunden. Diese Brettlamellen werden danach zu<br />

Kanthölzern verschiedener Dimensionen verleimt und<br />

abschließend nochmals gehobelt. Für die Herstellung wird<br />

Massivholz verwendet. In <strong>der</strong> Regel wird e<strong>in</strong><br />

Brettschichtholz immer aus e<strong>in</strong>er Holzart hergestellt. Es<br />

f<strong>in</strong>den meist Fichten-, Tannen-, Kiefer-, Lärchen- o<strong>der</strong><br />

Douglasienhölzer Verwendung. An<strong>der</strong>e Nadelhölzer s<strong>in</strong>d<br />

eher unüblich. Laubhölzer werden mit Ausnahme <strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Frankreich üblichen Pappel für tragende Zwecke <strong>der</strong>zeit<br />

kaum e<strong>in</strong>gesetzt, da sie <strong>in</strong> den meisten europäischen<br />

Län<strong>der</strong>n baurechtlich nicht zulässig s<strong>in</strong>d. Untersuchungen<br />

mit Eichen- und Buchenholz zeigen aber die grundsätzliche<br />

Eignung bei Beachtung <strong>der</strong> Randbed<strong>in</strong>gung für die<br />

Herstellung und den E<strong>in</strong>satz.<br />

Die Klebeverb<strong>in</strong>dungen von BSH müssen mit beson<strong>der</strong>er<br />

Sorgfalt hergestellt werden. Die Hersteller geklebter<br />

Produkte müssen e<strong>in</strong>e „Leimgenehmigung” (Nachweis <strong>der</strong><br />

Abbildung verschiedener Formen von Brettschichtholz<br />

Eignung tragen<strong>der</strong> Holzbauteile) besitzen, die dem „Schweißnachweis“ im Stahlbau vergleichbar ist.<br />

Voraussetzungen s<strong>in</strong>d unter an<strong>der</strong>em geeignete und beheizbare Herstellungsräume sowie Fachpersonal und<br />

umfassende Erfahrungen im Bereich des Klebens. Die BSH-Produkte werden e<strong>in</strong>er ständigen Eigenüberwachung<br />

und e<strong>in</strong>er regelmäßigen Fremdüberwachung unterworfen.<br />

Die Klebstofffugen s<strong>in</strong>d sehr dünn und <strong>der</strong> Klebstoffanteil am fertigen Produkt beträgt weniger als 1 Prozent. Es<br />

müssen geprüfte Klebstoffe verwendet werden, die <strong>der</strong> ÖNORM EN 301 entsprechen. E<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

üblicherweise Polykondensationsklebstoffe wie Melam<strong>in</strong>harz- und Phenol-Resorc<strong>in</strong>harzklebstoffe, die auch als<br />

Leime bezeichnet werden, sowie Polyurethanklebstoffe aus <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Polyadditionsklebstoffe. Nur<br />

Polyurethan-Klebstoffe s<strong>in</strong>d formaldehydfrei; die modifizierten Melam<strong>in</strong>harze und Phenol-Resorc<strong>in</strong>harze enthalten<br />

Formaldehyd. Wegen des ger<strong>in</strong>gen Fugenanteils und da beson<strong>der</strong>s formaldehydarme Klebstoffe e<strong>in</strong>gesetzt werden,<br />

liegen <strong>der</strong>en zu erwartenden Raumluftkonzentrationen jedoch deutlich unterhalb <strong>der</strong> Grenzwerte <strong>der</strong><br />

Formaldehydrichtl<strong>in</strong>ie.<br />

In <strong>der</strong> Praxis werden für die Keilz<strong>in</strong>kenverb<strong>in</strong>dungen üblicherweise modifizierte Melam<strong>in</strong>harze verwendet, und für<br />

die Verleimung <strong>der</strong> Lamellen Polyurethan-Klebstoffe.<br />

Die Herstellung erfolgt <strong>in</strong> verschiedenen Qualitäten sowohl <strong>in</strong> optischer wie auch <strong>in</strong> statischer H<strong>in</strong>sicht.

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