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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biomasse 237<br />

• Bei <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Biomasseerzeugung werden Düngemittel (Stickstoff-, Phosphor-, Kalidünger etc.)<br />

-<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, die zu Treibhausgasemissionen (Lachgas aus Stickstoffdünger), Nitrat-E<strong>in</strong>trag (NO ) <strong>in</strong>s<br />

3<br />

Grundwasser, Nährstoffe<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> Oberflächengewässer (Eutrophierung) etc. führt. Durch Pestizide<strong>in</strong>satz können<br />

Umwelt- und Gesundheitsschäden entstehen.<br />

• Durch die Ausweitung <strong>der</strong> Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen werden Wasserressoucen genutzt, die z. B.<br />

ökologische wichtig s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>norts die Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung sicherstellen. [13]<br />

Biomassenutzung <strong>in</strong> Deutschland<br />

Der größte Teil <strong>der</strong> <strong>in</strong> Deutschland erzeugten und e<strong>in</strong>er Nutzung zugeführten Biomasse dient <strong>der</strong> Erzeugung von<br />

Lebensmitteln und Futtermitteln, als Nawaro zur stofflichen Nutzung (Nutzholz, Stärke, etc.) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> klassischen<br />

energetischen Verwendung <strong>in</strong> Form von Brennholz. Seit mehreren Jahren f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e deutliche Zunahme <strong>der</strong><br />

Biomassenutzung statt. Hauptgrund ist die zunehmende energetische Verwendung (Bioenergie). Durch das<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von Biomasse zur Stromerzeugung geför<strong>der</strong>t.<br />

Das geschieht beispielsweise durch die Verbrennung von Holz <strong>in</strong> Biomasseheizwerken bzw.<br />

Biomasseheizkraftwerken o<strong>der</strong> durch die Vergärung von Gülle und Silage aus Energiepflanzen <strong>in</strong> Biogasanlagen und<br />

anschließende Verstromung des Biogases. E<strong>in</strong>e exakte rechtliche Def<strong>in</strong>ition von Biomasse f<strong>in</strong>det durch die<br />

Biomasseverordnung (BiomasseV) statt. Die Nachhaltigkeit soll durch die<br />

Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung (BioSt-NachV) sichergestellt werden. E<strong>in</strong>e weitere bedeutende<br />

energetische Verwendung ist die Erzeugung und Nutzung von Biokraftstoffen. Durch im Vergleich zu fossilen<br />

Kraftstoffen reduzierten Steuersätzen (Energiesteuergesetz) und e<strong>in</strong>e Zwangsbeimischung gemäß dem<br />

Biokraftstoffquotengesetz f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e För<strong>der</strong>ung statt. Insbeson<strong>der</strong>e bei importierten <strong>Rohstoffe</strong>n zur<br />

Biokraftstoffherstellung war die Nachhaltigkeit bisher nicht sichergestellt. Durch die seit September 2009 gültige<br />

Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Biokraft-NachV) soll die Herkunft <strong>der</strong> <strong>Rohstoffe</strong> kontrolliert werden, z. B.<br />

durch die Zertifizierung von Biomasse. Durch das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) soll die<br />

nachhaltige Bereitstellung von Wärme, z. B. für das Heizen von Gebäuden, gewährleistet werden. Die Nutzung von<br />

Biomasse (Pelletheizung, Hackschnitzelheizung, etc.) stellt e<strong>in</strong>e Option dar.<br />

Die Nutzung von Holz, Stroh zu Heizzwecken <strong>in</strong> Deutschland steigerte sich zwischen 1995 bis 2006 von 124<br />

Petajoule auf 334 Petajoule. Die Herstellung von Biodiesel erhöhte sich von 2 Petajoule im Jahr 1995 auf 163<br />

Petajoule im Jahr 2006. Die Biogasproduktion nahm von 14 Petajoule im Jahr 1995 auf 66 Petajoule im Jahr 2006<br />

zu. [14] Zum Vergleich: Der gesamte M<strong>in</strong>eralölverbrauch <strong>in</strong> Deutschland betrug 5.179 Petajoule im Jahr 2006.<br />

Bei <strong>der</strong> Stromerzeugung steigerte sich <strong>der</strong> Anteil aus Biomasse und biogenem Abfall von 670 GWh bzw. 1.350<br />

GWh im Jahr 1995 auf 14.988 GWh bzw. 3.600 GWh im Jahr 2006. Die Stromerzeugung aus Biomasse entsprach<br />

im Jahr 2006 etwa <strong>der</strong> Stromerzeugung aus Wasserkraft. [14]<br />

Siehe auch<br />

• Bioraff<strong>in</strong>erie<br />

• Halmgutartige Biomasse<br />

• Stärke als nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoff<br />

• Zucker als nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoff<br />

Literatur<br />

• Nachhaltige Bioenergie: Stand und Ausblick [19] Zusammenfassung bisheriger Ergebnisse des<br />

Forschungsvorhabens "Entwicklung von Strategien und Nachhaltigkeitsstandards zur Zertifizierung von<br />

Biomasse für den <strong>in</strong>ternationalen Handel" von Öko-Institut/IFEU, i.A. des Umweltbundesamts.<br />

Darmstadt/Heidelberg 2009. (PDF-Datei; 343 kB)

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